Auf Samir Habibovic, Sportlicher Leiter des ASC 09 Dortmund, kommt inmitten der Hinrunde Arbeit zu.

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ASC 09 Dortmund: Fußballer muss Spielerkarriere beenden – „Bringt uns in die Bredouille“

rnFußball-Oberliga

Aufgrund einer Fehldiagnose steht ein Fußballer dem ASC 09 Dortmund auf seiner angestammten Position nicht mehr zur Verfügung. Er reißt eine Lücke in den Oberliga-Kader.

Dortmund

, 29.10.2021, 16:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Auf seiner angestammten Position wird ein Fußballer dem ASC 09 Dortmund nicht mehr helfen können. Er muss seine Laufbahn dort beenden. Der Sportliche Leiter Samir Habibovic muss nun eine Lücke stopfen.

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Im Corona-Sommer 2020 kam Mauritz Mißner zum ASC 09 Dortmund. Zuvor stand der Torwart beim TVD Velbert zwischen den Pfosten, wollte die „Kaffeefahrt“, wie er sie nennt, von seinem Wohnort Wellinghofen bis nach Velbert irgendwann aber nicht mehr auf sich nehmen.

ASC 09 Dortmund: Mauritz Mißner verletzte sich 2020

Der Wechsel zum nur wenige Minuten entfernten ASC lag da nahe. „Ich wusste, worauf ich mich einlasse“, sagt Mißner. Viel Spielzeit erhielt er nicht, Jan Held ist in Aplerbeck zwischen den Pfosten gesetzt.

Stattdessen erlitt Mißner schnell einen Rückschlag. In seiner vierten Trainingseinheit beim neuen Klub, an einem Freitagabend, kugelte Mißner sich die rechte Schulter aus. „Höllische Schmerzen“, habe er gehabt, so Mißner. Der Krankenwagen holte ihn vom Platz ab, es war seine fünfte Schulterverletzung.

Mauritz Meißner steht dem ASC 09 nicht mehr als Torwart zur Verfügung.

Mauritz Meißner steht dem ASC 09 nicht mehr als Torwart zur Verfügung. © Stephan Schuetze

Als die Schwellung abgenommen hatte, habe ihm der behandelnde Arzt gesagt, dass es sich nur um eine Einblutung handelte. Mit Krafttraining bekäme er das in den Griff, sei der Rat für Mißner gewesen.

Da der 23-Jährige in der Fitnessbranche arbeitet, sei es ein leichtes für ihn gewesen, sich während der anschließenden langen Corona-Pause fitzuhalten, so Mißner. Als es dann wieder los ging mit Fußball, hatte der Schlussmann „an sich ein gutes Gefühl“.

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Doch dieses Gefühl übertrug sich nur eingeschränkt in das Mannschaftstraining. Zwar sei er immer besser geworden, doch habe Mißner stets eine Unsicherheit gespürt. „Ich hatte Schiss. Eine Blockade, wenn ich in die rechte Ecke springen muss“, sagt er. Dann drohte die Landung auf der verletzten Schulter.

Auch nach drei Monaten Training sei das nicht besser geworden. Auch Trainer Antonios Kotziampassis sei das aufgefallen, so Mißner. Er suchte erneut einen Arzt auf, begab sich vor vier bis fünf Wochen ins MRT.

ASC 09 Dortmund: Schock-Diagnose für Mauritz Mißner

Hektisch habe ihn anschließend der Arzt angerufen, um ihm die Hiobsbotschaft zu übermitteln: Mißner hatte sich beim Auskugeln der Schulter vor einem Jahr eine Kerbe ins Schultergelenk gebrochen und die Schulterlippe abgerissen.

Besonders problematisch: Die Schulter sei „kaputt verheilt“, ein größerer Eingriff sei zur Behebung der Problematik notwendig. „Als Torwart wird das nicht besser“, sagt Mißner. Im November soll sich bei einem Spezialisten in Münster klären, ob er sich ein künstliches Schultergelenk einsetzen lässt oder die Schulter künstlich eingesetzt wird.

„Es macht Spaß, auf dem Niveau zu spielen“, sagt Mißner. Doch letztlich sei es der Oberliga-Fußball nicht wert, sich schnell operieren zu lassen und schnellstmöglich aufs Feld zurückzukehren. Deshalb steht Mißner dem ASC als Torwart grundsätzlich nicht mehr zur Verfügung. Als „Entscheidung der Vernunft“, bezeichnet er das.

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„Das ist super bitter für den Jungen. Ein klasse Typ, ein super zweiter Torhüter“, sagt Samir Habibovic, Sportlicher Leiter des ASC. Für ihn bedeutet der Ausfall Arbeit inmitten der Hinrunde.

ASC 09 Dortmund benötigt weiteren Torhüter

„Das bringt uns ein bisschen in Bredouille, weil wir uns auf die Suche nach einem zweiten Torhüter machen müssen“, sagt Habibovic. Hinter Held verfügt der Oberligist in Gian Loris Zetzmann nur noch über einen weiteren Torhüter.

Mißner will den Aplerbeckern dennoch verbunden bleiben. Derzeit probiert er sich als Feldspieler im Mannschaftstraining. „Ich kann ein bisschen mit den Füßen umgehen“, sagt er. Für ein Torjäger-Duell mit Stürmer Maximilian Podehl reiche es allerdings noch nicht.

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Der 23-Jährige schätzt das Mannschaftsgefühl im Waldstadion, das er „so im Männerfußball noch nie erlebt“ hat. Seine Mitspieler hätten ihm zudem attestiert, dass er zu diesem nicht gerade negativ beitrage. „Es macht unfassbar Bock“, sagt Mißner.