Ein Dortmunder Brüderpaar will in der kommenden Saison gemeinsam beim SV Brackel 06 für defensive Stabilität sorgen.

Ein Dortmunder Brüderpaar will in der kommenden Saison gemeinsam beim SV Brackel 06 für defensive Stabilität sorgen. © Schaper

Brüderpaar bei Brackel wieder vereint: „Sage ich nicht gerne vor ihm - und auch sonst nicht“

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Die Familienzusammenkunft ist perfekt: Ein Dortmunder Brüderpaar ist beim SV Brackel 06 wieder vereint. Angesprochen auf ein spezielles Thema, fällt es dem jüngeren der beiden schwer, sich zu äußern.

Dortmund

, 03.07.2022, 16:30 Uhr / Lesedauer: 3 min

Zu den bekanntesten Brüderpaaren der jüngeren Bundesliga-Geschichte zählen sicherlich sowohl die Bender-Zwillinge, die gemeinsam für Bayer 04 Leverkusen die Schuhe schnürten, als auch Robert und Niko Kovac, die gemeinsam beim FC Bayern aufliefen. Ein Dortmunder Brüderpaar ist nun in Brackel wieder vereint - der jüngere der beiden zögert jedoch gewaltig bei einer Frage über seinen Bruder.

Simon Baehr (22) wechselt zu seinem Bruder nach Brackel

Ben Baehr (20) sorgt beim Landesligisten SV Brackel 06 für die nötige Robustheit - sei es auf der Sechs oder in der Innenverteidigung. „Mein Bruder ist ein richtiger Abräumer, an dem kommt man nicht so leicht vorbei“, sagt Simon Baehr (22), der zu neuen Saison ebenfalls als Defensiv-Stratege ans Hallenbad wechselt, über seinen jüngeren Bruder.

Kein Wunder. Kann der zwei Jahre jüngere Ben Baehr doch bereits jetzt auf eine beachtliche Karriere zurückblicken. Seine letzten zwei Junioren-Jahre spielte er in der Westfalenliga bei TSC Eintracht Dortmund. Begonnen hat er seine Karriere ebenfalls in Dortmund: Bis einschließlich zur D-Jugend trug er das Trikot des SC Husen-Kurl, ehe es über kurze Stationen beim SV Brackel und Rot Weiss Essen in der U17 zum VfB Waltrop in die Westfalenliga ging. In dieser Zeit feierte Ben Baehr außerdem den Gewinn der Westdeutschen Meisterschaft im Futsal.

Seine letzten beiden Junioren-Jahre kickte Ben Baehr in der Westfalenliga bei TSC Eintracht Dortmund. Hier in der Saison 19/20.

Seine letzten beiden Junioren-Jahre kickte Ben Baehr in der Westfalenliga bei TSC Eintracht Dortmund. Hier in der Saison 19/20. © Peter Ludewig

Der ältere der beiden Baehr-Brüder, Simon, der auf der defensiven Außenbahn beheimatet ist, war 2020 erst von Brackel zum Königsborner SV gewechselt ehe es ihn im vergangenen Winter nach Schwerte zog. „Ein halbes Jahr haben wir ja schon zusammen in Königsborn gespielt, Ben ist dann im Winter schon nach Brackel, jetzt folge ich ihm sozusagen wieder zurück.“ Ganz früher hätten sie zwar schon immer im selben Verein gekickt, jedoch auf Grund des Altersunterschieds nie in einer Mannschaft. „Es war nur öfter so, dass er mal ausgeholfen hat, weil er schon immer ziemlich gut für sein Alter war“, erklärt Simon Baehr. Es sei jedoch immer der Wunsch gewesen, in den Senioren mal zusammenzuspielen.

„Nur weil es mein Bruder ist, spiele ich ihn jetzt nicht häufiger an“

Immerhin: Bereits in der vergangenen Halbserie schnürten beide bereits die Schuhe für denselben Verein in der Bezirksliga 8, den Königsborner SV. Dort habe es allerdings nicht so mit Trainer Andreas Feiler harmoniert - beide kamen auf wenig Spielzeit. Nun kommt es zum Wiedersehen eine Liga höher beim SV Brackel 06. Ben, der jüngere der beiden, der bereits seit Winter im Team von Giovanni Schiattarella kickt, freut sich ebenfalls darauf: „Das läuft eigentlich immer ganz gut, wenn man zusammen hinfahren kann und zurück oder noch einen trinken kann nach dem Training.“

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Und wie ist es so, mit dem großen Bruder in einer Truppe zu spielen? Die Antwort von Ben Baehr lässt nicht lange auf sich warten: „Auf dem Platz verstehen wir uns meist sogar besser als außerhalb. Aber an sich sieht man sich als ganz normale Mitspieler. Nur weil es mein Bruder ist, spiele ich ihn jetzt nicht häufiger an.“

„Klären wir auf der Heimfahrt im Auto“

Weitaus zögerlicher verhält sich der Defensiv-Spezialist bei einem anderen Thema: Was hätte er gerne vom großen Bruder Simon? „Er hat einen besseren Abschluss als ich, das sage ich zwar nicht gerne vor ihm und auch sonst nicht, aber gut.“ Ein Schmunzeln kann er sich an der Stelle kaum verkneifen. Zudem bescheinigt er seinem Bruder absoluten Ehrgeiz. Das sei wiederum Stärke und Schwäche zugleich: „Manchmal muss man Simon sogar etwas bremsen.“

Den ehrgeizen Simon Baehr (l.) müsse man laut Bruder Ben aufgrund seines Temperaments manchmal ein wenig bremsen.

Den ehrgeizen Simon Baehr (l.) müsse man laut Bruder Ben aufgrund seines Temperaments manchmal ein wenig bremsen. © Foto: Manuela Schwerte

Simon Baehr hingegen gerät fast schon ins Schwärmen, wenn er über die Fähigkeiten seines kleinen Bruders philosophiert: „Mein Bruder ist sehr zweikampfstark und für seine Größe echt gut am Ball. Und er ist sehr willensstark.“ Und wenn‘s mal nicht so läuft? „Dann klären wir das eigentlich immer auf der Heimfahrt im Auto. Wir haben ja auch genug Zeit außerhalb des Platzes, da muss man sich nicht auf dem Feld anschreien.“

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Nun können die beiden gemeinsam dafür sorgen, dass beim SV Brackel 06 auch in der kommenden Landesliga-Saison möglichst oft die Null hinten steht. Ansonsten kommt es sicherlich wieder zu angeregten Diskussionen auf der Heimfahrt.

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