Der Trainer und der Vorsitzende des TuS Bövinghausen, Sebastian Tyrala (l.) und Ajan Dzaferoski, unterhalten sich.

Die heftigen Vorwürfe von David Odonkor lassen Trainer und Vorsitzenden des TuS Bövinghausen, Sebastian Tyrala (l.) und Ajan Dzaferoski, keine Ruhe. © Schütze

Bövinghausens Tyrala von David Odonkor enttäuscht: „Er stellt mich dar, als würde ich lügen“

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In die Debatte um Vorwürfe, die David Odonkor an den TuS Bövinghausen richtete, mischt sich auch Trainer Sebastian Tyrala ein. Er widerspricht dem Ex-Profi vehement – und kritisiert dessen Verhalten.

Bövinghausen

, 03.06.2022, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Personalie David Odonkor lässt dem Oberliga-Aufsteiger TuS Bövinghausen weiterhin keine Ruhe. Der WM-Held von 2006 hatte gegenüber dem Klub aus dem Dortmunder Westen heftige Vorwürfe geäußert. Zu denen bezieht nun auch Bövinghausens Trainer Sebastian Tyrala Stellung. Außerdem sagt TuS-Boss Ajan Dzaferoski: „Wenn er vernünftige Spiele als Zuschauer sehen will, muss er nach Bövinghausen kommen. Ob er das macht, muss er selber wissen, denn er hat sich mit seinen Aussagen nicht gerade beliebt gemacht“, so Dzaferoski.

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Harte Worte vom Vorsitzenden des TuS Bövinghausen, der aber zugleich beschwichtigt: „Für die Zeit, die er bei uns war, bin ich dankbar. Mit seiner Verletzung ist in seinem Alter jetzt aber wohl Schluss mit Fußball. Ich habe aber gehört, dass er jetzt Trainer werden möchte. Da wünsche ich ihm viel Erfolg bei“, betont Ajan Dzaferoski.

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Bövinghausen-Vorsitzender bei Odonkor sicher: „Sind auf der sicheren Seite“

Was seine Verletzung betrifft, hatte David Odonkor gegenüber dieser Redaktion jedoch gesagt, dass diese seit Monaten auskuriert sei. Danach habe er ganz normal am Mannschaftstraining teilgenommen.

Zum Hintergrund: An Meisterschaftsspielen hatte Odonkor nach seiner Verletzung gegen den Wuppertaler SV (0:4) am 8. Januar tatsächlich nicht mehr teilgenommen. Als Grund führte der 38-Jährige an, die Bövinghausener hätten ihm kein Geld mehr bezahlt.

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Laut Dzaferoski wiederum habe der ehemalige Profi von Borussia Dortmund eine 75-Prozent-Klausel in seinem TuS-Vertrag stehen. Ist er bei Trainingseinheiten und Spielen weniger als diese 75 Prozent anwesend, stehe ihm das Geld nicht zu.

Aussage gegen Aussage also. Ob der Ex-Profi deswegen rechtliche Schritte einleitet, weiß Dzaferoski nicht. Er betont allerdings erneut: „Wir sind auf der sicheren Seite.“

David Odonkor dribbelt im Trikot des TuS Bövinghausen mit einem Ball.

Das Intermezzo TuS Bövinghausen endet für Odonkor nach nur 13 Meisterschaftspartien, davon 303 Minuten auf dem Feld und einem erzielten Treffer. © Stephan Schuetze

Bövinghausen-Coach Sebastian Tyrala von David Odonkor enttäuscht: „Verstehe es nicht“

Gar nicht sicher ist sich der Trainer des TuS Bövinghausen, Sebastian Tyrala, wie er mit dem Verhalten des Rechtsaußen umgehen soll. „Ich bin enttäuscht von Odo (Spitzname für Odonkor, Anm. d. Red). Er war seit März nicht mehr beim Training und im ganzen Jahr bei anderthalb Trainingseinheiten“, sagt Tyrala.

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Zwei Mal sei Odonkor beim TuS-Training aufgetaucht, wovon er eine Einheit nach der Hälfte abgebrochen hätte. „Ich verstehe nicht, was er da erzählt. Im März hat er mich angerufen und gesagt, er habe Schmerzen im Knie. Das war auch das letzte Mal, dass ich mit ihm über Sportliches gesprochen habe“, so der TuS-Coach.

Dass Odonkor dennoch behauptete, beim Mannschaftstraining gewesen zu sein, geht seinem Trainer nahe. „Er stellt mich dar, als würde ich lügen. Aber da kann man jeden Spieler bei uns fragen: Er hat nicht mittrainiert“, betont Sebastian Tyrala.

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Laut Tyrala: Odonkor gratulierte Mannschaft nicht zur Meisterschaft

Doch nicht nur diese Aussage von Odonkor stört seinen (ehemaligen) Coach. „Es ist sein gutes Recht, sich aufzuregen. Aber Geld ist ein Thema zwischen ihm und dem Präsidenten. Die Mannschaft hat damit nichts zu tun, die kann da nichts für. Und dem Team hat er nicht mal zum Aufstieg gratuliert“, sagt Tyrala.

Warum der ehemalige Nationalspieler auf Glückwünsche verzichtete, was er zu Tyralas Enttäuschung sagt und wie er sich die unterschiedlichen Auffassungen erklärt, ist zunächst unklar. Diese Redaktion versuchte David Odonkor erneut zu Wort kommen zu lassen, allerdings war der Ex-Profi am Donnerstag den ganzen Tag über telefonisch nicht zu erreichen.