Als RW Barop dann im Hauptrunden-Pokalspiel an die hervorragende Saison anknüpfte, zeigte der Dritte der Kreisliga A1, dass er Potenzial hat, um auch in einigen Phasen den Westfalenligisten FC Brünninghausen zu fordern. Die Baroper Anhänger hatten am Ende sogar noch richtig Spaß. Was aber weniger am 2:6 (0:3) lag, sondern an starken Szenen ihrer Mannschaft.
Einer, der sich von den Brünninghausern nicht abkochen ließ, stand hinten in der Innenverteidigung unter Dauerfeuer. Der erfahrene Kapitän Philipp Krause (32) aber schaffte es auch nicht, die drei schnellen Treffer der Brünninghauser Reserve-Offensive zu verhindern: „Wir machen es ihnen anfangs viel zu einfach“, sagte Krause. Patrick Trawinski (8.), Kangkyeom Kim (10.) und William Valenti (12.) nutzten die Baroper Ehrfurcht gnadenlos aus und spielten sich die Bälle auch im RW-Strafraum relativ unbedrängt zu.
Ehrfurcht? Wovor eigentlich? Die Rot-Weißen stellen in ihrer Liga mit 21 Gegentreffen klar den Niedrigstwert. Sie hatten gegen die Großen ihrer Liga nicht verloren. Und die Kulisse an diesem verregneten Donnerstagabend dürfte den Baropern auch nicht gerade den größten Respekt abgenötigt zu haben. Krause, der früher für den VfL Schwerte, den Hörder SC und den VfR Sölde gespielt hatte, erklärte: „Ich bin ja mit Abstand der Älteste. Dann folgte jemand mit 24. Die Anlage ist hier ja schon besonders. Und wenn du dann jünger bist und weißt, da spielt gleich eine Mannschaft, die das Niveau hat, die hierzu passt, die Erster der Westfalenliga ist, dann ist es eben nicht gerade einfach.“
Barop kam besser in die Ordnung
Nur gut für die Baroper, dass sich nach der Anfangsphase der FCB etwas dezenter nach vorne begab und RW besser in die Ordnung kam. Und mit zunehmender Spieldauer erkannten auch die wenigen Zuschauer, die nicht aus Barop kamen, warum die Gäste in ihrer Liga so gut stehen. Denn sie stehen auch auf dem Platz gut. Besonders hinten rechts gewannen Doh Wakuna Formusoh und Krause an Stabilität und mehr Zweikämpfe. Vorne versuchten Lukas Klaus Wolfgang Poleschner und El Hadji Kebe immer wieder Nadelstiche zu setzen. Selbst wenn Leon Brodas Tor nur selten in Gefahr geriet, müssen sich die Gäste mangelnden Mut nicht vorwerfen lassen.
Und dann hatten die Baroper ja auch noch ihre schönen Momente. Schuss von Luca Luis Friese, Krause hielt das Bein rein – und es stand 3:1 (49.). Als dann RW direkt wieder Richtung Broda-Tor wollte, wurde es tatsächlich mal laut auf der Tribüne. Das aber ging besonders dem eingewechselten FCB-Youngster Amin Azzofri zu weit. Mit seinem Doppelschlag nahm er Barop die kurze Euphorie. William Valenti erhöhte noch auf 6:1 (60.). So weit, so nett anzusehen. Das absolute Highlight aber gehörte doch den Baropern.
Dieser platzierte Heber von Luca Luis Friese in der 71. Minute war einfach unwiderstehlich schön. Das 6:2 beklatschten dann alle Zuschauer. Auch Trainer Frank Eigenwillig nahm viel Positives von seiner ehemaligen Wirkungsstätte mit: „Gut, so wie am Anfang hatte ich mir das überhaupt nicht vorgestellt, aber danach haben wir uns gut verkauft.“
„Das ist eine Super-Mannschaft“
Struktur, Wille und Mut – das ist die Kombination, mit der Barop vielleicht nicht einem Westfalenligisten, aber dafür der Konkurrenz der eigenen Liga weiter gefährlich bleiben könnte. „Das ist eine Super-Mannschaft“, sagt auch Krause. „Heute fehlten uns vorne wie hinten auch noch gute Leute. Wenn sie wieder fit sind, passiert solch eine Anfangsphase auch nicht.“
Krause lenkt seinen Fokus bereits über die Hallenzeit hinweg. „Die Halle machen meine Knochen nicht mehr mit. Da dürfen die Jungs in ihrer Megagruppe mit Aplerbeck, Hombruch, Berghofen und Hörder SC dann einfach mal Spaß haben. Ich sehe mir das in Ruhe an.“
Die große Bühne braucht der Routinier nicht mehr, obwohl er ein paar mehr Leute bei diesem Spiel gerne gesehen hätte. „Donnerstagabend im Dezember ist nicht der beste Termin.“ In der Tat hätten diese Baroper ein paar mehr Zuschauer verdient gehabt.
FCB: Broda – Deppe, Kruse,Wieczorek, Malchrowitz – Celik, Brümmer (46. Kayagdi), Tekin – Trawinski (46. Akman), Kim (46. Azzofri), Valenti
Barop: Loos- Formusoh (58. Tuktuganov), Krause, Radusch, Benz (62. Brettner) – Bodirogic (53. Besancon), Kasapis (62. De Luca) – Friese, Podubrinn (58. Schran) – Poleschner, Kebe
Tore: 1:0 Trawinski (8.), 2:0 Kim (10.), 3:0 Valenti (12.), 3:1 Krause (48.), 4:1 Azzofri (56.), 5:1 Azzofri (57.), 6:1 Valenti (60.), 6:2 Friese (71.)
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