BVB-II-Trainer Mike Tullberg hatte nach Spielschluss etwas zu sagen - nichts Positives. © Bielefeld
Fußball-Regionalliga
BVB-II-Coach Tullberg sieht nach dem 0:4 gegen Rödinghausen einen „Zwei-Welten-Unterschied“
Viel hatten sich die Spieler des BVB II am Samstag vorgenommen für das Aufeinandertreffen mit dem SV Rödinghausen. Wenig davon präsentierten sie letztlich im heimischen Stadion Rote Erde.
Gegen den Tabellenführer unterlag Dortmunds U23 mit 0:4 (0:2). Es war die bereits dritte Niederlage im achten Liga-Spiel. Erstmals allerdings wurde dem BVB völlig humorlos die Grenze aufgezeigt. In allen Belangen.
Der BVB II ist überfordert
Hatte die Mannschaft von Fußballlehrer Mike Tullberg gegen Rot-Weiss Essen am Premieren-Spieltag äußerst unglücklich mit 1:2 das Nachsehen und verlor wenige Wochen später noch viel unerklärlicher mit 0:1 beim Wuppertaler SV, war sie nun überfordert. Nie drohte das Spiel in die schwarzgelbe Richtung zu kippen, zu souverän, zu effektiv, zu gut agierte Spitzenreiter Rödinghausen. Und ist nun nach einem absolvierten Spiel mehr neun Punkte von den Borussen entfernt.
Nach dem Schlusspfiff schlurfte die Dortmunder Belegschaft zu ihren Fans, die sich final nur noch selbst bespaßt hatten. An einem Aufbäumen ihrer Spieler konnten sie sich nämlich nicht ergötzen, ebenso wenig an spielerischen Glanzmomenten. Die bislang so offensivfreudige Angriffsabteilung - angeführt von Joseph Boyamba, Steffen Tigges und Chris Führich - wurde vom SVR völlig aus dem Spiel genommen, nur zu Beginn kam der BVB zu ein paar Halbchancen. Nach guter Anfangsviertelstunde traf aber der Gast – und sorgte für einen wirkungsvollen Stimmungskiller.
Der BVB II läuft nur hinterher
„Das 0:1 fällt mit der ersten Chance für den Gegner“, rekapitulierte Tullberg. „Das ist sehr unglücklich.“ Ab da, ab dieser 15. Minute und dem Treffer von Simon Engelmann, liefen die Seinen hinterher. Und kassierten von eben jenem Engelmann vier Minuten vor der Pause gleich das nächste Tor. Beim ersten hatte der Rückwärtsgang der zentralen Mittelfeldbesetzung noch geklemmt, beim zweiten wiederum sah zuvorderst Keeper Jan-Pascal Reckert nicht gut aus.
Der Ersatzmann für den an der Leiste verletzten Eric Oelschlägel bugsierte zunächst einen Ball unbedrängt ins Seitenaus – und wurde dann vom samstäglichen Sonntagsschuss Engelmanns überrascht, der nach schnell ausgeführtem Einwurf im rechten Winkel einschlug. Reckert irrte da noch unsortiert in seinem Fünfmeterraum herum.
Gleich der nächste Rückschlag gegen den SV Rödinghausen
Neu eingestellt kam der BVB aus der Pause, kassierte aber gleich den nächsten Rückschlag, diesmal durch Lukas Kunze in der 50. Minute. Erneut ein Gegentreffer, an dem Reckert direkt beteiligt war. Den eigentlich haltbaren Abschluss ließ er passieren, reagierte nicht mal. „Da hatten wir das Spiel verloren“, bilanzierte Tullberg, der in der anschließenden Pressekonferenz deutliche Kritik an seiner Mannschaft übte.
Der 33-Jährige sprach merklich aufgewühlt von einem „Zwei-Welten-Unterschied“. Daran änderte auch die Unterstützung der Profis Tobias Raschl und Leonardo Balerdi nichts. Auf der einen, der siegreichen Seite hätte eine Herrenmannschaft gestanden, und auf der anderen Seite eine Kindermannschaft. So formulierte es der Däne, der zwar anmerkte, wie blutjung sein Kollegium sei, „wir hatten keinen erfahrenen Spieler dabei. Aber alle haben den Anspruch, höher zu spielen. Die vierte Liga ist nicht ausreichend für die, da reden sie jeden Tag von.“
Tullberg: „Dann reicht das einfach nicht“
Wenn man sich dann allerdings nicht in der Lage sehe, „einen Zweikampf aufzunehmen und sich durchzusetzen, dann reicht das einfach nicht.“ Gegen Regionalligisten wie Rödinghausen müsste man „dagegenhalten“, den Kampf annehmen. Das hatte er schon als Grundstock vor dieser Aufgabe gefordert. Allein, seine Spieler präsentierten sich diesmal wachsweich, ohne die nötige Durchsetzungskraft. Und hatten deshalb keinerlei Siegchance, kassierten wegen akuter Passivität durch Kunze sogar noch das 0:4 (76.).
Kapitän Joseph Boyamba, ebenso wie seine Mitspieler an diesem Tag unterdurchschnittlich unterwegs, meinte: „Wir haben uns vorgenommen, wie letzte Woche gegen Köln alles spielerisch zu lösen.“ Da, beim 3:0 gegen die U21 des Bundesligisten, funktionierte das. Gegen Rödinghausen, diesen abgezockten und mit mehr Erfahrung gesegneten Regionalligisten, waren dann andere, härtere Stilmittel gefordert, die der BVB nicht liefern konnte.
Zu wenig Aggressivität beim BVB II
„Im Endeffekt hatten wir viel zu wenig Aggressivität im Spiel“, haderte Boyamba und fügte an: „Heute war es eine Lehrstunde für uns.“ In der kommenden Trainingswoche würden sie eifrig daran arbeiten, „dass so etwas nicht noch einmal passiert. Und der „Zwei-Welten-Unterschied“, den Tullberg aus seiner Coachingzone beobachtet hatte, eine Ausnahme bleibt.
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