Bokemueller, Kara & Co.: Warum Geduld für Aplerbecks junge Neuzugänge eine wichtige Tugend ist

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Bokemueller, Kara & Co.: Warum Geduld für Aplerbecks junge Neuzugänge eine wichtige Tugend ist

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Der ASC 09 Dortmund hat im Sommer zehn Spieler verpflichtet, die aus dem Juniorenbereich kommen. Zum Saisonstart war von diesem Jugendwahn allerdings wenig zu sehen. Ist der Sprung zu groß?

Dortmund

, 13.08.2019, 16:47 Uhr / Lesedauer: 2 min

Maciej Bokemueller hat einfach da weitergemacht, wo er beim TSC Eintracht in der A-Jugend-Bundesliga aufgehört hatte. Der 19-Jährige war spielfreudig, torgefährlich und spielentscheidend – erzielte beim kuriosen 9:4-Erfolg der 2. Mannschaft des ASC 09 Dortmund über die Sportfreunde Sölderholz in der Kreisliga A zum Auftakt direkt vier Tore.

Auch Mujkic und Kara Ali in der „Zweiten“

Dass er nicht etwa 100 Kilometer weiter östlich in Paderborn mit der Oberliga-Vertretung des Klubs gegen den Ball treten durfte, der ihn im Sommer geholt hatte, gehört für Trainer Daniel Sekic zur Natur der Sache: „Die Jungs müssen sich ein bisschen gedulden.“

Neben Bokemueller standen in Sölderholz auch die Neuzugänge Dzanan Mujkic und Onour Kara Ali auf dem Platz, in den Oberliga-Kader schafften es beim 2:1-Erfolg in Paderborn von den Neuen immerhin Jonas Schneck, Simon Hendel, Okan Saritas, Torhüter Wojciech Kossmann und Moritz Isensee.

Warschewski als Vorbild

Letzter durfte sogar von Beginn an ran, wurde zur Pause aber durch Lars Warschewski ersetzt. Der 20-Jährige ist das beste Beispiel dafür, warum es sich lohnt, Geduld zu haben: „Lars, aber auch Mike Schäfer oder Phil Südfeld haben nicht Wochen gebraucht, um sich an die Gangart in der Oberliga zu gewöhnen, sondern Monate“, sagt Sekic, der in Paderborn auf die ganze Erfahrung seines Kaders setzte und so möglicherweise die älteste Aplerbecker Mannschaft seit Jahren auf den Platz schickte: „Wir wussten, dass uns da ein extremes Spiel erwartet“, sagt Sekic. Der Altersschnitt betrug für Aplerbecker Verhältnisse greisenhafte 24,5 Jahre.

Das lag auch an Routiniers wie Daniel Schaffer (31) und Pierre Szymaniak (28), die ihre Aufstellung dann auch direkt mit Toren in Zählbares umwandeln konnten. Trainer Daniel Sekic hofft nun, dass seine ganz jungen Spieler die Gelassenheit mitbringen, abwarten zu können: „Wenn sie ungeduldig werden, stehen sie sich ja selbst im Weg“, sagt Sekic, „wenn die Jungs aber Vertrauen in sich und uns haben, dann wird sich das auszahlen.“

Marth als Beispiel

So wie bei Jannik Marth zum Beispiel. Der 19-Jährige ist wie Warschewski ein Neuzugang aus der vergangenen Saison und bekam am ersten Spieltag in Paderborn das Vertrauen als Linksverteidiger: „Jannik hat ein Riesenspiel gemacht“, lobt Sekic, der davon alles andere als überrascht war: „Wir wussten ja, wozu er in der Lage ist. Die Jungs haben wir dahin gebracht, dass sie eine Top-Leistung gegen eine Top-Gegner bringen.“

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Früher oder später werden die ganz jungen also den nicht mehr ganz so jungen auf den Leib rücken. Denn trotz der Routiniers standen beim ASC immer noch drei U20-Spieler auf dem Platz, auch drei von vier Einwechselspieler gehörten in Paderborn in diese Kategorie: „Ich habe schon gezeigt, dass ich die Jungen integrieren kann“, sagt Sekic.

Rotation gegen Hagen

Und so werden am Mittwochabend im Westfalenpokal bei der Spielvereinigung Hagen (Haßleyer Straße 55, 58093 Hagen) einige von ihnen eine Chance bekommen. „Wir werden ein bisschen rotieren“, sagt Sekic – und das heißt bei diesem Kader automatisch, dass er jünger wird: „Das ist ein Super-Gradmesser gegen einen starken Landesligisten. Da müssen sich die Jungs schonmal beweisen.“

Denn trotz Rotation ist klar, dass das Ziel die nächste Runde ist: „Diesen Anspruch haben wir“, sagt Sekic, „aber wir werden die Jungs nicht überfordern, sondern darin unterstützen, ihre Leistung abzurufen.“

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