Das Huckarder Derby hinterlässt sprachlose Westfalia-Verantwortliche - Grund ist der Geiger

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Das Huckarder Derby hinterlässt sprachlose Westfalia-Verantwortliche - Grund ist der Geiger

rnFußball-Bezirksliga 9

Westfalia Huckarde hatte das Hinspiel gegen Blau-Weiß Huckarde noch deutlich mit 5:2 gewonnen. Diesmal gewannen die Blau-Weißen das Bezirksliga-Derby, dank eines Spielers.

Dortmund

, 20.02.2022, 19:35 Uhr / Lesedauer: 2 min

Blau-Weißer Freudentaumel! Thomas Geiger schießt den vermeintlichen Huckarder Underdog in den Derbyhimmel. Der Ersatzkapitän entfachte im Unwetter einen solchen Freudensturm, dass es die Blau-Weißen direkt in ihr eigenes Vereinsheim spülte. 2:1 (1:0) gewann der Tabellenachte beim Vierten völlig verdient und nach diesem Spielverlauf nur auf Grund der Vorgeschichte überraschend.

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Die Westfalia galt als die geschlossene offensivfreudigere Mannschaft, Blau-Weiß als die Kämpfertruppe. Unabhängig davon, dass die Westfalia ihrem Ruf nicht gerecht wurde, hatten die kämpferischen Mentalitätsspieler der Gäste das deutlich bessere Derbyrezept. „Wir mussten improvisieren. Mit dieser Aufstellung werden wir wohl nie wieder auflaufen“, erklärte Daniel Nilkowski, der den kranken Thomas Faust auf der Bank vertrat. „Daher hatte ich den Jungs gesagt, sie müssten wirklich alles reinwerfen. Das haben sie gemacht.“

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Die Westfalia schien zunächst gar nicht zu wissen, wie ihr geschah. Ein Freistoß von Fabio Mund-Reyes löste einen Jubelschrei aus, der aber keinen Anlass hatte. Der Ball ging knapp drüber (6.). Thomas Geiger, der nach der Pause nicht nur die Kapitänsbinde vom verletzten Hazar Aksözek (BW musste im Spiel den zweiten Innenverteidiger nach Nicolai Scharge auswechseln) übernahm, sondern auch dieses Amt lebte, warf alles rein. Dass er eine scharfe Hereingabe von Furkan Baris nicht richtig traf, ließ seinen Kopf nicht nach unten gehen (10.).

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Großes Fragezeichen aber, was mit der Westfalia los ist. Sie schaffte es doch tatsächlich, durch Marcel Höse überraschend nach einem Standard in Führung zu gehen (14.), kam immerhin etwas besser ins Spiel und hatte durch Sascha-Marc Reinholz per Lupfer eine weitere Großchance (32.) – und machte dennoch gar nichts draus.

Die Gastgeber ließen die Gäste das Derby leben. Kurz vor der Pause die einzig richtige Reaktion Geigers auf seine vergebene Chance. Er drosch den Ball humorlos in den Winkel – 1:1 (45.).

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Die Blau-Weißen wussten: Hier geht was! Im zweiten Abschnitt gewannen sie fast alle Zweikämpfe, waren schneller, fokussierter und einfach hellwach. Selbst wenn ein 1:1 ein ordentliches Ergebnis nach der 2:5-Hinspielpleite gewesen wäre, machte die Mannschaft mit den nimmermüden Khaled Al Salti, Furkan Baris und Ibrahim Tasan einfach weiter.

Und nicht zu vergessen Thomas Geiger: Er sorgte mit seinem Abstauber nach Glanzparade von Westfalia-Keeper durch Paul Meschkis in der 90. Minute für Blau-Weiße Ekstase. Nilkowski jubelte mit: „Das war voll Power. Heute gibt‘s kein Ende..“

Das 1:2 hinterließ auch sprachlose Westfalia-Verantwortliche.

Tim Babosek ist einfach enttäuscht

Der Sportliche Leiter Tim Babosek, eigentlich redegewandt, suchte die passenden Worte: „Das war einfach enttäuschend. Wir sind für unseren Zusammenhalt bekannt und leben im Derby Egoismen aus. Blau-Weiß hat völlig verdient gewonnen.“ Das Derby hat in der Tat eine echte Mannschaft für sich entschieden.

Westfalia: Jung (88. Meschkis) - Rütten, Meschede (70. Schwanenberg), Höse, Blunck - Wagner, Mertin (73. Tomaschewski) - Karunaratna, Reinholz, Echamlali (65. Hibbeln) - Singh

BW: Burnaum -Reuscheck, Aksözek (46. Degerli), Scharge (29. Zeycan), Al Salti - Mund-Reyes, Geiger, A. Spichal - Tasan, Walter, Baris (71. J. Spichal, 75. Wielsch)

Tore: 1:0 Höse (14.), 1:1 Geiger (45.), 1:2 Geiger (90.)
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