Wenn am Sonntag (26. Oktober) die BVB-Frauen auf den FC Schalke 04 treffen, steht weit mehr auf dem Spiel als nur drei Punkte. Es ist das Duell der Rivalen – Schwarzgelb gegen Königsblau, Dortmund gegen Gelsenkirchen. Eine Begegnung, die im Männerfußball seit Jahrzehnten Emotionen schürt und nun auch auf den Frauenfußball überschwappt.
Für Marie Grothe, die Kapitänin der BVB-Frauen, ist die Vorfreude schon spürbar. „Ich glaube, das ist ein besonderes Spiel. Bei uns in der Mannschaft ist die positive Stimmung auf jeden Fall da“, erklärt die 27-Jährige im Gespräch. Die Rivalität zum FC Schalke prägt auch das Frauen-Team. „Natürlich ist diese Tradition ein Stück weit Teil des Spiels. Es gehört dazu, wenn man das schwarz-gelbe Trikot trägt“, sagt die Dortmunderin. Doch es bleibt auch die sportliche Professionalität: „Wir tun gut daran, uns nicht allzu sehr von der emotionalen Komponente beeinflussen zu lassen. Es wird ein wichtiges Spiel, aber letztlich geht es auch hier um drei Punkte.“
Kapitäninnen kennen sich vom SV Berghofen
Mit einem beeindruckenden Durchmarsch sind beide Mannschaften von der Kreisliga in die Westfalenliga aufgestiegen und stehen sich nun als Tabellenführer und -zweiter gegenüber. Nur eine dieser beiden Mannschaften kann aber den Traum vom Aufstieg in die Regionalliga, und langfristig in die Bundesliga, realisieren. „Es wird ein enger Zweikampf. Wir wollen natürlich alles dafür geben, am Ende ganz oben zu stehen“, betont die Mittelfeldspielerin. Doch Grothe bleibt realistisch: „Am Sonntag wird sicher noch keine Entscheidung um die Meisterschaft fallen. Dafür ist die Saison noch zu lang.“
Interessanterweise birgt das Aufeinandertreffen auch ein Wiedersehen alter Bekannter. Die Schalker Kapitänin, Shari Noffke, und Grothe haben früher beim SV Berghofen gemeinsam gespielt. „Wir verstehen uns gut“, erzählt die BVB-Kapitänin. „Aber in den 90 Minuten muss das beiseitegelegt werden.“ Die beiden werden am Sonntag also nicht als Freundinnen, sondern als Rivalinnen auf dem Platz stehen.

Der sportliche Vergleich zwischen Schalke und dem BVB könnte kaum enger sein. Gerade mal einen Punkt trennt den BVB vom königsblauen Verfolger. Marie Grothe verlässt sich am Sonntag auf die größte Stärke des Tabellenführers: „Wir sind als Team stark. Wir haben keine Einzelspielerinnen, von denen alles abhängt. Wir funktionieren als Kollektiv.“
Die Mannschaft von Grothe wird alles daran setzen, ihre Form auf den Platz zu bringen und vor den zahlreich erwarteten Fans, sowohl aus Gelsenkirchen als auch aus Dortmund, eine starke Leistung zu zeigen.
BVB-Fans freuen sich auf Revierderby in der Westfalenliga
Grothe selbst spielt dabei eine zentrale Rolle. Auch wenn die Dortmunderin in dieser Saison bereits neun Tore erzielt hat, ist ihr das persönliche Scoring weniger wichtig. „Solange wir gewinnen, ist es mir egal, wer die Tore schießt. Das kann auch unsere Torhüterin sein. Hauptsache, wir holen die drei Punkte.“
Die Kulisse auf Schalke wird eine besondere sein – vielleicht auch für Fans, die das große Derby in der Männer-Bundesliga vermissen. „Ich rechne mit einer guten Atmosphäre und einigen Zuschauern, die dieses besondere Duell in der Westfalenliga nicht verpassen wollen“, erklärt die 27-Jährige. Die BVB-Frauen können auf die Unterstützung ihrer Fans zählen, die den Weg nach Gelsenkirchen auf sich nehmen werden.
Egal, wie das Spiel ausgeht, eines ist sicher: Es wird ein spannendes Duell auf Augenhöhe, das einen Vorgeschmack auf das bietet, was in der Rückrunde und vielleicht im Kampf um den Aufstieg noch folgen wird. „Wir spielen auf Sieg“, stellt Grothe klar. „Aber am Ende entscheidet die Tagesform. Es wird hart, aber wir werden alles geben, um am Sonntag als Sieger vom Platz zu gehen.“