
Der Präsident des TuS Bövinghausen, Ajan Dzaferoski, ist von der Absage eines Neuzugangs alles andere als begeistert – der Spieler widerspricht der Darstellung des Präsidenten allerdings. © Stephan Schuetze
Bövinghausens Dzaferoski poltert nach Wechsel-Absage, Spieler reagiert: „Kenne den gar nicht“
Fußball-Oberliga
Dem Oberliga-Aufsteiger TuS Bövinghausen springt ein Neuzugang ab, den der Klub als fix vermeldet hatte. Präsident Ajan Dzaferoski kritisiert ihn dafür heftig, der Spieler äußert Unverständnis.
Großes Tohuwabohu beim TuS Bövinghausen: Der Verein verliert einen Neuzugang, bevor der überhaupt im Klub angekommen ist. Das sorgt bei den Verantwortlichen für reichlich Wirbel, Präsident Ajan Dzaferoski schießt: „Seine Entscheidung ist extrem charakterschwach.“ Der Kicker kann die Aufregung nicht nachvollziehen, was wiederum Bövinghausen Trainer Sebastian Tyrala stutzig werden lässt.
Vor zwei Wochen verkündete der TuS die Neuverpflichtung von Daniel Grgic (20), der aus der zweiten Mannschaft des SC Paderborn nach Dortmund wechseln sollte. Ein durchaus bemerkenswerter Transfer, spielte der in Dortmund geborene Rechtsverteidiger doch unter anderem in der Jugendbundesliga für Schalke 04.
Rechtsverteidiger des SC Paderborn II widerspricht TuS Bövinghausen
In der vergangenen Saison war Grgic Stammspieler in der Oberliga Westfalen. Nun sagte er dem TuS Bövinghausen laut Ajan Dzaferoski trotz Zusage per Sprachnachricht ab. „Ich bin mal gespannt, wie weit er mit so einem Charakter kommt. Ich glaube aber nicht sehr weit“, sagt Dzaferoski.
Auf die Aussage des TuS-Präsidenten angesprochen, war der Rechtsverteidiger selbst äußerst verblüfft. „Ich kenne den gar nicht und hatte noch nie Kontakt mit ihm. Nicht mal seine Nummer habe ich. Jeder, der mich kennt, würde so etwas über mich auch niemals sagen“, betont Daniel Grgic.

Daniel Grgic wechselt doch nicht vom SC Paderborn II zum TuS Bövinghausen. © imago/Revierfoto
Allerdings bestätigte der 20-Jährige gegenüber den Ruhr Nachrichten, mit Bövinghausens Trainer Sebastian Tyrala gesprochen zu haben – und dem wiederum auch eine Zusage gegeben zu haben.
„Mit dem Trainer habe ich mich sehr gut verstanden und auch das ganze Projekt hörte sich gut an. Ihm habe ich dann auch zugesagt und wurde in erste Whatsapp-Gruppen gepackt“, erzählt Grgic.
Daniel Grgic sieht durch Absage bessere Entwicklungschancen
Was war also der Knackpunkt aus Sicht des vermeidlichen Neuzugangs? „Sie haben mir keinen Vertrag vorgelegt. Irgendwann kam dann ein anderer Verein, der mir seine Vision vorgestellt hat. Um finanzielle Anreize ging es dabei aber gar nicht. Sondern ich hatte zusätzlich das Gefühl, mich hier besser entwickeln zu können. Ich hatte ja nichts unterschrieben, von daher alles gut“, meint der Spieler.
Aus Sicht von Bövinghausens Sebastian Tyrala keine nachvollziehbare Erklärung. Denn: „Ich habe zwei Zusagen vom Spieler bekommen. Eine per WhatsApp, eine telefonisch und eine von seinem Berater Giovanni Federico. Es war klar, wenn er beim Trainingsauftakt da ist, wird er dort den Vertrag unterschreiben. Worüber der Spieler sich außerdem keine Gedanken macht: Für seine Position haben wir zwei anderen abgesagt. Ich habe ihm gesagt, dass das nicht okay ist. Aber er ist noch jung, ich bin nicht nachtragend.“, so Tyrala.
Für welchen Verein sich Daniel Grgic nun entschieden hat, wollte er noch nicht verraten. Nur dass das „Trainingsvolumen“ dort größer sei, die Liga allerdings „keine oberhalb der Oberliga“. Noch bleiben also einige Fragezeichen. In den nächsten Tagen sei aber mit einer endgültigen Entscheidung zu rechnen, so der ehemalige TuS-Neuzugang.
Ist passionierter und aktiver Sportler aus dem schönen Bergischen Land und seit 2011, ursprünglich wegen des Studiums, im Ruhrgebiet unterwegs. Liebt die Kommunikation mit Menschen im Allgemeinen und das Aufschreiben ihrer Geschichten im Speziellen.
