Ausgangslage für Dortmunder Klubs schlagartig verändert „Damit haben wir nicht gerechnet“

Ausgangslage für Dortmunder Klubs schlagartig verändert: „Damit haben wir nicht gerechnet“
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In der Fußball-Landesliga 3 hat der Herbstmeister Hombrucher SV (38 Zähler) nach der 2:4-Niederlage am vergangenen Spieltag gegen die SpVg Hagen seine Tabellenführung verloren. Der Aufstiegskampf bleibt damit ungeheuer spannend: Nur fünf Punkte liegen zwischen dem ersten und dem sechsten Platz.

Die brisanteste Entwicklung gibt es nach den ersten beiden Rückrunden-Spieltagen allerdings im Tabellenkeller. Denn die Ausgangslage im Abstiegskampf hat sich für gleich mehrere Klubs schlagartig verändert.

Was ist also passiert?

Abstiegskampf spitzt sich zu

Nach dem letzten Hinrunden-Spieltag am 11. Dezember 2022 schien die Situation für den SV Brackel 06 und Westfalia Wickede besonders kritisch: Die Westfalia stand mit vier Zählern auf dem letzten Tabellenplatz. Der SVB (11 Punkte) hatte als vorletzter bereits neun Zähler Rückstand auf den ersten Nicht-Absteiger, den Kirchhörder SC (20 Punkte). Dazwischen tummelten sich der SV Horst-Emscher (12 Punkte), SC Berchum Garenfeld (12 Punkte) und SW Wattenscheid (14 Punkte).

Innerhalb von nur zwei Partien hat sich diese Ausgangslage nun aber schlagartig verändert: der Kirchhörder SC (20) tritt nach der 1:2-Niederlage gegen den neuen 14. SV Horst-Emscher (18) auf der Stelle. Der SV Brackel (17) ist nach zwei Siegen plötzlich nur noch drei Punkte hinter dem KSC – punktgleich mit den ebenfalls siegreichen Wattenscheidern.

Nimmt man den Tabellen-Zwölften Firtinaspor Herne (22) nun noch hinzu, liegen zwischen dem 12. und 17. Platz gerade mal noch fünf Pünktchen. Der Abstiegskampf in der Landesliga 3 – er hat unerwartet schnell an Brisanz dazugewonnen. „Es sind immer noch drei Punkte. Wir haben einen kleinen Schritt gemacht. Uns fehlen aber noch viele“, fasst Brackels Trainer Egzon Gervalla zusammen.

Klassenerhalt weiterhin schwierig

Das nur durch die Transferoffensive im Winter – Mohamed El Moudni, Anil Konya, Patrick Sacher, Mohamed Ouali, Sven Ricke und William Valenti stießen zum Team – die Wende eingeleitet wurde, glaubt der Coach allerdings nicht. „Die Neuzugänge tun uns natürlich gut, weil ihnen die Hinserie nicht in den Knochen und im Kopf steckt. Aber auch in der Hinrunde waren unsere Leistungen oft gut. Wir sind dann nur ohne Punkte vom Platz gegangen. Aktuell haben wir eben das Spielglück auf unserer Seite“, meint Gervalla.

Das Ziel Klassenerhalt sei aber weiterhin ein schwieriges Unterfangen. „Der Weg passt. Aber es sind noch 15 Spiele“, so der Brackeler Trainer.

Egzon Gervalla (v.l.) kämpft mit dem SV Brackel um den Abstieg.
Egzon Gervalla (v.l.) kämpft mit dem SV Brackel um den Abstieg. © Foltynowicz

Kirchhörde bleibt zuversichtlich

Auf einen passenden Weg wollen sie auch beim Kirchhörder SC zurück. Mit der aktuellen Entwicklung wurden sie beim seit kurzem von Dimitrios Kalpakidis trainierten Klub durchaus überrascht. Der Vorsprung von neun Punkten ist also innerhalb von zwei Spielen auf drei dahingeschmolzen. „Es sah komfortabel aus. Trotzdem hatten wir es immer auf dem Schirm, dass es gefährlich werden kann. Dass es aber so schnell geht, damit haben wir nicht gerechnet“, sagt Leistungsträger Fabian Doyscher.

Der 25-jährige Innenverteidiger bleibt dennoch zuversichtlich. „Der Druck ist dadurch aber nicht größer geworden, weil er vorher schon da war“, so Doyscher. Dass es am kommenden Spieltag (Sonntag, 26. Februar, Anstoß: 15 Uhr) gegen die ebenfalls zum Siegen verdammten Hombrucher geht, sei trotz der schwierigen Situation vielleicht sogar eine Chance.

„Wir sind dankbar, dass es gegen Hombruch geht. Weil wir da trotz der prekären Lage hoffentlich befreit aufspielen können“, sagt der Kirchhörder Leistungsträger.

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