Karim Bouzerda reaktiviert alten Kumpel Ex-Evinger will mit MSV Dortmund den Klassenerhalt

Bouzerda reaktiviert alten Kumpel beim Fenstereinbau: Ghalem will mit MSV Dortmund den Klassenerhalt
Lesezeit

Er zählte zur legendären WG-Clique um die damaligen Evinger Dimitrios Kalpakidis, Daniel Rios, Francis Bugri und Sascha Rammel. Damit sind nicht alle Kumpel von vor ungefähr 15 Jahren genannt. An der Viktoriastraße/Ecke Kleppingstraße gingen viele prägende Köpfe des Amateurfußballs dieser Zeit ein und aus.

Heute ist Younness Ghalem (42) nach mehreren Pausen doch noch mal aktiv, auch wegen eines ehemaligen Evingers. Und zwar kickt der Außenverteidiger seit Sommer für den A-Ligisten MSV Dortmund. „Ich bin zwar ruhiger geworden, aber ich hatte doch noch mal Lust“, berichtet der ehemalige Evinger, den fast alle nur gut gelaunt kennen.

Younness Ghalem spielt für den MSV Dortmund

Derjenige, der ihn in den Hoeschpark lotste, hatte eben auch immer gute Kontakte zu einigen Evingern, zumal er da auch mal kickte. Karim Bouzerda installierte mit seinem Betrieb vor einigen Monaten in Ghalems neuem Eigenheim in Aplerbeck Fenster.

„Und da hat er mich eben gefragt, ob ich ihn nicht beim MSV unterstützen wolle. Ich habe einen zweijährigen Sohn, der mich ganz schön auf Trab hält, dann meinen Job bei Wilo, daher werde ich nicht mehr zum Trainingsweltmeister, aber spielen kann ich. Das sind gute Jungs im Team. Das macht dann auch noch Spaß“, erzählt Ghalem.

Younness Ghalem kickt seit dieser Saison beim MSV Dortmund.
Younness Ghalem kickt seit dieser Saison beim MSV Dortmund. © Nils Foltynowicz

Wie früher schwingt in seinen Sätzen hörbar gute Stimmung mit. Damals, als Facebook noch das Nonplusultra der Sozialen Medien war, unterhielt er mit seinem besten Kumpel Fabian Niebelschütz, dem ehemaligen Berghofer, halb Amateur-Fußballdortmund mit witzigen Posts.

Die Zeiten sind wie die der jüngeren Generation bei Facebook vorbei: „Fabi und ich sind immer noch beste Freunde, aber wir sind eben älter und abends auch schneller müde,“ scherzt Ghalem.

Younness Ghalem fehlt Trainer im Team

Zuletzt hatte Ghalem das beim SC Dortmund 97/08 gespürt, für den er vorher noch gekickt hatte. Dann pausierte er komplett, bis Bouzerda die Fenster brachte und einen neuen Rahmen für den Klienten und dann Mitspieler öffnete.

Sportlich aber läuft es für den marokkanischen Sportverein eher bescheiden. Ghalems neuer Verein erlebte nach einem Zwischenhoch im Oktober wieder drei Zu-Null-Niederlagen. Und da vergeht selbst dem Routinier das Lachen: „Es ist schwierig, weil wir ohne richtigen Trainer spielen. Die Jungs organisieren viel selbst.“

Dazu komme, dass der MSV wie jetzt beim 0:2 gegen Alstedde zu harmlos gewesen sei. „Im Gegensatz zu unseren Landsleuten vom TuS Hannibal sind wir eher brav und halten nicht genug gegen.“

Resultat dessen sind mickrige acht Punkte aus 15 Spielen. Im direkten Duell jetzt am Sonntag beim 13. SV Körne könnte der MSV immerhin schon die Abstiegsplätze verlassen. „Fußballerisch haben die Jungs einiges drauf“, versichert Younness Ghalem. „Aber wir müssen uns besser organisieren.“ Bis Sommer will der Außenspieler noch durchziehen. „Wir wollen uns unbedingt retten.“

MSV Dortmund ohne Youness Ghalem in der Halle

Kurz klingt Ghalem nicht so entspannt wie gewohnt. Vielleicht muntert ihn die Vorstellung eines Wiederstehens mit vielen alten Freunden in der Halle auf. Der MSV spielt in der Halle Brackel gegen einen Qualifikanten und den SC Osmanlispor.

„Ich komme wohl als Zuschauer. Aber früher hat Hallenfußball mehr Spaß gemacht. Vielleicht packt es mich während der Veranstaltung, aber dafür vertritt Dimi ja unseren alten Freundeskreis.“ Da ist er wieder, der Schalk im Nacken. Dabei ist das gar kein Scherz: Dimitrios Kalpakidis plant ernsthaft seinen Einsatz für den TuS Bövinghausen.

Ab Sommer dann möchte Younness Ghalem nur noch humorvoller Beobachter des Amateurfußballs sein. „Irgendwann sehen wir uns schon bald“, verspricht er zum Abschied. So ganz ohne Fußball und ohne uns können wir Jungs von damals doch alle nicht.“

Im Hintergrund schreit der kleine Sohn und hofft auf Aufmunterung. Wird nach ein paar nachdenklichen Gedanken auch Zeit, dass Papa Younness auf seine altbekannte Witzigkeit zurückgreift.

Dritte Runde im Demir-Kreispokal: Spannende Neuauflage und A-Ligist fordert Westfalenligisten

Westfalia Dortmund stolpert schon wieder: Konkurrenz setzt sich weiter ab

Wieder Absage-Ärger bei Pokalspiel des VfB Lünen in Dortmund: „Entscheidung ist nicht populär“