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Der SV Berghofen testet mindestens 120 Mal pro Woche - Wer bezahlt das alles?
Fußball
Der Zweitbundesligist SV Berghofen trainiert dreimal die Woche. Hinzu kommen wieder die Meisterschaftsspiele. Aber wie organisiert der Verein die vielen Tests? Und wer bezahlt das alles?
Der SV Berghofen hat am vergangenen Sonntag bei der Zweitvertretung des VfL Wolfsburg gespielt (1:1). Anpfiff war um 14 Uhr. Treffen am Platz: 8 Uhr. Die Spielerinnen, Trainer, Physiotherapeuten, Vorstand und Busfahrer mussten erstmal allesamt getestet werden, bevor es nach Niedersachsen ging.
„Es sind rund 33, 34 Personen, die in bei unserer ständigen Testung dabei sind“, erklärt der Sportliche Leiter Stephan Gebling. Die Organisation sei aufwendig. Am eigenen Platz wird vor jedem Training und vor jedem Spiel in zwei Kabinen getestet. Zum einen testet der Mannschaftsarzt, zum anderen spielen in Juliane Bauch, Anna Spitthoff und Elisa Kschiedel drei Akteurinnen im Team, die im Gesundheitsbereich arbeiten und ebenfalls geschult sind. Auch sie dürfen die Tests abnehmen.
Mehr als 120 Tests in der Woche
Hochgerechnet sind das bei drei Trainingseinheiten und einem Spiel pro Woche mehr als 120 Tests innerhalb von sieben Tagen. „Die Tests bekommen wir aber vom DFB gestellt. Da müssen wir nichts bezahlen. Das ist aber erstmal die Regelung für diese Saison. Wie es in der kommenden aussieht, wissen wir noch nicht“, sagt Gebling.
Er erklärt, dass der Vorgang mit den ganzen Testungen sehr intensiv und zeitaufwendig sei. „Dafür dürfen wir aber auch wieder Fußball spielen. Das darf man auch nicht vergessen“, sagt Gebling, „und für die Spielerinnen ist es auch nicht immer sehr angenehm, während der Busfahrten immer die Masken zu tragen.“
Bisher noch kein positiver Corona-Fall
Einen positiven Corona-Fall innerhalb des Teams gab es seit dem Re-Start bisher nicht. Trotzdem musste eine Spielerin vor dem Training wieder nach Hause geschickt werden. „Ihr erster Test war positiv. Der zweite im Anschluss aber negativ. Wir haben dann einen dritten gemacht, der nicht genau zu identifizieren war. Wir haben sie dann nach Hause geschickt“, sagt Gebling. Ein PCR-Test am nächsten Tag im Krankenhaus brachte Klarheit. Die Spielerin war nicht infiziert.
Das Training fand trotzdem statt, weil die Spielerin bis zum Test von den Teamkolleginnen isoliert war. „An einem Spieltag hätten wir bei einem solch unsicherem Fall nicht antreten dürfen“, sagt Gebling.