Berghofer Junge ist wieder zu Hause Freude über Treffer gegen Landesligisten

Berghofer Junge ist wieder zu Hause: Freude über Treffer gegen Landesligisten
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Zu Hause ist es doch am schönsten! Das bestätigt Danilo Kroll (19) gerne. Selbst wenn diesen Satz der ihn begleitende Papa Thorsten sehr gerne gehört hätte, betrifft er in diesem Fall die sportliche Heimat des jungen Stürmers.

Gerade hatte der Filius denkbar unglücklich 2:4 mit seinem neuen Klub, „meinem Kindheitsverein“, SV Berghofen gegen den Gastgeber des Kronen GREEN IT-Cups SV Brackel 06 verloren. Und doch schien der Youngster ganz gut gelaunt. Erstens, weil er zurück ist in Berghofen, zweitens weil er das erste Zeichen im Viertelfinale gesetzt hatte. Vergangene Saison hatte Kroll noch für den großen Ortsrivalen der Nullsechser, die Dortmunder Löwen, gespielt. Jetzt schenkte er dem ehemaligen Nachbarn das 0:1 ein. „Solche Chancen muss ich dann als Stürmer einfach auch nutzen, aber mich freut es natürlich, gegen einen Landesligisten getroffen zu haben.“ Fast schon pflichtschuldig fügte er hinzu: „Ich spiele und treffe für die Mannschaft.“

Und die hatte sich als Dritter der A-Liga sehr teuer verkauft, clever verteidigt, selbst wenn die Berghofer ab der 25. Minute wegen einer fragwürdigen Roten Karte (Doppelbestrafung mit Elfmeter) gegen Fabian Elbers in Unterzahl spielten. Das 2:4 fiel erst in der Schlussminute. Den zweiten Berghofer Treffer zum 2:2 hatte Maximilian König besorgt. Es lag die zweite Überraschung nach dem Sieg des SC Husen-Kurl gegen den VfR Sölde in der Luft. Gerade gegen die Husener hatte Berghofen im zweiten Gruppenspiel etwas nachgelassen und 0:1 verloren. Zuvor hatten die Blau-Weißen Westfalia Wickede mit 4:1 geschlagen. „Insgesamt war das ein gutes Turnier von uns. Wir haben geackert. Das macht richtig Spaß, für Berghofen zu spielen.“

Und da ist Kroll in seinem Element. Die Gesichtszüge verraten jetzt keinen Stress mehr der vergangenen 80 Minuten. „Das ist einfach ein schönes Gefühl, wieder da zu sein.“ Als Junge war er schon zum Hörder SC gewechselt, schaffte dann nach weiteren Stationen beim Kirchhörder SC den Sprung in den Seniorenbereich. Dann versuchte er zuletzt sein Glück bei den Löwen, wo die Konkurrenz für größere Spielanteile zu stark war.

Und da sich der Heimatverein auch gerade wegen der viel wichtigeren Lebensplanung vom Zeitaufwand und der Nähe anbot, ging Danilo Kroll zurück. „Ich habe gerade die Zugangsprüfung für mein Sportwissenschafts-Studium bestanden.“ Kroll lächelt vielsagend. „Das war ja nicht nur Fußball, sondern zig andere Sportarten.“ Wird aus dem beweglichen Angriffstalent womöglich noch ein Turner? Möchte er das andeuten? „Nein, nein, das muss ich auf Dauer nicht machen, aber Schwimmen fand ich zum Beispiel super. Ich habe mich gefreut, dass es geklappt hat.“ Ein wenig stolz darf der junge Mann ja auch sein, denn er hat sich das Tor auch für eine berufliche Zukunft durch seinen Ehrgeiz und seine Fahigkeiten aufgestoßen.

Fußballer durch und durch

Und doch zog Kroll den heißen Platz in der Nachbarschaft des Brackeler Hallenbades dem kühlen Nass vor. Er ist dann doch Fußballer durch und durch. „Berghofen passt da einfach gerade. Ich sagte ja schon, das passt zeitlich. Dann gefällt mir die Philosophie des Klubs. Die Jungs haben alle eine Bindung zum Verein und wollen sich weitentwickeln. Ich habe Lust auf diesen Prozess.“ Und fasst noch wichtiger als alle Abwägungen ist das, was er mit dem Begriff „Emotionen“ zusammenfasst. „Ich spüre eine emotionale Bindung zum Verein, er tut mir gut. Und ich stelle fest, dass auch innerhalb der Mannschaft und des Vereins viele positive Emotionen dabei sind.“

Am Donnerstag kommt Danilo Kroll erneut ein bisschen nach Hause. Dann spielt er mit seinem Team bei der Hörder Stadtmeisterschaft. „Auch dahin, zum Hörder SC, kehre ich gerne zurück. Die Tore aber möchte ich für meinen Verein schießen.“ Und dann? „Wir werden weiter ackern. Die Jungs haben mich gut aufgenommen. Das ist eine Mannschaft, in der es einfach Spaß macht. Ich bin mir sicher, dass wir eine gute Saison spielen.“

Aus dem damals abgewanderten kleinen Jungen Danilo ist ein durchsetzungsfähiger torgefährlicher Angreifer geworden. Einer, der früh im Leben erkannt hat, was wichtig ist und was ihm selbst guttut. Zu Hause ist es eben doch am schönsten. Oder wie sagt der Engländer: Home is where the heart is! Dann fährt Danilo Kroll mit seiner geliebten echten Familie nach Hause. Dahin, wo er wohnt. Es muss dort auch sehr schön sein, denn Danilo Kroll verabschiedet sich lachend.

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