60 Vereinsnamen fanden sich am Montag bei der Auslosung der Vorrundengruppen der Dortmunder Hallenfußball-Stadtmeisterschaft im Lostopf wider. Auf den letzten Drücker stieß noch der B-Ligist ÖSG Viktoria hinzu. Grund war der Rückzug des Bezirksligisten Viktoria Kirchderne. Aber warum eigentlich die ÖSG Viktoria? Die Anzahl der eingespielten Punkte können da nicht den Ausschlag gegeben haben. Genclerbirligi Hörde hat in der B-Liga mehr Zähler als die ÖSG Viktoria eingespielt.
Der Dortmunder Kreisvorsitzende Andreas Edelstein bestätigt, dass die Hörder nach Punkten der erste Nachrücker gewesen wären. „Wir haben uns mit dem Kreisfußballausschuss zusammengesetzt und uns gefragt, wer für die Kirchderner nachrücken soll. Wir haben uns dann gegen Hörde entscheiden“, sagt Edelstein. Als Grund nennt er das Auftreten des Klubs in der aktuellen Spielzeit.
Nach der Partie gegen die SF Sölderholz II kam es zu unschönen Szenen. Es gab einen Schlag in den Unterleib, weitere Angriffe und Tumulte. Drei Akteure der Hörder bekamen eine Sperre von neun Monaten aufgebrummt. Eine Woche später soll ein Hörder Akteur den Schiedsrichter angespuckt haben. „Das war einfach zu viel“, erklärt Edelstein, „wir haben Türkspor, Wellinghofen und den VfL Hörde aufgrund des Fehlverhaltens deren Fans bei der letzten Stadtmeisterschaft ausgeschlossen. Dann können wir doch keinen Verein zulassen, dessen Spieler sich so verhalten.“
Rechtlich ist der Fußballkreis auf der sicheren Seite, weil die Stadtmeisterschaft ein Einladungsturnier ist. Das ist Haluk Cekirdek, Spieler und Gesicht von Genclerbirligi Hörde, bewusst. Trotzdem ist er mit der Entscheidung des Kreises gar nicht einverstanden. „Ja, einige Spieler haben sich gegen Sölderholz danebenbenommen. Das verurteilen wir. Wir haben auch zwei Spieler rausgeschmissen“, sagt Cekirdek, „aber es ist einfach nur ungerecht, einen ganzen Verein zu bestrafen, nur weil sich einzelne Akteure schlecht verhalten haben.“
Er hält das Verhalten des Kreises für inkonsequent. „Jede Woche lese ich Geschichten über Spielabbrüche, aber nur wir werden ausgeschlossen. Warum nicht die anderen?“, fragt Cekirdek. Edelstein betont, dass es sich ja nicht nur um ein Vergehen handle. „Die Nummer mit dem Anspucken war Aussage gegen Aussage. Ein Zeuge ist aufgetreten, der 60 Meter vom Tatort entfernt stand. Ich glaube meinem Spieler. Und der hat mir gesagt, dass er nicht gespuckt hat“, sagt Cekirdek.
Der Zeuge war Patrick Neumann, der oberste Sportrichter der Fußballkreises Dortmund. Der war live vor Ort bei der Partie. „Ich stand vielleicht zehn Meter von der Tat entfernt. Der Hörder Spieler hat den Schiedsrichter angespuckt“, sagt Neumann. Der Akteur bekam eine Sperre von 15 Monaten aufgebrummt. Für Cekirdek geht es jetzt darum, dass wieder Ruhe einkehrt, der Klub sich von der besten Seite zeigt und bei der nächsten Veranstaltung dabei sein darf.

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