Nachwuchsteam tritt an und wird bestraft Fußballkreis Dortmund denkt über Regeländerung nach

Nachwuchsteam tritt an und wird bestraft : Fußballkreis Dortmund denkt über Regeländerung nach
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Der Dortmunder Kreispokal der Fußball-D-Junioren wird in erster Instanz in Gruppen ausgespielt, bevor es dann in die K.o.-Phase geht. Die drei B-Kreisligisten Wambeler SV, SG Gahmen und BSV Fortuna bekamen den aktuellen Bezirksliga-Tabellenführer TSC Eintracht zugelost. Schon vor dem ersten Spiel war klar, dass aufgrund der hohen Qualität Platz eins an den TSC Eintracht vergeben war. Somit ging es nur noch um Rang zwei, der ebenfalls das Ticket für die K-o.-Phase brachte.

Den ergatterte sich letztlich die SG Gahmen – weil sie gegen die Eintracht nicht antrat. Auch der Wambeler SV schenkte die Begegnung gegen die Eintracht her. Beide Partien wurden mit 2:0 für die Eintracht gewertet. Die SG Gahmen und Fortuna trennten sich 0:0, Fortuna gewann gegen den Wambeler SV 4:0. Somit entschied sich am letzten Spieltag in den Partien Eintracht gegen Fortuna und Wambel gegen Gahmen, wer weiterkommt.

Die größte Chance auf ein Weiterkommen hätte die Fortuna wohl gehabt, wenn sie erst gar nicht angetreten wäre, tat sie aber und verlor mit 0:11. Weil zeitgleich Gahmen mit 2:1 gegen den Wambeler SV gewann, zog sie aufgrund des besseren Torverhältnisses noch an BSV Fortuna vorbei. „Meine Jungs waren natürlich enttäuscht“, beschreibt Fortunas Trainer Matthias Tischler die Stimmung seiner Spieler nach dem Ausscheiden.

Es soll auch Akteure gegeben haben, die den BSV-Trainer vor dem Spiel gefragt haben, ob sie nicht auch lieber nicht antreten sollten. „Das war keine Option für mich, auch wenn uns acht Spieler gefehlt haben und wir das Team sogar mit Spielern aus den E-Junioren auffüllen mussten“, sagt Tischler, „das Verlieren gehört doch zu der Entwicklung der jungen Spieler dazu. Wir verzichten doch nicht auf ein Spiel, um so die Chance zu erhöhen, um eine Runde weiterzukommen.“ So wäre es gekommen, hätte Fortuna ebenso wie Wambel und Gahmen auf das Duell gegen den Favoriten verzichtet.

Tischler macht den Konkurrenten aber gar keinen Vorwurf. Er kennt auch nicht die Gründe, warum Wambel und Gahmen abgesagt haben. Er findet es nur schade, dass seine Spieler jetzt dafür bestraft wurden, weil sie gegen die Eintracht angetreten sind und der Klub belohnt wurde, der nicht angetreten ist. Gahmens Jugendleiter Tuncay Tiryak betont, dass das Team nicht angetreten sei, weil kurzfristig fünf Spieler ausgefallen waren. Um eine Spielverlegung wurde nicht gebeten.

Andreas Edelstein versteht den Unmut der Fortuna

Dortmunds Kreisvorsitzender Andreas Edelstein versteht den Unmut der Fortuna. „Das darf so nicht passieren. Wir werden darüber sprechen müssen und gucken, ob wir nicht die Durchführungsbestimmungen verändern“, sagt er. Ihm schwebt vor, in der kommenden Spielzeit nur Teams in der Pokalrunde weiterkommen zu lassen, die auch alle Partien absolviert haben. Fortunas Trainer Tischler begrüßt den Gedankengang. „Wie der Kreis die Regeln verändert, dass muss er entscheiden. Aber es wäre schön, wenn in Zukunft die Kinder nicht mehr darüber nachdenken müssten, dass ein Nichtantritt ein Vorteil wäre.“

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