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Bundesbremse erlaubt Jugend-Training in Gruppen - Stadt Dortmund hält sich nicht daran
Amateursport
Laut Notbremse der Stadt Dortmund ist derzeit kein Sport erlaubt. Das könnte sich aber ändern, wenn die Bundesbremse in der Stadt greifen sollte. Was sagt die Stadt dazu?
In Dortmund gilt aktuell die sogenannte „Notbremse-Plus“. Die zog die Stadt vergangenen Freitag. Das bedeutet: Seit Montag (19. April) ist das Handelskonzept Click-&-Meet in der Stadt ausgesetzt, der Schulunterricht in Distanz und auch Maßnahmen für den Sport beinhaltet die „Notbremse-Plus“.
Durften bis Montag noch 20 Kinder und Jugendliche bis 14 Jahren mit einem negativen Corona-Test zusammen trainieren, ist das seit Anfang der Woche verboten. Dortmunds Krisenstabsleiterin und Gesundheitsdezernentin Birgit Zoerner erklärte, dass dieser Schritt alternativlos gewesen sei. „Auch die getestete Variante macht bei den aktuellen Zahlen keinen Sinn“, sagte sie.
Zustimmung für diesen Schritt hatte es von Jürgen Grondziewski, Vorsitzender des Fußballkreises Dortmund, sowie Mathias Grasediek vom Stadtsportbund gegeben. „Ich halte die Entscheidung der Stadt für richtig. Die Zahlen steigen ja gerade dramatisch“, sagte Grondziewski. „Die Welle ist gerade groß“, erklärte Grasediek.
Abgelöst werden könnte die „Notbremse-Plus“ aber bald von der Bundesbremse. Denn auch die Bundesregierung möchte für Deutschland strengere Corona-Regeln, um die dritten Welle seit Pandemiebeginn vor rund einem Jahr in den Griff zu bekommen. Unter anderem soll die Bundesbremse Ausgangssperren – laut aktuellem Entwurf ab 22 Uhr – in allen Kreisen mit einer Sieben-Tages-Inzidenz ab 100 vorsehen.
Dürften Kinder wieder auf den Platz?
Auch der Sport taucht in dem Gesetzentwurf auf. Demnach soll es fünf Kindern bis 14 Jahre mit einem negativen Testergebnis erlaubt sein, gemeinsam Sport zu treiben. Damit dürften Kinder in Dortmund doch auch wieder auf den Platz oder?
Birgit Zoerner reagierte auf einer Pressekonferenz der Stadt Dortmund irritiert auf die „Bundesbremse“: Sie könne nicht verstehen, warum man im Bund davon abgerückt sei, Sport in Gruppen zu verbieten. „Dass nun doch wieder fünf Kinder zusammen Sport treiben können sollen, ist nicht nachvollziehbar“, sagte sie.
Für die Stadt Dortmund soll das auch nicht in Frage kommen. Auf eine Anfrage der Ruhr Nachrichten antwortete Anke Widow, Pressesprecherin der Stadt Dortmund: „Die Stadt Dortmund beabsichtigt, die Regelungen der derzeitig gültigen Allgemeinverfügung „Notbremse Plus“ auch im Bereich Sport zu verlängern.“ Dazu benötigt werde das Einvernehmen des Landes Nordrhein-Westfalen.
Ähnlich äußerte sich auch Zoerner: „Wir sind zum Schluss gekommen, dass es für einen Zeitraum, den man dann sehen wird, momentan keine Möglichkeit geben wird, Sport auszuüben.“
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