Deutschland-Achter feiert Gesamtweltcup

Rudern

Goldener Triumph auf dem Göttersee: Der Deutschland-Achter hat beim Weltcup-Finale in Luzern den zehnten Sieg im zehnten Saisonrennen eingefahren und damit auch den Gesamtweltcup gewonnen. Nun gilt es, nach den Regattawochen in Europa die volle Konzentration auf die in zehn Wochen beginnenden Weltmeisterschaften in den USA zu richten.

DORTMUND

von Carsten Oberhagemann

, 11.07.2017, 18:38 Uhr / Lesedauer: 2 min
Der Deutschland-Achter liefert bisher eine grandiose Saison ab. jetzt soll auch der WM-Titel her.

Der Deutschland-Achter liefert bisher eine grandiose Saison ab. jetzt soll auch der WM-Titel her.

Im harten und packenden Bord-an-Bord-Kampf setzte sich das am Dortmunder Leistungszentrum beheimatete Paradeboot des Deutschen Ruderverbandes im Rotsee-Finale gegen den Herausforderer Australien mit einem Vorsprung von einem Luftkasten bzw. einer halben Sekunde durch.

"Das Rennen hat unfassbar wehgetan" 

„Das Rennen hat unfassbar wehgetan. Die Australier haben uns alles abverlangt, das war ein Fight bis zum Allerletzten“, sagte Hannes Ocik erschöpft, aber überglücklich. Die Mannschaft hat die Doppelbelastung mit Henley und Luzern und insgesamt vier Rennen innerhalb von acht Tagen mit Bravour gemeistert. Bei der WM-Generalprobe auf dem Luzerner Rotsee fuhr die Achter-Crew bis zur Streckenhälfte einen Vorsprung von einer halben Bootslänge heraus und wehrte sich auf den zweiten 1000 Metern mit allen Kräften gegen die Konkurrenz.

„Die Australier haben extrem viel Druck und Betrieb gemacht, aber mit einem Zehner-Zwischensprint nach dem anderen haben wir sie auf Distanz gehalten“, sagte Bundestrainer Uwe Bender. Und Richard Schmidt ergänzte freudestrahlend: „Die Mannschaft hat heute Herz und Kampfgeist bewiesen und gezeigt, dass sie bereit ist, sich über den inneren Schweinehund hinaus zu quälen. Ich bin stolz auf diese Mannschaft.“

Der bisherige Höhepunkt

Der Erfolg von Luzern war der Höhepunkt der bisherigen Saison. Nach ersten Plätzen in Essen, bei der EM in Racice, dem Weltcup in Posen und bei der Henley Royal Regatta ließen sich Hannes Ocik, Richard Schmidt, Malte Jakschik, Jakob Schneider, Torben Johannesen, Maximilian Planer, Felix Wimberger, Johannes Weißenfeld und Steuermann Martin Sauer auch im Mekka des Rudersports nicht von ihrem Siegesweg abbringen.

„Uns zeichnet der Ehrgeiz aus, dass nicht nur die Rennen, sondern auch im Training jeden Kilometer mit der höchstmöglichen Qualität angehen. Nach 90 Prozent der Einheiten können wir mit der Arbeit, die wir reingesteckt haben, und der Entwicklung zufrieden“, sagte Schneider, einer der Youngster im Boot. So soll es in den drei Trainingslagern – zunächst in Dortmund, dann im österreichischen Völkermarkt und schließlich in Ratzeburg – weitergehen. Schließlich soll diese bislang so grandiose Saison in Sarasota (Florida) gekrönt werden: „Mit dieser tollen Mannschaft wollen wir jetzt auch Weltmeister werden“, sagte Ocik.

Auch Vierer erfolgreich

Das WM-Ticket gebucht hat auch der Vierer ohne Steuermann. Das extrem junge Quartett mit Paul Gebauer (21), Christopher Reinhardt (20), Laurits Follert (21) und Wolf-Niclas Schröder (20) verpasste in Luzern zwar knapp das Finale der besten sechs Boote. Mit dem Sieg im B-Finale und Platz sieben wurde die WM-Norm des DRV aber genommen. „Die jungen Ruderer haben an diesem Wochenende eine Menge dazugelernt. Das war ein guter Lernprozess“, meinte Bundestrainer Christian Viedt.