BVB-Analystin bei Handball-EM gefordert Ex-Star-Spielerin vor schwieriger Situation

BVB-Analystin bei Handball-EM gefordert: Star-Trainerin muss schwierige Situation meistern
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Im Oktober 2021 führen Verletzungssorgen bei den Handballerinen von Borussia Dortmund dazu, dass die 2019 zurückgetretene Clara Woltering ein unerwartetes Comeback als Spielerin geben muss. Bei dem kurzen Intermezzo bleibt es allerdings: Die 39-Jährige gehört mittlerweile als Torwarttrainerin zum festen Trainerteam des BVB. Bei der aktuellen Handball-Europameisterschaft der Frauen steht sie nun erstmals auch als Teil des Trainerteams der Nationalmannschaft in der Verantwortung.

Als Torhüterin bestritt Clara Woltering 222 Länderspiele für den DHB.
Als Torhüterin bestritt Clara Woltering 222 Länderspiele für den DHB. © dpa

Als aktive Handball-Torhüterin bestritt Clara Woltering 222 Länderspiele (1 Tor) für den Deutschen Handballbund (DHB). Bei der Weltmeisterschaft 2007 im eigenen Land gewann sie mit Deutschland die Bronze-Medaille. Ihre Vereinskarriere erlebte sie bei Eintracht Coesfeld, Borussia Dortmund, Bayer Leverkusen und ŽRK Budućnost Podgorica. Mit dem Team aus Montenegro gewann sie zudem zweimal die Champions League. Drei Mal wurde sie außerdem zu Deutschlands Handballerin des Jahres gekürt (2009, 2010 und 2017, Anm. d. Red.).

Bei der aktuellen EM, wo mit Alina Grijseels und Lisa Antl auch zwei BVB-Spielerinnen im Kader stehen, ist sie nun also als Trainerin gefordert.

„Gerade in der Vorbereitung ist der Unterschied klar zu erkennen. Als Spielerin musst du dich körperlich fit halten. Als Trainerin bestehen die Hausaufgaben darin, vor dem Computer die richtigen Spielanalysen zu treffen“, erklärt die ehemalige Spielerin.

Analysen aus dem Homeoffice

Genau das machte die BVB-Analystin in der EM-Vorrunde noch vor Ort und fieberte bei den Spielen gegen Montenegro, Spanien und Polen von der Bank aus mit. Doch die Situation änderte sich. Neben ihrer Tätigkeit beim BVB und DHB führt sie auch noch einen großen Bauernhof. Dort sorgten private Verpflichtungen dafür, dass sie vorzeitig zu ihrem Hof zurückkehren musste.

Die Analysen finden seitdem aus dem Homeoffice und damit via Video-Calls statt. Für die perfekte Vorbereitung der Torhüterinnen um Isabell Roch und Katharina Filter ist Woltering gemeinsam mit DHB-Torwarttrainer Mattias Andersson zuständig. Weil auch Andersson nicht vor Ort ist, sei die Situation durchaus anspruchsvoll. „Das ist nicht optimal. Wir decken die Hauptrunde jetzt so ab und schauen dann, ob ich noch einmal zurückkehre“, sagt die dreifache Handballerin des Jahres.

Nach dem ebenso erlösenden wie beeindruckenden Sieg über Ex-Weltmeister Niederlande sollen am Dienstag (15. November) gegen Olympiasieger Frankreich die Torhüterinnen also perfekt vorbereitet sein. Eine Prognose für den weiteren Verlauf möchte Clara Woltering nicht geben. Ihre Erfahrungen bei großen Turnieren habe immer wieder gezeigt, dass Wettkämpfe auf diesem Niveau dafür einfach zu unberechenbar seien. „Wir geben Vollgas gegen Frankreich und schauen dann auf das nächste Spiel“, sagt sie.

Das erwartet die Spielerinnen übrigens schon am Mittwoch (16. November) gegen die Handballerinnen aus Rumänien.

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