
© Dortmunder Sportfotografie / Schulze
Taner Erel wäre fast Profi geworden – jetzt dreht er in der Halle für Ay Yildiz Derne auf
Hallenfußball-Stadtmeisterschaft
Taner Erel ist für Ay Yildiz Derne in der Dortmunder Kreisliga A und der Halle auf Torejagd. Dabei hätte er fast einen ganz anderen Weg eingeschlagen.
Taner Erel hat Anfang des Jahres Geburtstag gefeiert. Das war nicht der einzige Anlass für eine ausgelassene Party. Mit seinem Team Ay Yildiz Derne steht er nämlich in der Endrunder der Dortmunder Hallenstadtmeisterschaft, führt zudem die Torjägerliste an. Klar, da ist die Laune gut.
Taner Erel und Ay Yildiz Derne passt nämlich. „Momentan alles, läuft auf jeden Fall“, sagt der Offensivmann des Dortmunder A-Ligisten. Bei der Hallenstadtmeisterschaft ist er mit zehn Treffern einer der besten Torschützen. Hoch hinaus wollte der 26-Jährige dabei schon immer.
Erel-Brüder rocken mit Ay Yildiz Derne die Halle
„Mit meinem Zwillingsbruder verstehe ich mich blind, meine Mitspieler kennen mich auch und ich kenne sie – da kommen die Tore von alleine“, meint Taner Erel. Mit seinem Bruder Tamer kickt er aber am liebsten zusammen. Seit ihrer gemeinsamen Zeit bei den Minikickern ist das so.
Aber wer ist dieser Taner Erel, der für Ay Yildiz Derne einen Gegner nach dem anderen aus der Halle schießt? In der Jugend begann alles in Waltrop, Zwischenstation bei anderen Vereinen, dann das erste Seniorenjahr wieder in Waltrop. Direkt Landesliga. Später zog es Taner Erel in die Westfalenliga nach Mengede – und dann sollte es für die Zwillinge eigentlich ganz woanders hingehen.
Taner Erel wäre fast Profi geworden – Traum zerplatzt
„Mein Bruder und ich haben den Sprung in die Türkei versucht“, erklärt Taner. Die Erel-Brüder sollten einen Vertrag beim derzeitigen türkischen Zweitligisten Samsunspor unterzeichnen, wollten den Weg eines Fußballprofis gemeinsam einschlagen. Aber der Traum zerplatzte.
„Die haben alles zugesagt, die Verträge standen auch schon“, sagt Taner Erel. Dann hätte Samsunspor eine Transfersperre bekommen – konnte somit auch nicht die Erel-Zwillinge verpflichten. Zum Glück von Ay Yildiz Derne.
„Nicht lange fackeln“ – Taner Erel spricht über seine Stärken
Taner Erel schloss sich zusammen mit seinem Bruder Tamer dem Dortmunder Kreisligisten an, bereut es kein bisschen. „Es passt gut mit den Trainern, wir verstehen uns auch privat gut“, sagt Taner Erel.
Derne-Coach Yasin Yanik ist es auch, der seinem Schützling Mut zuspricht, ihn motiviert. „Mein Trainer sagt immer, wenn ich die Möglichkeit habe, soll ich auch nicht lange fackeln“, so Taner Erel. Gerade in der Halle zieht er also einfach ab und haut die Bälle nach und nach ins gegnerische Netz.
Ay Yildiz Derne musste auf Erel-Brüder verzichten – neue Verhandlungen in der Türkei
„Es ist ja kein Geheimnis, dass ich eine gute Schusstechnik habe und Linksfuß bin“, sagt er. Komisch, dass es in der Liga nicht klappt, denkt man. Der Grund, warum Taner Erel in der Kreisliga in dieser Saison noch nicht so oft getroffen hat, ist jedoch banal – und nachvollziehbar. Er war einfach nicht da.
Denn: Taner und Tamer Erel haben es wieder versucht, wollten wieder in die Türkei wechseln und Profi werden. Aber auch der nächste Anlauf stellte sich als eine Sackgasse heraus. „Wir haben es noch mal versucht. Aber das war auch nichts“, so Taner Erel. Von „Verarsche“ spricht er. „Die Manager waren einfach nur hinter dem Geld her“, sagt der Derne-Torjäger. Statt Süper Lig jetzt also Endrunde der Dortmunder Hallenfußball-Stadtmeisterschaft.
Stürmt noch für Ay Yildiz Derne: Taner Erel offen aber für Angebote
Und bei der Leistung, wer weiß, wird vielleicht ein anderer Klub auf ihn und seinen Bruder aufmerksam. „Wir sind offen und hören uns alles an. Am liebsten würden wir natürlich zusammenspielen – aber würden auch getrennte Wege gehen“, sagt Taner Erel. Der Traum vom Profitum ist noch nicht ganz abgehakt. „Wenn man Spaß hat am Fußball, kommt das von alleine“, sagt der Offensivmann – und den haben sie gerade mit Ay Yildiz Derne bei der Dortmunder Hallenstadtmeisterschaft.
Jahrgang 1993, Dortmunder Junge und Amateurhandballer mit großer Liebe für den Fußball und den Ruhrpott. Studium der Journalistik an der TU Dortmund, nach kurzer Zwischenstation beim Westfälischen Anzeiger in Hamm wieder seit 2020 zurück bei den Ruhr Nachrichten. Schreibt über Thekenmannschaften bis hin zur Champions League.
