Der Dortmunder Oberligist ASC 09 Dortmund hat eine historische Chance: Nach dem Sieg über den Mindener Bezirksligisten SV Kutenhausen-Todtenhausen (3:1) und dem damit verbundenen Halbfinaleinzug im Westfalenpokal, sind die Aplerbecker nur noch zwei Siege vom Einzug in die Hauptrunde des DFB-Pokals entfernt. Im Aplerbecker Waldstadion darf von einem Duell mit einem Bundesligisten zumindest schonmal geträumt werden!
Dieser Traum wurde im Jahr 1989 für einen Dortmunder Fußballklub bereits Realität: Der heutige Bezirksligist VfR Sölde, der im gleichen Jahr den Aufstieg in die Oberliga Westfalen (dritthöchste Liga in Deutschland zu diesem Zeitpunkt) feierte, gewann 1989 den Westfalenpokal und qualifizierte sich für die Hauptrunde des DFB-Pokals. Der VfR ist der einzige Dortmunder Klub, dem das bisher gelang.
In der Hauptrunde des DFB-Pokals traf das Team des damaligen Sölder Trainers Ingo Peter auf den Deutschen Vizemeister 1. FC Köln, unterlag allerdings im Schleddestadion in Iserlohn mit 0:3. Die späteren Weltmeister Bodo Illgner, Pierre Littbarski und Thomas Häßler standen dabei den Söldern gegenüber. In der Vereins-Chronik des VfR Sölde, in der der Verein interessante Einblicke nicht nur in diese Zeit bietet, wird das Jahr 1989/90 als das „mit Abstand erfolgreichste in der bisherigen Vereinsgeschichte“ tituliert.

Bevor der VfR den Pokaltriumph feiern konnte, musste das Team jedoch „einige hochkarätige Konkurrenten“, wie es in der Vereins-Chronik heißt, aus dem Weg räumen. Den entscheidenden Sieg zur Qualifikation für den DFB-Pokal, feierten die Sölder ausgerechnet - wie soll es auch anders sein - im Aplerbecker Waldstadion. Nach einem 4:2-Sieg und einer „taktischen Glanzleistung“ im Viertelfinale gegen Preußen Münster, wie es in einem archivierten Zeitungsartikel in der Chronik heißt, feierten die Sölder den Einzug in den DFB-Pokal. Und auch den Titel im Westfalenpokal, bejubelte der VfR nach einem 2:1-Sieg über den 1. FC Gütersloh im Aplerbecker Waldstadion.
Für den ASC 09 reicht der Halbfinaleinzug noch nicht - es muss definitiv der Pokalsieg werden, um sich das Ticket für die Hauptrunde des DFB-Pokals zu sichern. Neben dem ASC steht auch der Delbrücker SC (Oberliga) bereits im Halbfinale. Die Viertelfinalduelle RW Erlinghausen (Landesliga) gegen Spvgg. Erkenschwick (Westfalenliga) sowie FC Gütersloh (Oberliga) gegen SC Obersprockhövel (Westfalenliga) folgen noch. All diese Teams kämpfen neben dem ASC 09 Dortmund noch um diese historische und vielleicht einmalige Möglichkeit, ein Pflichtspiel gegen einen Bundesligisten zu absolvieren. Und wer weiß, vielleicht treffen Maximilian Podehl und Co. dann auch auf den einen oder anderen Weltmeister. So wie der VfR Sölde im Jahr 1989.
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