Die Größen BVB und TSC Eintracht erledigten ihre Aufgaben am Endspieltag des Sparbau-Kreispokals im Fredenbaumpark fast schon routiniert. Die geballten Emotionen aber lieferte im Kreise der Westfalenligisten ein Bezirksligist, den nicht viele auf der Rechnung hatten.
Welch eine Gefühlsexplosion zeigten die B-Junioren des ASC 09 Dortmund an der Eckfahne. Nach einer bemerkenswerten Mischung aus Kampf und stark gespieltem Fußball, mit der er den Westfalenligisten Eintracht auf Augenhöhe holte, hatte er im ultralangen Elfmeterschießen äußerst starke Nerven bewiesen.
Klar, danach musste alles raus. Und wie: „Freed from desire“, klang es aus der Box. Die ASC-Jungs waren, wie es Fußballer immer umdichten, on fire.
ASC 09 gewinnt im Elfmeterschießen
Der Finaltag zeigte insgesamt, welch gute Fußballer die Stadt hat. Und der ASC demonstrierte, wie er auch als Underdog im Konzert der Großen mitmischen kann. Das B-Junioren-Finale war definitiv das Highlight des Tages. 12:11 (2:2, 1:1) stand es nach Elfmeterschießen für die Aplerbecker, die dem großen Favoriten, dem TSC Eintracht, wenigstens auf Augenhöhe begegneten.
„Mir fehlen die Worte“, brachte Trainer Giovanni Musumeci zunächst nur hervor. Dann aber wollte seinen ASC doch noch ausdrücklich verbal feiern: „Von der ersten Minute an haben wir uns super verkauft. Die Mentalität meiner Mannschaft, die nach ihrem Aufstieg zusammengeblieben, ist der Wahnsinn.“
Der Wahnsinn war auch der Spielverlauf. Die Aplerbecker mischten wirklich von Beginn an munter mit. Lukas Schörmann brachte aber den TSC in Führung (8.) Am Spielverlauf änderte das fast nichts. Der überragende ASC-Angreifer Alessio Sand krönte seine Top-Leistung mit dem herausgespielten 1:1 (30.).
Später sollte er noch den entscheidenden Assist für seinen Teamkollegen Tommaso Musacchio liefern. Das 2:2 (67.) brachte die Aplerbecker ins Elfmeterschießen. Eintrachts Jadon-Mike Schleusner hatte zuvor das 2:1 für sein Team besorgt (49.).

Und dann dieses unfassbare Elfmeterschießen: Fast waren alle Spieler einmal durch, ehe der erste TSC-Schütze vergab. Spieler beider Teams hatten sich äußerst sicher gezeigt. Immer wieder musste der ASC nachziehen, immer wieder hielten die in Burgunderrot spielenden Aplerbecker dem von außen förmlich spürbaren Druck stand. Als dann Wasilios Tzantidis traf, brachen alle Dämme. 12:11 stand auf der Tafel.
Da waren die anderen Partien schon unaufgeregter: Morgens legten die BVB-Juniorinnen ein 4:0 (2:0) vor. Der Westfalenligist schlug den SV Berghofen dank der Tore von Vivian Timmerberg (13.), Carla Dunker (31.), Eleonora Limkou (80.) und Finnja Berg (80.).
Dann sollte der Tag für den TSC Eintracht bei den Jungs beginnen. Drei Teams waren an den Start gegangen, alle waren Favoriten. Dass es eine Mannschaft knapp nicht schaffte, ist bekannt. Dafür feierten die Jüngeren und die Älteren klare Erfolge. Die C-Junioren Mahmut Yasin Gencan per Doppelschlag (14., 21.) und Maxim Wottschel (63.) bescherten dem TSC gegen Westfalia Huckarde seinen ersten Triumph.
TSC Eintracht dominiert das U19-Finale
Noch klarer war die Angelegenheit bei den A-Junioren. Hier gewann der TSC klar und deutlich mit 7:0 (7:0) gegen den B-Ligisten Dortmunder Löwen. Das erste Tor für die Eintracht hatte Caleb Danso bereits nach 22 Sekunden erzielt. Er besorgte später auch noch das 5:0 (42.) und 7:0 (45.). Ebenfalls dreimal erfolgreich war Anas El Hailouf (6., 38., 39.). Resul Celebi war für das 6:0 verantwortlich (45.).
Manuel Mühlenkamp, der Eintracht-Trainer, erklärte, seine Mannschaft habe nach dem deutlich anspruchsvollerem 4:0 im Halbfinale gegen den Hombrucher SV die Spannung hochgehalten.
„Uns war in der ersten Minute gleich unser erstes Tor gelungen. Daher hatten wir sofort das Heft in der Hand. Dass die Löwen dann im zweite Abschnitt tief verteidigt haben, hat es uns etwas schwerer gemacht, aber die Jungs haben das gut gemacht.“
Stolz war sogar Gegenüber Christopher Blum: „Wir wollten das Wunder, das haben wir nicht geschafft. Aber wir haben als erster Löwen-Finalist im Nachwuchsbereich Geschichte geschrieben und mit viel Herz gespielt.“

Schön, dass auch die Ältesten ausgelassen feierten. „We are the Champions“ kam aus der Eintracht-Ecke. Und die Junglöwen bejubelten sich selbst mit „61-Olé-Gesängen.“
Insgesamt war es dann eben eine nette Werbung für den Juniorenfußball, an dem alle acht Teams ihren Anteil hatten.
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