Neuer trägt die Binde laut DFB-Pressesprecher Jens Grittner „als Zeichen und klares Bekenntnis der gesamten Mannschaft für Diversität, Offenheit, Toleranz und gegen Hass und Ausgrenzung.“ Werte, die selbstverständlich sein sollten.

Was sagen Dortmunds Kapitäne zur Thematik um die Regenbogen-Binde? Und würden Sie die Binde selber tragen? Wir haben nachgefragt.

Christian Strelau (DJK TuS Körne): Ich fand die Aktion mit der Regenbogenbinde gar nicht so verkehrt. Schade, dass es eigentlich nur eine Nation gemacht hat und nicht alle. Ich würde es gut finden, wenn die UEFA solch positiven und wichtigen Themen offener gegenüber treten würde, auch wenn es hier ein politisches Thema ist. Hier geht es um Gleichberechtigung und das sollte egal für wen gelten.

Ich selbst würde eine Regenbogenbinde tragen.

Marco Eckhoff (VfL Kemminghausen): Ich finde es ein bisschen traurig, dass man immer noch darauf aufmerksam machen muss.

Meiner Meinung nach sollte es so sein, dass jeder für sich selbst entscheidet und jedem das seine gönnt. Ich finde die Aktion gut und natürlich würde ich sie auch tragen.

Marcel Dickehut (TuS Eichlinghofen): Ich finde es generell ein gutes Statement von Manuel Neuer, der gerade diese Plattform der Europameisterschaft, diese Reichweite genutzt hat und sich da positioniert hat. Er hat sich für mehr Toleranz eingesetzt, das ist im Sport generell eine gute Sache. Daher konnte ich die ganze Diskussion, die die UEFA da entfacht hat, nicht ganz nachvollziehen. Letztendlich hat das Thema noch mal deutlich mehr an Brisanz gewonnen und noch mal größere Wellen geschlagen, was ja vielleicht auch gar nicht so verkehrt ist. Nachvollziehen kann ich es nicht so richtig, dass da auch eine Strafe im Raum stand.

Wenn ich so eine Binde zur Verfügung hätte, hätte ich nichts dagegen, die Sonntags beim Fußball zu tragen. Ich finde es für die komplette Gesellschaft und für ein modernes Europa eine gute Sache. Von daher, ein gutes Statement vom Capitano.

Kevin Kastner (VfR Sölde): Ich habe das natürlich auch mitbekommen. Ich finde, das da sehr viel Politik im Profifußball ist. Das ist halt leider so. Zum Fußball gehört keine Politik rein. Es ist natürlich schön, dass der Fußball da für Vielfältigkeit steht und auch offen für alles sein sollte. Das sehe ich genau so. Deshalb find ich die Aktion von Neuer und vom DFB ganz gut. Für mich wäre es auch kein Problem, so eine Kapitänsbinde zu tragen.

Anil Konya (Westfalia Wickede): Ja, ich würde eine Regenbogen-Kapitänsbinde tragen. Ich stehe generell immer für mehr Rechte und Gleichbehandlung für alle Menschen, egal wie sie sich ausrichten. Ich war schon auf Demos für Gleichberechtigung von Migranten und Flüchtlingen und bin ein offener Mensch. Also wenn man ein Zeichen dafür setzen sollte oder möchte, dann würde ich das auch tun.

Sebastian Mützel (TuS Bövinghausen): Ich habe das auch gelesen, verstehe den „Wind“ um diese Sache aber nicht! Fußballer, in der Größe wie Manuel Neuer, haben eine besondere Reichweite und eine Vorbildfunktion. Ich finde es super, dass er die genutzt hat und würde es genauso tun. Meine Reichweite ist natürlich mit seiner nicht zu vergleichen - aber seine Meinung rund um Gleichberechtigung zu vertreten, ist in jeder Liga sinnvoll und gut!

Leon Broda (FC Brünninghausen): Ich finde das vollkommen okay, dass Manuel Neuer die Binde getragen hat. Warum die Uefa Ermittlungen aufgenommen hat, verstehe ich nicht! Ich würde die Binde auch tragen.