Bezirksliga-Keeper ist „verrückt auf die Halle“ Auch eine Gesichtsverletzung stoppt ihn nicht

Bezirksliga-Keeper ist „verrückt auf die Halle“: Auch eine Gesichtsverletzung stoppt ihn nicht
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Vor zwei Wochen die Operation, nach dem ersten Augenaufschlag wusste er: Das große Fest würde er sich keinesfalls entgehen lassen. Also machte er die Vorrunde zum Maskenball. Und der machte ihm und seiner Mannschaft mächtig Spaß, sodass der Funke auch auf die Zuschauer in der Halle Brackel übersprang. Sein Ziel ist die Endrunde, wobei er gerade die euphorischen Fans eines anderen Vereins als mögliche Hürde sieht.

Serkan Erdogan (24) vom Bezirksligisten Eving Selimiye Spor mag es direkt: „Ja klar, wir Torhüter sind verrückt. Ich bin es definitiv. Ich durfte die Halle auf keinen Fall verpassen. Das wusste ich schon, als ich wegen eines Jochbogenbruchs zweimal unters Messer musste. Zwei Spiele im Freien habe ich verzichten müssen. Aber ich bin in meiner Verrücktheit eben besonders verrückt auf die Halle.“

Vor zwei Wochen hatte er die besagte Operation. Schon nach dem ersten Augenaufschlag wusste er: Das große Fest würde er sich keinesfalls entgehen lassen. Also machte er die Vorrunde der Dortmunder Hallenfußballstadtmeisterschaft zum Maskenball.

Mit Maske zwischen den Pfosten

Und der machte ihm und seiner Mannschaft mächtig Spaß, sodass der Funke auch auf die Zuschauer in der Halle Brackel übersprang. „Ich liebe es, ins Eins-gegen-Eins zu gehen, sehe meine Stärke auch in Reflexen auf der Linie.“ Und die sind im schnellen Hallenspiel besonders gefordert. Seine Evinger marschierten auch dank ihres unerschrockenen Torwartes souverän in die Zwischenrunde. Vor dem starken A-Ligisten SV Körne 83 und dem Landesligisten SV Brackel 06 gewann Selimiye Spor die Gruppe. „Ich glaube, meinen Part ordentlich erledigt zu haben. Selbst wenn die Maske etwas drückte und mein Auge leicht geschwollen war, was ich natürlich in Kauf nehme, bin ich gut klargekommen.“

Serkan Erdogan (o.r.) stand für Evin Selimiye Spor mit einer Gesichtsmaske zwischen den Pfosten.
Serkan Erdogan (o.r.) stand für Evin Selimiye Spor mit einer Gesichtsmaske zwischen den Pfosten. © Christopher Neundorf

Dann der Schwenk zum Team: „Und die Jungs haben ein sehr sinnvolles System mit einem Aufbauspieler und drei Offensiveren gut ausgespielt. Kompliment an unseren Trainer Paul Helfer, dass er sich so viele Gedanken gemacht hatte. Und wir haben wieder unseren Teamgeist gelebt und die Chancen auch verwertet.“

Eving Selimiye Spor ist Favorit

Jetzt geht es ins Kreuzviertel, wo eine vermeintlich leichte Gruppe mit dem A-Ligisten SC Husen-Kurl und dem B-Ligisten TuS Kruckel auf die Evinger wartet. „Wir sind Favorit in der Gruppe, aber ich habe die Fans des TuS Kruckel als Zuschauer des zweiten Tages in unserer neuen Halle erlebt. Die sind super und können einiges bewirken. Ich möchte noch zu unseren Stärken unseren Spielaufbau hinzufügen. Den sollten wir in Ruhe bewahren und uns nicht von den Fans locken lassen. Dann kommen ja auch noch andere Gegner auf uns zu, aber klar, die Endrunde wollen wir unbedingt erreichen.“

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Voller Enthusiasmus erzählt Erdogan von seinem ersten Endrunden-Erlebnis mit Ay Yildiz Derne vor drei Jahren. „Ich hatte schon früher Verletzungspech. Nach eineinhalb Jahren in Schüren hatte ich einen doppelten Bänderriss, bei Ay Yildiz erwischte es das Syndesmoseband. Trotzdem durfte ich mit Derne die Endrunde mit vollem Einsatz genießen. Ich habe den Jungs auch gesagt: Es lohnt sich! Die Atmosphäre ist wie in einem Mini-Stadion. Und da will ich wieder hin“, sagt der zuletzt von Türkspor nach Eving gewechselte Erdogan.

Für ihn und Selimiye Spor heißt das: Verstecken gilt weder in der Zwischenrunde noch eventuell in der so angepriesenen Körnig-Halle. Es reicht ja, wenn er sein Gesicht unter der Maske versteckt. „Aber“, versichert er, „die ist mir egal. Dabei sein ist alles.“

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