
© Monzel
Aus einer Fanfreundschaft zwischen dem FC Brünninhausen und Finnentrop/Bamenohl entsteht eine Ehe
Fußball in Dortmund
Eine Fanfreundschaft, eine Schottland-Reise und eine Hochzeit - das ist keine Geschichte von Rosamunde Pilcher. Das ist die Geschichte des FC Brünninghausen und der SG Finnentrop/Bamenohl.
Finnentrop ist ein kleiner Ort im Sauerland, der zum Kreis Olpe gehört und rund 18.000 Menschen beheimatet. Unter ihnen auch viele Jahre Verena Monzel, die damals noch Feldmann hieß. Sie war für das Sponsoring und Marketing beim heimischen Westfalenliga-Klub SG Finnentrop/Bamenohl verantwortlich.
Mit 50 Fans zum FC Brünninghausen
Am 11. Oktober 2015 fuhr sie mit 50 Fans des Vereins zum Auswärtsspiel nach Dortmund. Besser gesagt zum FC Brünninghuasen. Der FCB gewann verdient mit 4:0. Verena Monzel und ein paar weitere Gäste folgten trotzdem der Einladung des Platzwartes Mick Clark und blieben noch ein bisschen im Vereinsheim. „Bis in die Puppen ging es damals“, erinnert sich Brünninghausens Geschäftsführer Thomas Brümmer.

Vertreter der SG Finnetrop/Bamenohl beim letztjährigen Oberliga-Spiel zwischen Siegen und Brünninghausen. © Monzel
Eine Freundschaft unter den beiden Vereinen war geboren. Die Sauerländer kamen wann immer es die Zeit und der Spielplan zuließen nach Brünninghausen. Brünninghauser fuhren umgekehrt nach Finnentrop. „Wir waren einfach auf einer Wellenlänge“, sagt Monzel.
Zum Geburtstag nach Schottland
Die Freundschaft ging so weit, dass der Brünninghauser Platzwart Mick Clark ein paar Finnentroper im Januar 2017 zu seinem 60. Geburtstag einlud. Und weil er Schotte ist, feierte er in Edinburgh. „Die Einladung haben wir natürlich nicht ausgeschlagen und sind nach Schottland geflogen“, sagt Monzel. Auf der Gästeliste stand auch Jens Monzel, Spieler der Brünninghauser Alt-Herren-Mannschaft.
Es funkte. „Ja, ich habe meinen heutigen Ehemann damals in Schottland kennengelernt.“ Im November 2018 heirateten Verena und Jens Monzel und wohnen jetzt zusammen in Dortmund. Und weil Verena ohne Fußball nicht kann, kümmert sie sich jetzt beim FCB um das Sponsoring und Marketing. Jens Monzel dagegen spielt im Gegenzug für die 3. Mannschaft der SG Finnetrop/Bamenohl, weil der FC Brünninghausen keine Alt-Herren-Mannschaft mehr hat.
300 Zuschauer kommen im Schnitt
„Beide Vereine sind nicht zu vergleichen“, sagt Verena Monzel. In Finnentrop gibt es keine Konkurrenz. 300 Zuschauer kommen hier im Schnitt zu den Westfalenliga-Spielen. So viele Besucher waren noch nicht einmal beim Westfalenliga-Derby zwischen Westfalia Wickede und dem FC Brünninghausen. „Es ist halt das Ballungsgebiet Ruhrgebiet. Da ist die Konkurrenz natürlich groß“, sagt Monzel.
Am Sonntag (14.30 Uhr, Im Ohl 9, 57413 Finnentrop) treffen beide Teams wieder in der Westfalenliga aufeinander. 2015 drückte Verena Monzel nur der SG Finnentrop/Bamenohl die Daumen. Was macht sie aber jetzt am Sonntag? „Das haben mich schon viele gefragt. Ich wünsche mir ein 2:2. Das wäre die beste Lösung“, sagt sie.
Mit einem guten Gefühl nach Hause
So könnte sie mit einem guten Gefühl zurück nach Dortmund fahren. Das wird aber nicht direkt nach Spielschluss geschehen. Die Freundschaft unter Klubs verbietet den direkten Heimweg. Ob es wieder bis in die Puppen geht, steht aber noch nicht fest.