Ein echter Westler atmet Ostluft. Daniel Nilkowski – früher unter anderem BW Huckarde – hat sich allerdings schnell bei Westfalia Wickede akklimatisiert. Der neue Trainer des A-Kreisligisten flachste nach dem Testspiel gegen den SV Afferde mit vielen Personen, die schon lange in Wickede sind. Grund zur Freude hätte dem Coach auch der dritte Sieg im vierten Testspiel gegen den SV Afferde sein können. 3:1 gewann Wickede dank eines Treffers von Emanuel Lucau und zweier von Filip Kaspar Bokemueller. Aber Nilkowsi gab offen zu, dass trotz des Ergebnisses und einer Leistungssteigerung das Negative überwog.
Westfalia Wickede zeigt keine gute erste Hälfte
„Die erste Hälfte war absolut enttäuschend“, resümierte der neue Coach des A-Liga-Achten. „Ich bin dann während der Pause doch mal laut geworden. Danach haben wir es besser gemacht und die Partie gedreht.“
Auffällig waren tatsächlich Abstimmungsschwierigkeiten in der Wickeder Hintermannschaft. Diese traten besonders nach mehreren verlorenen Zweikämpfen im Mittelfeld und unnötigen Ballverlusten auf. Afferde konterte 45 Minuten lang die Wickeder aus und hätte deutlich mehr Treffer erzielen müssen als das 0:1 durch Mark Ellerkmann (34.).
„Sie lassen uns leben. Wenn sie ihre zwei, drei Chancen machen, ist das Spiel kaputt“, resümierte Nilkowski. „Gut, dass wir dann die richtigen Schlüsse daraus gezogen haben. Wir haben viele talentierte Fußballer, die tolle Angriffe kreieren. Aber ich habe es in der Kürze der Zeit noch nicht hinbekommen, den Hebel im Gegen-den-Ball-Spiel umzulegen. 41 Gegentore in der Hinrunde waren zu viele. Da müssen wir unbedingt dran arbeiten.“
Am vergangenen Sonntag nun setzte Wickede im Test gegen Hagen 11 II die erste Halbzeit komplett in den Sand, lag mit 0:4 hinten. Dann aber zeigte die Westfalia eine starke Reaktion gegen den Letzten der Bezirksliga 6 und feierte beim 4:4 ein gelungenes Comeback.

Das dramatischer scheinende 0:7 im Test zuvor gegen den A-Liga-Ersten TuS Wiescherhöfen ließ der Coach sogar außen vor: „Wir hatten da zu wenige Leute, keinen Torwart. Selbst wenn das trotzdem kein gutes Ergebnis war, nehme ich das Spiel nicht so tragisch. Unsere erste Hälfte heute war aber katastrophal.“
Vielleicht aber gerade waren die ersten 45 Minuten im Test die richtige Lektion, denn am Sonntag gastiert der Tabellenzweite VfL Hörde zum Auftakt der Meisterschaft im Pappelstadion. Und der verfügt über äußerst schnelle Angreifer. Der in seiner Kreisliga A Unna/Hamm nur Tabellenelfte SV Afferde gab mit den schnellen, klug vorgetragenen Kontern einen echten Vorgeschmack auf das, was ihn erwartet.
Seine Erwartungen übertroffen haben allerdings die Verantwortlichen und Helfer von Westfalia Wickede: „Ich wusste ja schon, dass hier eine Wohlfühlatmosphäre herrscht. Aber was die Leute hier für uns machen, ist beeindruckend.“ Die Ostluft also schmeckt dem Mann aus dem Dortmunder Westen also doch ziemlich gut.
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