
© Stephan Schütze
ASC 09 bringt sich mit Fehlern um den Lohn – Podehl lässt Riesending liegen
Fußball-Oberliga
Fußballerisch war es lange Zeit magere Kost, die der ASC 09 und Westfalia Rhynern boten. Erst nach der Pause war Tempo drin – inklusive Doppelschlag der Gäste und bitterem Fehlschuss von Maximilian Podehl.
Fußballerisch erreichte das Oberliga-Spitzenspiel über weite Strecken nicht das erhoffte Niveau – und am Ende gab es bei Aplerbeck auch noch hängende Köpfe. Trotz einer 1:0-Führung verlor der ASC mit 1:2 gegen Rhynern.
„Das war ein Abnutzungskampf von beiden Seiten“, fasste Aplerbecks Trainer Antonios Kotziampassis die Begegnung treffend zusammen. Insbesondere in der ersten Hälfte war das magere Kost, die den vielen Zuschauern im Waldstadion geboten wurde. Das Spielgeschehen fand insbesondere zwischen den Strafräumen statt, beiden Mannschaften fehlte die Entschlossenheit, aber auch die Kreativität, um in die gefährlichen Zonen zu kommen.
ASC 09: Defensiv brennt in der ersten Halbzeit nichts an
Schwierig sei es im ersten Durchgang gewesen, meinte Kotziampassis: „Auch weil Rhynern nichts zum Fußballspiel beigetragen hat, sondern es vor allem mit langen Bällen versuchte.“ Die verteidigte der ASC-Abwehrriegel weitestgehend problemlos weg, erstmals wurde es folgerichtig durch eine Standardsituation gefährlich: Hakan Sezer, mit bis dahin 15 Saisontreffern der Torschütze vom Dienst bei den Gästen, setzte einen Freistoß an den Außenpfosten (18. Minute), ASC-Keeper Jan Held wäre allerdings zur Stelle gewesen.
Ansonsten kam kaum mal Spielfluss zustande. Tom Franke und Sezer sahen früh die Gelbe Karte, auf ASC-Seite langte Marcel Münzel zu und wurde ebenfalls verwarnt. Der Routinier stand nach abgesessener Gelb-Sperre wieder in der Startelf und ging mit Einsatz voran. Fußballerisch ließ sich der ASC allerdings auf das Gäste-Niveau ein, operierte ungewohnt häufig mit langen Bällen, die zwar zielgerichtet , mit Maxi Podehl aber zumeist an den falschen Empfänger adressiert waren – mit 1,78 Metern ist der ASC-Goalgetter eben niemand, der sich regelmäßig im Kopfduell durchsetzt.
Ohne Tore ging es nach 45 tristen Minuten in die Kabine – aus der kehrte der ASC dann allerdings wie ausgewechselt zurück auf den Rasen. Keine drei Minuten waren gespielt, da bildete sich eine Jubeltraube an der Eckfahne. In deren Zentrum: Marcel Münzel. Der 30-Jährige schloss nach fein vorgetragenem Angriff über Jan Stuhldreier und Danielle Werlein per Kopf zur Führung ab. Das gab reichlich Aufwind, der ASC spielte nun richtig stark. „Das war unsere beste Phase, da kontrollieren wir das Spiel komplett“, beobachtete Kotziampassis.

„Das war ein Abnutzungskampf“, sagte Aplerbecks Trainer Antonios Kotziampassis nach dem Spiel gegen Rhynern. © Stephan Schütze
Folgerichtig gab es die nächsten Chancen – und was für welche: Erst profitierte Podehl von einem Rhynern-Aussetzer, umkurvte den Torwart und setzte den Ball aus spitzer werdendem Winkel an den Pfosten – normalerweise macht er solche im Schlaf. Pech hatte der Stürmer, weil der Ball wohl leicht versprang. Ähnlich unglücklich die Aktion von Nils da Costa Pereira, der zehn Minuten später auf dem linken Flügel freie Bahn und Geschwindigkeitsvorteile hatte, den Ball auf dem Weg zum Tor allerdings verstolperte.
Das sollte sich – altes Fußballgesetz – rächen. Erst vertändelte da Costa Pereira den Ball im Aufbau, lud Rhynern somit ein und am Ende bugsierte auch noch Philipp Rosenkranz den Ball ins eigene Tor (72.). Es kam noch dicker: Keine 60 Sekunden später klingelte es erneut, wieder ging dem Gegentor ein Patzer des ASC voraus. „Das waren Fehler, die wir sonst nicht so machen“, ärgerte sich Kotziampassis. Besonders bitter: Torwart Jan Held verletzte sich beim zweiten Gegentor und musste ausgewechselt werden. Was genau sein Schlussmann hatte, wusste Kotziampassis nach Abpfiff nicht, sagte nur so viel: „Es sah auf jeden Fall nicht gut aus.“ Nicht gut war auch die Schlussphase des ASC, in der sich die Gastgeber nicht mehr erholten.
Seit 2019 als freier Mitarbeiter für Lensing Media im Einsatz. Hat ein Faible für sämtliche Ballsportarten und interessiert sich für die Menschen, die den Sport betreiben - von der Champions League bis zur Kreisliga.
