Durchatmen, wenn auch nur kurz, ist bei BW Huckarde angesagt. Der abstiegsbedrohte Klub hat sich durch die zwei jüngsten Erfolge in den Keller-Duellen gegen den VfB Annen und bei der Spvg BG Schwerin im Abstiegskampf der Bezirksliga 10 zurückgemeldet. Zuvor blieben die Huckarder nach einem guten Saisonstart sage und schreibe 13 Spiele lang sieglos.
Die Erleichterung über die beiden so wichtigen Siege war auch Fabio Mund-Reyes anzumerken. „Jeder wusste, was auf dem Spiel steht. Hätten wir nicht gewonnen, würde es düster aussehen. Die ganze Mannschaft hat alles für den Sieg gegeben“, betont der Mittelfeldspieler.
Zu erkennen war der Leistungsanstieg von BW Huckarde jedoch nicht erst bei den Erfolgen in den vergangenen beiden Partien. Erkennbar ist der Aufwärtstrend bereits seit mehreren Wochen, da reichte es gegen Spitzenteams der Liga jedoch knapp nicht zum Erfolg.
Huckarde-Derby läutet Wende ein
Angefangen hatte der Aufschwung mit dem spektakulären 4:4 im Lokalderby gegen Westfalia Huckarde. „Das war ein verrücktes Spiel. Ich glaube, da haben wir auch ein bisschen Selbstvertrauen gesammelt. Westfalia ist ja ein gutes Team und da so einen Punkt zu holen war wichtig“, sagt Mund-Reyes.
Er selbst steht sinnbildlich für die Leistungssteigerung des gesamten Teams. Bereits viermal traf Mund-Reyes im Laufe der Rückrunde und auch gegen Schwerin war er einer der stärksten Spieler auf dem Platz und trieb das Huckarder Spiel an.
Den Erfolg erklärt Mund-Reyes mit einer taktischen Änderung, die BW Huckarde um Trainer Daniel Nilkowski vornahm. „Wir haben das System geändert und das klappt sehr gut. Wir spielen jetzt nicht mehr im 4-2-3-1, sondern im 3-4-3. Mit drei Innenverteidigern haben wir jetzt mehr Stabilität und können vorne mehr Druck aufbauen“.

Für Mund-Reyes persönlich bedeutete die Systemumstellung gleichzeitig einen Positionswechsel. Der angestammte Sechser agiert nun offensiver auf der linken Außenbahn. „Ich fühle mich da sehr wohl. Das tue ich auf der Sechs auch, aber im Moment klappt es einfach, vor allem mit Bryan Walter vorne drin und Thomas Geiger auf der rechten Seite“, sagt er.
Zukunft auch von Liga abhängig
Die aktuelle Form sorgt bei BW Huckarde für viel Optimismus, dass der Klassenerhalt gelingt. Das ist auch das oberste Ziel von Mund-Reyes, der persönliche Ziele komplett hinten anstellt: „Ich will einfach nur nicht absteigen. Ich denke nicht, dass wir nochmal einen Leistungseinbruch kriegen. Ich bin überzeugt, wir schaffen das“.
Auch in der kommenden Saison will Mund-Reyes schließlich mit Huckarde in der Bezirksliga spielen. Der Verbleib hinge jedoch auch vom Klassenerhalt ab. „Ich bin 26 und weiß nicht, wie lange ich beruflich bedingt noch intensiv Fußballspielen kann. Ich kann mir die Landesliga durchaus noch vorstellen, ich würde daher schon gerne in der Bezirksliga bleiben“, sagt er offen.
Zum Nicht-Abstieg kann Mund-Reyes – wie schon in den vergangenen Wochen getan – selbst am besten etwas beitragen. Am kommenden Sonntag steht gegen das Schlusslicht TuS Witten-Stockum das nächste wichtige Spiel auf dem Programm.
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