Daniel Schaffer: Beim ASC 09 müssen die jungen Spieler „nicht mehr spuren“

© Stephan Schuetze

Daniel Schaffer: Beim ASC 09 müssen die jungen Spieler „nicht mehr spuren“

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Für Daniel Schaffer läuft die Saison mit seinen 32 Jahren bisher mehr als gut und auch die Leistungskurve seines ASC 09 zeigt in der Oberliga wieder nach oben. Das liegt auch an den jungen Spielern.

Dortmund

, 25.10.2020, 11:00 Uhr / Lesedauer: 3 min

Daniel Schaffer (32) startet durch, nicht zum ersten Mal in seiner langen Laufbahn als Fußballer. Der Routinier des Fußball-Oberligisten ASC 09 Dortmund ist als Mittelfeld-Leistungsträger mit Angreifer Maximilian Podehl nicht nur aktuell bester Torschütze, sondern auch als Persönlichkeit aus dem Team kaum wegzudenken. Im Interview vor dem Spiel am Sonntag um 15 Uhr im Waldstadion gegen Westfalia Herne spricht Schaffer über seinen persönlichen Lauf und den seiner Mannschaft.

Daniel Schaffer, erleben Sie Ihren 32. Frühling?

Ja, das stimmt natürlich wegen meines Alters sowieso. Aber auch im sportlichen Sinne passt das wohl.

Was macht Daniel Schaffer in dieser Saison aus?

Ich habe ja bereits in der abgebrochenen Vorsaison sieben Treffer erzielt, in meinen Hammer und Ahlener Zeiten davor kam ich auch auf fünf bis zehn Tore. In Aplerbeck waren es zunächst nicht so viele. So richtig kann ich das gar nicht beantworten. Ich denke einfach, dass die Erfahrung mir hilft. Ich bin gelassener vor dem Tor, denke nicht mehr so viel nach. Nachdenken vor dem Abschluss ist meistens ja auch nicht gut.

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Liegt es auch an Ihrer Rolle im Team?

Ich habe mir auch so meine Gedanken gemacht, warum es so gut läuft. Vergangene Saison hatte mich unser Ex-Trainer Daniel Sekic in die offensivere Zentrale beordert: Von da fiel es mir leichter, torgefährlich zu sein. Jetzt spielte ich unter Toni Kotziampassis zuletzt zwar wieder außen, aber ich komme auch von da zu Abschlüssen.

Natürlich kommt auch Ihr späterer erneuter Aufschwung dem ASC zugute. Woher rührt denn der deutliche Aufwärtstrend Ihrer Mannschaft mit vier Siegen in Serie?

Wir haben ganz gut verstanden, was das Trainerteam von uns erwartet. Als Toni in der vergangenen Saison kam, ging es in vorderster Linie darum, zu punkten, egal wie. Jetzt hatten wir vor der Saison Zeit, seine Vorstellung, Fußball zu spielen, einzustudieren. Am Anfang dieser Saison klappte noch nicht alles. Aber wir haben uns unser Glück dann zunächst erkämpft. Auf der Erfolgswelle gehen dann Fifty-Fifty-Entscheidungen gut. Dazu kommen starke Neuzugänge, darunter sehr talentierte junge Spieler mit viel Potenzial.

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Wie ist es für Sie als alter Hase, mit so vielen jungen Leuten umzugehen. Sprechen die noch Ihre Sprache?

Meine Frau, die mithört, lacht gerade, da Sie hört, ich zähle hier zum alten Eisen. Denn es ist schon so, dass die Themen in privaten Gesprächen mit unseren Freunden andere sind als die der jungen Spieler. Ich sehe das aber extrem positiv. Mich hält der Kontakt mit den Jungs jung. Ich mag es, zu hören, wie sie denken. Ja, aber die Zeiten haben sich schön geändert. Es heißt nicht mehr einfach: Die Jungen müssen spuren.

Wie ist es dann?

Sie treten viel selbstbewusster auf. Ich denke, die Alten müssen dann die Jungen eben noch etwas erziehen. Bei uns machen wir das auch etwas. Seit Adrian Alipour bei uns Trainer war, haben die jungen Leute bei uns zum Teil wieder die früher üblichen Aufgaben wie Tore wegschieben übernommen. Dafür geben wir den jungen Leute während der Spiele dann mehr Freiheiten.

Sie haben nun die Freiheit, über das Spiel am Sonntag gegen Herne zu reden. Die Westfalia ist mit nur einem Punkt Vorletzter. Oder ist damit schon alles gesagt?

Nein, überhaupt nicht. Das ist alles andere als ein Selbstläufer. Herne ist sehr kampfstark, sehr aggressiv. Der Tabellenplatz sagt in dieser ausgeglichenen Liga nicht viel aus. Wir müssen da schon vollen Einsatz zeigen. Wenn wir das aber tun und unser Spiel aufziehen, dann spricht nicht viel gegen einen weiteren Sieg.

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Wo geht die Aplerbecker Reise dann hin? Bestimmt soll sie nicht ins Risikogebiet dieser Tabelle führen…

Ich glaube auch nicht, dass sie dahingeht. Vom Potenzial her sehe ich uns vielleicht nicht auf den ersten beiden Plätzen, aber schon im ersten Drittel. Der Begriff Risikogebiet spielt ja bestimmt auf Corona an. Wir hatten mit nur einer Absage, dem Spiel in Gütersloh, bislang noch Glück. Keiner kann sagen, wie lange wir noch spielen dürfen. Wichtig ist, dass wir alle gesund bleiben.

Sie aber sind völlig gesund?

Ja, mir geht es gerade richtig gut.