Das Angriffstrio trifft erneut: Dortmunds U23 siegt 3:0 gegen Homberg

Fußball-Regionalliga

Der BVB II gewinnt zum zweiten Mal in Folge. Das Ergebnis ist deutlich und verdient, defensiv überzeugt die Mannschaft von Trainer Mike Tullberg aber nicht vollends.

Dortmund

, 07.09.2019, 16:54 Uhr / Lesedauer: 3 min
Jubel über das frühe 1:0: Steve Tunga und Joseph Boyamba.

Jubel über das frühe 1:0: Steve Tunga und Joseph Boyamba. © Bielefeld

Die Dortmunder Angriffsreihe um Joseph Boyamba, Steffen Tigges und Chris Führich gehört gewiss zu den besten in dieser Regionalliga-Saison. Ihre Stärken präsentierten die drei BVB-Akteure auch beim 3:0 (1:0) gegen den VfB Homberg. Vor 886 Zuschauern wurden allerdings auch Schwächen offenbar.

Das Personal: Hatte Mike Tullberg, Dortmunds Fußballlehrer vor dem Aufeinandertreffen mit dem Aufsteiger noch gemutmaßt, seine Startelf wegen Länderspielreisen und vier Abstellungen für das Profi-Testspiel bei Energie Cottbus (5:0) womöglich großflächiger umbauen zu müssen, waren es letztlich nur zwei Umstellungen, die der Däne vornahm. Im Vergleich zum 4:2-Erfolg gegen Fortuna Düsseldorfs Zweitvertretung fehlte Tobias Raschl, der Jungprofi des BVB. Außerdem war Kolbeinn Finnsonn nicht dabei, er geht gerade seinem patriotischen Dienst für Island nach. Für sie starteten Dominik Wanner links hinten und Innenverteidiger Steven Ruprecht, der 32 Jahre alte neueste Neuzugang des BVB II.

Die Analyse: Ruprecht sah weit hinten als zentral halblinks positionierter Abwehrmann einen perfekten Start seiner jungen Vorderleute. Nach wenigen Sekunden ging Dortmunds U23 bereits in Führung – und kam auch kurz danach zu Abschlüssen: Chris Führich, ebenso wie Kapitän Joseph Boyamba, Mittelstürmer Steffen Tigges und Ersatz-Angreifer Emre Aydinel für Dortmunds Elite-Belegschaft beim freitäglichen Test in Cottbus im Einsatz, zielte aufs Tor, erzielte allerdings nur eine Ecke (5.). Und Taylan Duman schoss zwei Minuten später über das Homberger Tor.

Spätestens zu diesem Zeitpunkt konnte zweifelsfrei davon die Rede sein, dass dem BVB, der eine schwierige Trainingswoche mit dezimierter Trainingstruppe hinter sich hat, eine gute Startphase gelungen war in einem Spiel, dass unter keinen Umständen so enden sollte, wie in Wuppertal (0:1) oder Haltern (2:2). Dort, gegen defensiv ausgerichtete Mannschaften, hatte es massivst am Torschuss gekrankt. Und auf der anderen Seite schaffte es der spielerisch jeweils biedere Gegner aus wenigen gefährlichen Szenen, sich zum einfachen beziehungsweise dreifachen Punktgewinn zu schießen.

Zwar hatten die ab und an mutig nach vorn stoßenden Homberger auch an diesem Tag Gelegenheiten, so musste der auf der Linie gewohnt starke BVB-Torwart Eric Oelschlägel per Flugparade gegen Justin Walker retten (14.). Zudem köpfte der zentrale VfB-Angreifer Danny Rankl nach einer Standardsituation zu hoch (23.). Allerdings blieb es eben diesmal dabei – und die Borussia gegentorfrei. Steve Tunga Malanda, zuvor mit dem Ballverlust, rettete noch gegen den schussbereiten Rankl (38.). Damit gingen die Dortmunder, die stark begannen, danach spielerisch abbauten und wenig Highlights produzierte, mit der Führung in die Halbzeitpause.

Homberg agierte bei BVB-Ballbesitz mit einer Fünfer-Reihe, stand allerdings nicht sonderlich tief in der eigenen Hälfte – und hatte auch die ersten Torchancen nach dem Seitenwechsel: Einen Freistoß, von Ruprecht verschuldet, entsandte Ahmad Jafari erst in die schwarzgelbe Sicherheitsmauer, sein Nachschuss flog dann knapp am Tor vom erneut hechtenden Oelschlägel vorbei (49.). Wieder aktiv eingreifen musste der Schlussmann in der 59. Minute: Eine Kopfball des umtriebigen Rankl hielt er hervorragend-schnell abtauchend – und sicherte den defensiv zuweilen fahrigen Dortmundern das 1:0.

Der BVB, offensiv lange ohne nennenswerte Situation, stabilisierte sich im Anschluss etwas. Führich hatte erst Pech, als er aus spitzem Schusswinkel nur den linken Außenpfosten traf (61.) – in der 71. Minute kam dann aber sein Moment. Er erhöhte per Foulelfmeter zum 2:0 – und verlieh dem gesamten Dortmunder Kollegium mehr Sicherheit. Homberg attackierte nicht mehr ganz so gefährlich, hatte lediglich noch eine Freistoß-Gelegenheit (81.). Tullbergs Mannschaft kam durch Boyamba (79.), Rizzo (84.) und Malanda (88.) zu weiteren Abschlüssen. Diese blieben zwar erfolglos, das dritte Tor gelang dann aber doch noch, Tigges beschloss den letztlich erfolgreichen BVB-Nachmittag, der drei weitere wichtige Punkte erbrachte. Trotz mancher Wackler.

Die Tore:

1:0 Boyamba (1.): Duman, von Tullberg wie immer im zentralen Mittelfeld aufgeboten, beschleunigte mit Ball am Fuß in Richtung des Homberger Strafraums, verlagerte dann auf den rechts stürmenden Boyamba. Der ließ noch Hombergs Markus Wolf aussteigen und vollendete dann flach und unhaltbar.

2:0 Führich (71.): Hatte Führich zuvor noch Pech, gelang ihm zehn Minuten nach einem Pfostentreffer das zweite Tor für den BVB. Tigges drang in den Strafraum ein, legte quer auf den vom 1. FC Köln gekommenen Außenstürmer, der wurde von Hombergs Pierre Nowitzki sieben Meter vor dem Tor gefoult. Den fälligen Foulelfmeter, vom manchmal unsicheren Schiedsrichter Florian Visse zurecht angeordnet, schoss der gefoulte Führich dann höchstselbst. VfB-Keeper Gutkowski berührte den Ball zwar noch, allerdings nicht entscheidend. Der Ball schlug halbhoch im linken Eck ein.

3:0 Tigges (90.): Der Stürmer wurde kurz vor Schluss steil geschickt, tauchte frei vor dem Tor auf und vollendete mit seinem eigentlich schwächeren rechten Fuß flach ins Tor. Der Entstand.

Spieler des Spiels: Eric Oelschlägel. Dortmunds Torwart parierte in der ersten Halbzeit gegen Walker – und in der zweiten mit herausragendem Reflex gegen Hombergs Rankl. Zweimal rettete er die 1:0-Führung und ermöglichte somit den BVB-Sieg.

Das sagt Trainer Mike Tullberg: „Ich wusste, es wird ein unangenehmes Spiel. Wir sind eine U23, unsere Aufgabe ist es, die Profis zu unterstützen. Wie Steffen Tigges, Chris Führich und Joseph Boyamba heute gespielt haben, obwohl sie gestern für die Profis in Cottbus gespielt haben, war unfassbar. Wir wussten, die Beine könnten müde werden. Das war aber überhaupt nicht der Fall. Nach der Führung haben wir unsauber Fußball gespielt, Homberg zu Kontern eingeladen. Nach der Halbzeit haben wir umgestellt, dann wurde es dementsprechend besser. Das 3:0 ist schon verdient.“