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Dauerbrenner Teichmöller: „Viele Spieler wünschen sich, für Bövinghausen zu spielen“
Fußball-Landesliga
Benjamin Teichmöller stand bisher in allen Pflichtpartien des TuS Bövinghausen auf dem Feld - und wird das auch in der neuen Saison tun. Aus der Kritik am TuS spricht für den 24-Jährigen der Neid.
Beim TuS Bövinghausen befinden sich die Personalplanungen für die kommende Saison im vollen Gange. Mit den Rudolph-Brüdern Patrick und Kevin und zuletzt Eyüp Cosgun hat der Club schon hochkarätige Neuzugänge zu sich geholt. Nun hat mit Benjamin Teichmöller ein echter Dauerbrenner seine Zusage für die nächste Spielzeit gegeben.
20 Spiele hat der TuS in dieser Saison in der Landesliga 3 absolviert. 20 Spiele hat auch Benjamin Teichmöller bestritten. Damit hat der Innenverteidiger keine einzige Sekunde verpasst. „Ich habe mir immer ein Duell mit Witti (Andre Witt, Anm. d. Red.) geliefert, wer häufiger spielt. Als er dann bei einem Spiel nicht dabei war, wusste ich, dass ich der einzige bin, der alle Partien über die gesamte Länge absolviert hat“, sagt Teichmöller.
Ajan Dzaferoski: „Benjamin ist ein sehr wichtiger Bestandteil in unserer Abwehr“
Der Abwehrmann gehört damit neben Denis Ramadan, Aleksandar Gjorgjiewski sowie Sven Thormann zum Quartett von Defensivkickern, das bereits ihre Zusage für die kommende Saison gegeben hat. „Benjamin ist ein sehr wichtiger Bestandteil in unserer Abwehr. Er bringt alles mit. Vor allem seine Zweikampfstärke ist überragend. Und sein Timing: Er ist häufig vor dem Stürmer am Ball“, sagt Ajan Dzaferoski, Sportlicher Leiter des Teams.
Auch Teichmöller fühlt sich beim TuS sehr wohl. „Mir gefällt das Konzept des Vereins. Dass es nicht nur einen Plan für ein, zwei Jahre gibt, sondern ein langfristiges Ziel. Auch die Zusammensetzung des Kaders ist super.“
Der 24-Jährige sieht die Entwicklung des Clubs und möchte auch in der Zukunft Teil von dieser sein. „Man merkt, dass TuS Bövinghausen für einen Umbruch im Dortmunder Amateurfußball sorgt. Das ist spannend und ich möchte gerne Teil davon sein, wie das Kapitel in den nächsten Jahren fortgesetzt wird.“
Ausgebildet bei Urania Lütgendortmund
Dabei ist es sein ganz klares Ziel, nicht in der Landesliga zu bleiben. Als aktueller Tabellenzweiter befindet sich der TuS im Aufstiegsrennen um einen Platz in die Westfalenliga. Aber auch das soll nur ein Zwischenziel sein. Bövinghausen will langfristig in die Oberliga – vielleicht sogar höher hinaus. Und dahin will auch Teichmöller wieder zurück.
Schließlich ist die Oberliga für den Kicker kein unbekanntes Terrain: Mit dem FC Kray, Westfalia Herne und Ratingen 04/19 spielte er bereits in der höchsten Amateurliga. Mit dem Kicken begann er bei Urania Lütgendortmund. In der C-Jugend wechselte er dann zum TSC Eintracht Dortmund.

Benjamin Teichmöller kam im Sommer vom FC Kray zum TuS. © Nils Foltynowicz
Dort blieb er jedoch nur ein halbes Jahr und schloss sich dann dem VfL Bochum an. Für den VfL absolvierte er zehn Spiele in der U17-Bundesliga. Für den MSV Duisburg und den Wuppertaler SV kam er insgesamt 26 Mal in der A-Jugend-Bundesliga zum Einsatz.
Benjamin Teichmöller: „Ich denke, der TuS ist kein gewöhnlicher Landesligist“
Ob er auch mal daran dachte, Profi zu werden? „Sicher macht man sich Gedanken dazu. Aber leider ist der Traum dann zerplatzt und ich habe mich auf andere Dinge konzentriert und damals eine Ausbildung angefangen “, erzählt er im Rückblick.
Vom FC Kray wechselte er nun im Sommer zum Landesligisten Bövinghausen. Ein Abstieg? „Ich denke, der TuS ist kein gewöhnlicher Landesligist. Hier spielen viele ehemalige Oberligakicker, die ein höheres Niveau gewöhnt sind. Den Unterschied zwischen den Ligen stelle ich eher in den Spielen gegen andere Teams fest“, sagt Teichmöller.
Da Ajan Dzaferoski in den letzten Monaten viele Kicker von außerhalb, die meist auch aus höheren Ligen kamen, zum TuS gelockt hat, genießt der Club im Dortmunder Amateurfußball nicht immer den allerbesten Ruf. Wie nimmt der Abwehrspieler, bei dem der TuS die erste Station im Dortmunder Seniorenfußball ist, diese Stimmung wahr?
„Ich denke, viele Spieler wünschen sich, für den TuS Bövinghausen zu spielen“
„Das ist unterschiedlich. In manchen Spielen bekommt man eher mal einen Spruch vom Gegner, in vielen aber gar nicht. Grundsätzlich würde ich sagen, dass mir das bisher kaum aufgefallen ist. Ich denke, viele Spieler sind besonders motiviert, wenn sie gegen uns spielen. Das merkt man. Sie geben dann 110 Prozent.“
Teichmöller hat dagegen eher eine andere Entwicklung wahrgenommen. „Ich denke, viele Spieler wünschen sich, für den TuS Bövinghausen zu spielen. Daher kommt vielleicht bei dem einen oder anderen Neid auf, dass er es nicht in unseren Kader schafft.“
Und von außen? Gibt es Seitenhiebe von den Zuschauern? „Das nehme ich kaum wahr. Beim Fußball geht es ja ab und zu mal hitziger zu. Aber mit den Geräuschen am Spielfeldrand beschäftige ich mich kaum.“
Der 24-Jährige hofft nun, dass die positive Entwicklung des TuS weitergeht und dass der Club in der kommenden Saison in der Westfalenliga spielt. Daran möchte er weiterhin seinen Anteil haben – auch wenn er vielleicht mal die eine oder andere Minute auf dem Platz verpassen wird.
Gebürtiger Brandenburger. Hat Evangelische Theologie studiert. Wollte aber schon von klein auf Journalist werden, weil er stets neugierig war und nervige Fragen stellte. Arbeitet gern an verbrauchernahen Themen, damit die Leute da draußen besser informiert sind.
