
© Stephan Schuetze
Brünninghausens Kapitän Hendrik Brauer: „Das war kein Sieg gegen den Trainer“
Fußball-Westfalenliga
Fußball-Westfalenligist FC Brünninghausen hat am Samstag Trainer Maximilian Borchmann entlassen. Am Sonntag gewann das Team 3:0. Kapitän Hendrik Brauer spricht über das vergangenen Wochenende.
Ob jetzt Ruhe beim Fußball-Westfalenligisten FC Brünninghausen einkehrt? Gut möglich. Nach der für alle Beteiligten doch ziemlich überraschenden Entlassung von Trainer Maximilian Borchmann legte der FCB am Sonntag mit einem 3:0 in Sinsen nach. Torschütze zum 1:0 war Hendrik Brauer, der als neuer Kapitän über die Vorkommnisse am Wochenende sprach. Wir erreichten Brauer in einem Trainingscamp mit Nachwuchs-Kickern in seiner Heimatstadt Paderborn.
Komische Situation am Sonntag
Natürlich sei die Situation komisch gewesen, als sich die Mannschaft am Sonntag getroffen habe und Trainer Maximilian Borchmann sei nicht vor Ort gewesen, so Brauer: „Wir haben uns Gedanken gemacht. Ist der Trainer krank, oder seine Kinder, oder seine Frau? Als uns Klaus-Dieter Friers dann die Nachricht von der Trennung mitgeteilt hat, haben wir im Kreis gestanden und gesagt. Oh, ja und was jetzt?“
Die erste Verunsicherung sei aber schnell vorbei gewesen, so Brauer: „So ist das nun mal im Fußball. Wir haben uns zusammengesetzt und beschlossen, das Beste aus der Situation zu machen.“
Keine positive Entwicklung
Verständlicherweise wollte Brauer die Umstände der Entlassung von Maximilian Borchmann nicht kommentieren. „Wenn der Verein das so entscheidet, dann ist das so. Das 3:0 in Sinsen war auf jeden Fall kein Sieg gegen Max“, versicherte der Brünninghauser Leistungsträger. Gegenüber unserer Redaktion hatte Brünninghausens Sportlicher Leiter Klaus-Dieter Friers erklärt, dass die Entwicklung der Mannschaft nicht positiv gewesen sei. Deshalb habe der Vorstand sich am Samstag zusammengesetzt und den Neuanfang ohne Borchmann ausgerufen. Friers hatte das Borchmann in einem 30-Sekunden-Telefonat mitgeteilt und gleichzeitig ein klärendes Gespräch unter vier Augen für Anfang dieser Woche angekündigt, um die Begründung für die Freistellung nachzuliefern.
Auch wenn es kein Sieg gegen den Ex-Coach war, ein Befreiungsschlag war das 3:0 gegen den Tabellen-Zehnten Sinsen für den Oberliga-Absteiger allemal. Immerhin hat sich der FCB mit dem Dreier in Sinsen auf Tabellenplatz neun vorgearbeitet. „Besonders in der ersten Hälfte haben wir eine wirklich gute Leistung gezeigt. Vielleicht sogar die beste in der gesamten Saison. Dass ich dann auch noch das 1:0 erzielt habe, war natürlich besonders schön. Es war immerhin mein erster Saisontreffer“, meinte Brauer. Der 23-Jährige, der drei Jahre lang für die BVB U17 und U19 spielte, war bereits in der Vorwoche beim 1:0 gegen den SC Neheim mit dem Kopf dran. Das einzige Tor des Tages wurde dann aber als Eigentor der Neheimer gewertet.
Florian Gondrum wurde informiert
Der einzige Spieler, der noch am Samstag über die Entlassung von Max Borchmann informiert wurde, war Florian Gondrum, der Kapitän. Er leitet auch das Training in dieser Woche, solange bis der FC Brünninghausen einen Nachfolger gefunden hat. Die Kapitänsbinde in Sinsen trug Hendrik Brauer, mit 810 Spielminuten neben Sebastian Kruse der Akteur mit den meisten Einsatzzeiten. Der Innenverteidiger und ehemalige U17-Nationalspieler sieht in der neuen Situation auf der Bank absolut keine Problematik: „Florian ist eine absolute Autorität, sein Wort hat Gewicht, schon vor dem Trainerwechsel. Florian ist einer der erfahrensten und ältesten Spieler des FC Brünninghausen.“
Am Sonntag kommt es nun zum Heimspiel gegen Schlusslicht YEG Hassel. „Das kann eine sehr erfolgreiche Woche werden“, zeigte sich Brauer zuversichtlich, dass es mit dem FC Brünninghausen nach oben geht.
Ein waschechter Dortmunder, Jahrgang 1957. Vor dem Journalismus lange Jahre Radprofi, danach fast 30 Jahre lang Redakteur bei Dortmunder Tageszeitungen, seit 2015 bei den Ruhr Nachrichten, natürlich im Sport.
