Stürmer verlässt nach 14 Jahren Dortmunder Kreisligist Er macht dem Trainerteam Vorwürfe

Stürmer verlässt nach 14 Jahren den VfR Kirchlinde
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Nach über 14 Jahren verlässt Muhammed Eski den VfR Kirchlinde - dabei hatte der Stürmer seine Zusage bereits im März gegeben. Noch im April äußerte der 30-Jährige gegenüber dieser Redaktion, dass ein Wechsel für ihn nicht infrage käme. Was hat den Torjäger dazu gebracht, den A-Ligisten zu verlassen?

„Ich war schon lange vor dem Entschluss zum Wechsel unzufrieden“, gibt Muhammed Eski zu. Bereits im Frühjahr habe es Unstimmigkeiten gegeben. Der 30-Jährige erzählt, dass er sich zwar meist wohl in der Mannschaft gefühlt habe, mit dem Trainerteam hingegen nicht.

Muhammed Eski wechselt vom VfR Kirchlinde zu den SF Nette

„Ich habe meine Tore gemacht und hatte auch meine Trainingszeiten - trotzdem habe ich kaum Spielzeit bekommen“, erklärt der Stürmer seine Gründe für den Wechsel, „das hat mir einfach gezeigt, dass die Verantwortlichen nicht auf mich und meine Fähigkeiten vertrauen und meine Leistungen nicht wertschätzen.“ Insgesamt kam Eski auf elf Saisontore.

Der Dortmunder unterstreicht: „Ich bin schon so lange bei Kirchlinde und eigentlich auch in dem Alter, um als Führungsspieler aufzutreten. Mir wurde aber zu oft das Gefühl gegeben, nicht ernst genommen zu werden - das hat mich schon enttäuscht.“

Muhammed Eski (r.), hier bei der Hallenstadtmeisterschaft gegen den SV Brackel, wird den VfR Kirchlinde verlassen.
Muhammed Eski (r.), hier bei der Hallenstadtmeisterschaft gegen den SV Brackel, wird den VfR Kirchlinde verlassen. © Oliver Schaper

Fehlende Kommunikation beim VfR Kirchlinde

Das Hauptproblem sieht Eski jedoch in der fehlenden Kommunikation zwischen ihm und dem Trainerteam. Trainerentscheidungen seien oft unverständlich geblieben, dies habe zu Unruhe in der Mannschaft geführt. Der Fußballer sieht in der fehlenden Kommunikation des Trainerteams auch den Grund für die liegengelassenen Punkte im Aufstiegskampf.

Besonders enttäuscht ist der Stürmer allerdings über sein letztes Spiel beim VfR Kirchlinde. „Ich habe mir am letzten Spieltag schon ein ,Danke und Tschüss‘ von Trainer und Mannschaft erhofft, aber es kam weder etwas von der Mannschaft, noch vom Trainer. Das war schon ein Schlag ins Gesicht“, so der Dortmunder.

VfR-Trainer Markus Ottenberg bereut, kein klärendes Gespräch mit dem Stürmer gesucht zu haben, dadurch sei es zu Missverständnissen gekommen. „Es wird auf jeden Fall noch eine Verabschiedung für alle Spieler geben, die den Verein verlassen, natürlich auch für Muhammed“, beteuert er.

Zu dem Vorwurf, Eski habe trotz guter Leistung zu wenig Spielzeit bekommen, möchte sich der Trainer nicht äußern. Er wünsche dem Stürmer alles Gute für seine weitere Fußballlaufbahn.

Muhammed Eski wechselt zur DJK SF Nette

„Es ist für mich einfach wichtig, deutlich zu machen, wieso ich trotz der Zusage für die nächste Saison den Verein gewechselt habe. Ich finde es nicht fair, wie ich gerade dargestellt werde“, resümiert Mohammed Eski.

In der kommenden Saison wird der Stürmer das Trikot der DJK SF Nette tragen. Laut des Spielers sei der Kontakt nach Nette schon weit vor seinem Entschluss zum Wechsel entstanden. Jan Knust, Trainer der Sportfreunde Nette, habe sein Interesse an dem Torjäger bereits häufiger zur Sprache gebracht - vor knapp vier Wochen mit Erfolg.

„Mit Jan verstehe ich mich sehr gut und ich vertraue ihm“, erklärt der Stürmer. Auch die Mannschaft begeisterte den 30-Jährigen im Probetraining. Er resümiert: „Ich glaube, für mich war es die beste Entscheidung zur DJK SF Nette zu wechseln!“