Basketball-Nachwuchsspielerin des TVE Barop: Mein Traum ist die Nationalmannschaft
Basketball
Gleich zwei Korbjägerinnen des TVE Barop spielten bei einem Sichtungsturnier des Deutschen Basketballbundes. Dort konnten sie sich mit Spielerinnen aus anderen Bundesländern messen.

Allie Neumann und Zulikhan Chahin aus der U14 des TVE Barop zeigten beim Nachwuchsturnier des Deutschen Basketball Bundes ihr Können. © Verein
Eine große Halle, viele Gesichter, die man noch nie gesehen hat, und dann auch noch das erste große Turnier für den Westdeutschen Basketballverband (WBV): Klar, dass sich Allie Neumann da erstmal zurecht finden muss. „Es war aufregend und eine interessante Erfahrung, gegen Mädchen aus anderen Bundesländern zu spielen“, sagt die Basketballerin vom TVE Barop. Zulikhan Chahin meint: „Es hat sehr viel Spaß mit den Mädels aus dem NRW-Kader zu spielen. Man weiß jetzt auch, was sie außerhalb des Basketballs machen.“
Die beiden 13-Jährigen spielten für die Auswahl des WBV beim Vorturnier des Projektes „Perspektiven für Talente“ und gehörten zu den besten zwölf Spielerinnen in NRW. Hierbei trafen sich in Braunschweig die besten Spielerinnen des 2006er-Jahrgangs aus den Landesverbänden Berlin, Hamburg und Niedersachsen.
Allie Neumann: „Man hat gemerkt, dass Hamburg eingespielter war“
Das Team aus NRW belegte am Ende Rang drei. „Man hat gemerkt, dass beispielsweise Hamburg eingespielter war, weil das Team schon andere Vorturniere zusammengespielt hat. Wir haben bisher nur zusammen trainiert, aber noch nicht gespielt“, erklärt Allie.
Zulikhan, die während des Turniers sehr nervös war und Angst hatte, Fehler zu machen, fand: „Wir haben nicht gut genug zusammen gespielt. Jeder hat alleine gespielt und wollte sich dem Bundestrainer zeigen“. Doch je mehr Spiele die Auswahl absolvierte, desto besser lief es. Daher gelang abschließend auch ein Sieg gegen die Berliner Mannschaft.

Zulikhan Chahin spielt auch bei den Jungs in der u14-Oberliga mit. © Andreas Gövert
Auch weil die NRW-Auswahl beim Turnier in Braunschweig nicht so gut abschnitt, klappte es Ende nicht mit der Nominierung der beiden Dortmunder Spielerinnen zum finalen Camp des DBB. „Sicher ist es schade, dass wir nicht nominiert wurden, aber ich bin nicht enttäuscht. Es gibt auch noch andere Turniere, bei denen man auf sich aufmerksam machen kann. Es werden sich noch mehrere Chancen ergeben“, sagt Allie, die im Alter von acht Jahren mit dem Basketball begann.
Bei Zulikhan ging es dagegen etwas emotionaler zu: „Ich war sehr, sehr traurig, dass ich nicht nominiert wurde. Ich habe auch angefangen zu weinen. Auch jetzt denke ich noch drüber nach, was ich hätte besser machen können.“
Zulikhan Chahin: „Werde an Ballhandlung, Defensive und Wurf feilen“
Trotzdem haben die Mädchen vom DBB-Lehrgang was mitgenommen. „Ich werde an meiner Entscheidungsfindung arbeiten. Außerdem will ich versuchen, härter an meinem Ballhandling, der Defensive und meinem Wurf zu feilen“, hat sich Zulikhan schon die nächsten Ziele fürs Training gesetzt.
Beim TVE Barop freuen sich die Verantwortlichen über die Leistung der Mädchen. „Wir sind sehr stolz, dass der TVE erstmals Spieler bzw. Spielerinnen zu einer nationalen Sichtung des DBB entsenden durfte. Das gab es bisher noch nicht und stellt auch für den Basketball in Dortmund eine große Rarität dar“, sagt Christian Podszuk, Sportwart und stellvertretender Abteilungsleiter Basketball.
„Allie und Zuli haben sich das wirklich verdient, nutzen sie doch jede sich bietende Trainingsmöglichkeit, spielen nicht nur die WBV-Endrunde, sondern zusätzlich noch bei den Jungen in der offenen U14-Oberliga mit“, freute sich U14-Coach Volker Ohm über die Nominierung der Nachwuchsspielerinnen für den WBV-Kader.
Neben dem Auswahlkader des WBV, der sich einmal monatlich zum gemeinsamen Training trifft, spielen beide für die U14-Mannschaft des TVE Barop zusammen. Dabei stehen sie gerade mit ihrer Mannschaft in der Endrunde um die NRW-Meisterschaft, sind dort Vierter von sechs Teams.

Allie Neumann kann sich vorstellen, später im Ausland Basketball zu spielen. © Andreas Gövert
Zusätzlich gehören die beiden Mädchen auch zum Kader der U14-Jungs des TVE, die in der Oberliga spielen. „Ich spiele lieber bei den Mädchen. Bei den Jungs ist es schon ein anderes Niveau, weil sie andere körperliche Voraussetzungen haben. Trotzdem bringt es mich weiter“, erzählt Allie Neumann. Das Training bei den Jungs sei härter, berichtet Zulikhan Chahin. Bis zum letzten Jahr in der U14, in dem sich die beiden gerade befinden, ist es möglich, dass Mädchen bei den Jungs mitspielen. In der kommenden Spielzeit, wo die beiden dann in die U16 aufsteigen, geht es dann nicht mehr.
Allie Neumann: „Ich möchte später gerne mal andere Länder erkunden“
Als großes Ziel hat Allie Neumann vor Augen, irgendwann mal im Ausland Basketball zu spielen. „Ich möchte später gerne mal andere Länder erkunden, und in Spanien, Griechenland oder der Türkei hat man als Basketballerin viele Möglichkeiten“, erzählt die Schülerin. Ihre Teamkameradin sagt: „Mein größter Traum ist es, für die Nationalmannschaft zu spielen. Zudem möchte ich bei den nächsten Turnieren dem Bundestrainer zeigen, dass ich mich verbessert habe.“

Zulikhan Chahin (l.) und Allie Neumann vertraten den Westdeutschen Basketballverband beim Turnier in Braunschweig. © Privat
Auch Vorbilder haben die beiden schon. Zu den Idolen von Zulikhan zählt unter anderem Leonie Fiebich. Die 20-Jährige spielt aktuell für den TSV Wasserburg und wurde bereits im Alter von 18 Jahren erstmals für die Nationalmannschaft nominiert. „Außerdem finde ich Jenny Strozyk super. Trotz ihrer Größe von 1,65 Meter fällt sie auf bei Spielen und macht viele Punkte trotz ihrer Größe.“
Nächstes Spiel am 29. Februar gegen Osterather TV
Allie Neumann hat dagegen kein klares Vorbild. Dirk Nowitzki sei schon cool, aber es sei schwer, sich von ihm etwas abzuschauen. „Grundsätzlich schaue ich viel Basketball, um viel dazuzulernen. Mir hilft es, wenn man viel schaut. Man orientiert sich an den Spielern und Aktionen.“
Für die nahe Zukunft steht jetzt erst mal die Endrunde der U14-Meisterschaft an. Das nächste Spiel steigt am 29. Februar beim Osterather TV, der aktuell ein Platz vor den Baropern liegt.