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Ayoub Boulila geht erst einen Schritt zurück – und dann zum FC Brünninghausen
Hallenfußball-Stadtmeisterschaft
Ayoub Boulila hat in der Jugend eine saubere Karriere hingelegt, spielte sogar in der Nationalmannschaft. Nach einem Rückschlag will er nun neu angreifen.
Junge Fußballer haben in der Regel eines gemeinsam: Sie wollen spielen. Immer. Kommt dann noch ordentlich Talent und Ehrgeiz hinzu, wollen sie noch etwas anderes: Möglichst hoch spielen.
Ayoub Boulila ist so ein Fußballer. 19 Jahre alt, feine Technik, gute Ausbildung – nur der richtige Verein fehlte. Im Sommer vergangenen Jahres schloss er sich daher dem TuS Hannibal an. Bezirksliga. Bei seiner Vita eine Überraschung.
Boulila traf schon gegen den BVB und den FC Schalke 04
In der Jugend kickte Boulila für Rot-Weiß Essen, hatte Einsatzzeiten in der U17-Bundesliga West und erzielte zwei Tore – eins davon gegen den Nachwuchs des BVB und eins gegen Schalke – in der U19-Bundesliga West. Da passt Bezirksliga nicht so ganz. Boulila hatte aber einen guten Grund – und die Bezirksliga ist auch schon wieder Geschichte.
Ayoub Boulila: Von der Bezirksliga in die Westfalenliga
Boulila wird in der Rückrunde für den FC Brünninghausen auflaufen in der Westfalenliga. „Rafik Kalim ist da ja Trainer und hat mir geschrieben, als er dahin gegangen ist“, sagt der 19-Jährige. Mit dem TuS Hannibal war das auch so abklärt, ein sauberer Abgang.
Der Bezirksligist diente von Beginn an nur als Sprungbrett.
Der Schritt zurück lässt sich auf eine alte Verletzung zurückführen. „Die Saison bei RW Essen lief eigentlich gut bis zum Januar – da habe ich mir eine Schambeinentzündung geholt“, sagt der ehemalige marokkanische Junioren-Nationalspieler. Die Anbindung an den Regionalligakader an der Hafenstraße schlug daraufhin fehl. Boulila hing in der Luft.
„Ich habe mir dann ein bisschen den Kopf zerbrochen über meine Situation“, so Boulila. Die war zerfahren. In Essen fehlte das Vertrauen, Angebote anderer Vereine hätten vorgelegen. Davon kam aber nichts wirklich in Frage.
Neue Herausforderung in Brünninghausen – Boulila wieder schmerzfrei
Boulila entschied sich daher für den sicheren Weg. „Ich habe mich ja dann jetzt bei Hannibal super auskuriert in der Hinrunde und bin komplett schmerzfrei“, so der 19-Jährige. Damit war der Weg geebnet für die neue Herausforderung in Brünninghausen.
Eigentlich wollte Boulila dort schon in der Halle eine zentrale Rolle einnehmen. „Ich habe mir aber so um Weihnachten rum den Zeh geprellt und konnte deswegen nicht komplett mitspielen“, erzählt er. Nur zu einem Kurzeinsatz kam es, weil er aushelfen musste.
Dortmunder Hallenstadtmeisterschaft: Boulila will in der Endrunde dem FC Brünninghausen helfen
Sein Ziel ist es jetzt, in der Endrunde der Dortmunder Hallenstadtmeisterschaft seinem neuen Verein zu helfen. Dort würde er gerne „eher defensiver, in der Halle so als Abräumer“ zum Einsatz kommen. Hinten fühlt er sich nämlich auch auf dem Großfeld wohl. „Ich kann als linker und rechter Verteidiger eingesetzt werden, spiele aber lieber rechts – weil das auch mein starker Fuß ist“, sagt Boulila, der noch lange nicht am Ende seiner Reise ist.
„Der Fokus liegt jetzt in dem nächsten halben Jahr auf dem FC Brünninghausen. Mal sehen. Wenn es klappt, kann man vielleicht zusammen in die Oberliga“, meint Boulila. Angesichts des großen Vorsprungs der SG Finnentrop/Bamenohl (40 Punkte, der FCB hat 27) ein schwieriges Unterfangen. Aber für Boulila gilt zunächst wohl sowieso etwas anderes: Komplett fit werden und zu alter Stärke zurückfinden. maho
Jahrgang 1993, Dortmunder Junge und Amateurhandballer mit großer Liebe für den Fußball und den Ruhrpott. Studium der Journalistik an der TU Dortmund, nach kurzer Zwischenstation beim Westfälischen Anzeiger in Hamm wieder seit 2020 zurück bei den Ruhr Nachrichten. Schreibt über Thekenmannschaften bis hin zur Champions League.
