
© BVB/Jens Volke
BVB U19 schafft es spät in das Pokalfinale - Trainer coacht sein Team von zu Hause aus
Borussia Dortmund U19
Die U19 von Borussia Dortmund steht im Finale des DFB-Pokals. Ein später Erfolg in Freiburg sorgte dafür. Der Trainer fehlte vor Ort. Neue Kommunikationswege sind getestet worden.
Die Kommunikationswege bei der U19 von Borussia Dortmund sind am Samstagvormittag auf die Probe gestellt worden. Mike Tullberg weilte zu Hause. Der U19-Trainer ist Corona-positiv gewesen, saß ohne Symptome in Quarantäne, während sein Team im Freiburger Dreisamstadion um den Einzug in das DFB-Pokalfinale kämpfte.
Mit Erfolg: 2:0 hieß es im temporeichen Spiel zwischen dem Freiburger Nachwuchs und der BVB U19. Bradley Fink (115.) und Ömer El-Zein (120.) sorgten für den späten Einzug in das Pokalfinale. Co-Trainer Daniel Rios managte das Geschehen von Außen, während Tullberg zu Hause Anweisungen per Telefon an Videoanalyst Sebastian Sommer gab, der weiterleitete an Otto Addo. Von dort kam die Information dann zu Rios. Ein komplizierter Kommunikationsweg, der funktionierte.
„Ich habe dann natürlich mal Informationen über Otto bekommen“, erzählte Rios nach dem Spiel. Persönlichen Kontakt gab es aber auch zwischen den beiden. „In der Halbzeit habe ich kurz mit ihm geredet, was ich live gesehen habe, was er gesehen hat.“
Bis dahin dürften beide ein temporeiches Spiel gesehen haben. Zu Beginn mit Feldvorteilen für die Gastgeber, im Anschluss mit mehr Kontrolle der Borussen. Die letzte Gefahr fehlte aber.
BVB: Große Torchancen waren Mangelware
„Die ersten zehn Minuten war Freiburg ein bisschen besser im Spiel“, sagte Rios. Freiburg überließ im Anschluss den Borussen den Ball, setzte vor allem auf überfallartige Konter-Aktionen. Agil vor allem die linke Seite des schwarzgelben Nachwuchses in Form von Jamie Bynoe-Gittens und Tom Rothe. Die scharfen Hereingaben der beiden zischten aber an den Mannschaftskollegen vorbei oder sind von Freiburgs Hintermannschaft entschärft worden.
Es war das große Manko der Partie vor 2400 Zuschauern: große Torchancen waren Mangelware. Bradley Fink, in dieser Spielzeit 30 Mal erfolgreich für die U19 sowie die U23, war komplett abgemeldet. Bis zur 115. Minute. Freiburg war kräftemäßig am Ende, die Borussen hatten ihre letzten Luftreserven in petto. Und einen klugen Schachzug in der Hinterhand: Julian Rijkhoff kam erst in der 98. Minute, leitete aber beide Tore ein. Erst steckte er auf Fink durch, der ins Tor chippte, in letzter Minute leitete er den Angriff zum 2:0 ein. Bekir El-Zein vollendete ins leere Tor.
Ob Tullberg oder Rios für die Rijkhoff-Einwechslung verantwortlich waren, ist nicht überliefert. Sie hat sich aber gelohnt und den BVB in das DFB-Pokalfinale der Junioren geschickt, wo der schwarzgelbe Nachwuchs am 20. Mai auf die U19 des VfB Stuttgart trifft. „Wir sind verdient im Finale“, sagte ein zufriedener Daniel Rios. Dort hat der BVB-Nachwuchs die Chance, erstmals den DFB-Pokal der Junioren zu gewinnen.
2009 war die Borussia schon mal im Finale, unterlag Freiburg damals im Elfmeterschießen. Jetzt sorgte der Sieg in Freiburg für den zweiten Finaleinzug der Vereinsgeschichte. Im Mai sollten die Kommunikationswege dann wieder kürzer verlaufen, wenn Rios und Tullberg vor Ort sind.
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