Anil Konya im Derby verletzt ausgewechselt Er warnt vor dem letzten Saisondrittel

Anil Konya im Derby verletzt ausgewechselt: Er warnt vor dem letzten Saisondrittel
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Wenn Anil Konya (34) wirklich das Signal zur eigenen Auswechslung gibt, dann muss schon einiges passiert sein. Steißbeinprellung - alleine die Diagnose klingt nach üblen Schmerzen. Und so litt der beinharte Innenverteidiger des Landesligisten SV Brackel 06 auch am Tag danach noch unter starken Rückenproblemen. Probleme hatte er auch emotional wegen der Art und Weise der 0:1-Derby-Niederlage beim Hombrucher SV. Im Interview spricht der spielende Co-Trainer der Rot-Weißen wie gewohnt Klartext.

Anil, wie geht es dir denn heute?

Mir tut der betreffende Bereich ziemlich weh. Jede Bewegung fällt mir schwer, aber ich denke, dass es bald besser wird.

Reicht es für euer kommendes Heimspiel am Sonntag gegen YEG Hassel?

Ich denke jetzt von Tag zu Tag, fürchte aber schon, dass ich eine Woche damit meine Probleme haben werde. Du weißt, wenn es irgendwie geht, werde ich spielen, aber momentan sehe ich das noch nicht.

Wenn du dennoch zum Training gehst, wirst du deinen Teamkollegen was für ein Derby bescheinigen?

Das hat mich an das BVB-Spiel gegen Lille erinnert. Die erste Hälfte waren wir noch drin, haben es immer wieder versucht, Hombruch in Gefahr zu bringen. Nach der Pause aber war alles weg. Wir waren lethargisch, wir hatten keinen Willen mehr.

Liegt das daran, dass du nach 35 Minuten vom Feld musstest?

Fabian Leppert und ich waren die einzigen über 30. Die meisten Spieler sind extrem jung. Die müssen dann noch lernen, dass wir in der Tabelle überhaupt noch nicht gesichert sind. Und gerade in dieser Situation hätten wir das Derby über 90 Minuten annehmen müssen. Aber wie beim BVB war überhaupt nicht mehr zu spüren, dass wir das Spiel gewinnen wollten. Meine Auswechslung darf keine Ausrede sein, auch nicht die Fastenzeit. Da sind andere Vereine ja auch von betroffen.

Vom Weiten betrachtet, schienen die Kids auf den Basketballfeldern auf der anderen Straßenseite mehr Spielfreude zu haben als ihr Brackeler. Wie hast du das in deiner Zuschauerrolle empfunden?

Genauso. Ich kann mittlerweile jeden verstehen, der keine Lust hat, sich ein so wenig leidenschaftliches Derby anzusehen. Ich denke auch, ein Gang zu den Kindern und Jugendlichen oder ein netter Plausch beim Eis hätte mehr Unterhaltung gebracht als die zweite Hälfte. Mir geht es da gar nicht um die Spielfreude. Aber jeder muss doch gerade solch ein Dortmunder Duell auf Biegen und Brechen gewinnen wollen. Da muss sich doch keiner wundern, wenn nicht mal 100 Leute dahinkommen. Ja, früher waren da mehr Zuschauer. Da bekamen sie aber auch mehr geboten.

Die Teams von unten haben gepunktet. Wirst du den Jungs vor Augen führen, dass sechs Punkte Vorsprung trügerisch sein könnten?

Ich denke, Egzon Gervalla, unser Trainer, wird auch einiges ansprechen. Der ist eher der ruhigere Trainer. Er kann aber auch anders. Aber ich melde mich mit Sicherheit schon in meiner Spielerrolle zu Wort. Wir haben mit Brackel vor zwei Jahren elf Punkte Rückstand im Keller aufgeholt. Das können andere jetzt auch schaffen. Wir haben es in dieser Phase der Saison mit einigen Mannschaften zu tun, die unbedingt Punkte gegen den Abstieg brauchen. Dem müssen wir uns stellen.

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