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ASC 09 Dortmund ist zurück im Waldstadion - mit ganz großem Abstand
Jugendfußball
Im Ringen um ein bisschen sportliche Normalität hat der ASC Dortmund mit seinen Fußballern einen ersten Schritt getan. Es wird wieder trainiert – wenn auch in ganz engen Grenzen.
Die Abstände zwischen den Spielern sind noch groß – genauso wie es sein soll. Aber auf dem Rasenplatz im Waldstadion des ASC Dortmund rollt seit dem 20. Juni wieder der Ball.
Zunächst allerdings nur für die C1-Junioren (Landesliga) und die B1-Junioren (Bezirksliga). „Wir haben mit den beiden Mannschaften den Anfang gemacht, weil sie unsere Leistungsteams sind, bei denen es schon bald auch um die Sichtung einzelner Spieler geht. Da steht dann die Entscheidung an, wer in der nächsten Saison in welcher Mannschaft spielt“, erklärt der ASC-Vorsitzende Michael Linke.
„Vom kompletten Training sind die einzelnen Gruppen aber noch weit entfernt. Bewegung, Laufen, Ballkontakt, so legen wir erstmal mit dem Trainingsbetrieb los. Mehr ist im Moment auch organisatorisch noch gar nicht zu realisieren“, sagt Linke. Dennoch hält er den vorsichtigen Neubeginn psychologisch für enorm wichtig. „Darauf kommt es jetzt an. Wir sagen, es geht wieder weiter. Und das tut dem ganzen Verein auch mit Blick auf die Saison einfach gut.“
Trainingskonzept hat den ASC 09 viel Aufwand gekostet
Doch so zurückhaltend der Neustart beim ASC auch ausfällt, so ausgefeilt ist doch das Hygienekonzept, das die Wiederaufnahme des Betriebs erst möglich macht. So hat der Verein in Person von Horst Schäper jetzt wie vorgeschrieben einen Hygienebeauftragten, der den Trainingsbetrieb begleitet. Zur möglichen Verfolgung von Infektionsketten werden Anwesenheitslisten geführt. Der Zutritt zur Sportanlage Waldstadion wird nur den Trainern und den Spielern gewährt. Keiner darf Krankheitssymptome aufweisen. Werden Hygienemaßnahmen nicht eingehalten, wird die Teilnahme am Training untersagt. Vor, während und nach dem Training ist ein Personenabstand von zwei Metern Pflicht. Alle Teilnehmenden verlassen die Sportanlage unmittelbar nach Ende des Trainings.

ASC-Jugendleiter Matthias Kick hat sich um das Hygienekonzept des Vereins gekümmert. © Neil Baynes
„Da hat sich unser Jugendleiter Matthias Kick drum gekümmert. Der hat das mit seiner Jugendabteilung in zwei Wochen ausgearbeitet. Und dafür sind wir ihm unglaublich dankbar. Der Aufwand war groß. Es gab unterschiedliche Vorgaben, die sich teilweise auch widersprochen haben. Das macht es dann nicht gerade einfacher“, sagt Linke.
Die Ausarbeitung ist das Eine, die Umsetzung dann aber noch eine ganz andere Hausnummer. „Das ist schon richtig aufwendig, das jetzt auch noch Punkt für Punkt umzusetzen. Hier sind alle möglichen Laufwege abgeklebt. Es gibt ein Einbahnstraßensystem, um möglichst Begegnungen auszuschließen. Es steht immer einer im Eingangsbereich. Einer passt auf, dass die Jungs sich regelmäßig die Hände waschen. Das ist schon viel Aufwand für die zwei, drei Stunden am Abend.“
Ein Aufwand, so fürchtet Linke, der viele kleinere Vereine sicher noch vor größere Herausforderungen stellen könnte. „Darum warten viele Klubs auch noch. Das ist zumindest der Eindruck, den ich aus vielen Gesprächen gewonnen habe. Und nichts anderes machen wir ja zum Beispiel im Seniorenbereich auch. Unsere erste und zweite Mannschaft werden frühestens am 1. Juni wieder anfangen.
61er-Jahrgang aus Bochum, seit über 35 Jahren im Journalismus zu Hause - dem Sport und dem blau-weißen VfL schon ewig von Herzen verbunden - als Sportredakteur aber ein Spätberufener.
