18 Spiele, 18 Siege - wer soll dieses Kreisliga-Überteam stoppen, Fabian Klingeberg?
Der SV Berghofen spielt in der Kreisliga B eine außergewöhnliche Spielzeit. 18 Siege in 18 Spielen hat das Team. Darüber sprachen wir mit SVB-Akteur Fabian Klingeberg.
Wenn Thomas Ebbinghaus irgendwo Not am Mann sieht, muss Fabian Klingeberg (28) gar nicht erst „hier“ schreien. Der Trainer des SV Berghofen beordert den zweiten Kapitän schon dahin. Ebbinghaus und Klingeberg sind Köpfe einer einzigartigen Erfolgsserie. Am Sonntag beim TuS Eichlinghofen II aber geriet sie seit Langem mal wieder ins Wanken. Wie war das, 0:2 hinten zu liegen und um die Serie zu bangen? Was kann den Ersten der B-Liga 2 überhaupt noch stoppen? Klingeberg gibt Auskunft!
Fabian Klingeberg, kannten Sie dieses Gefühl überhaupt noch, nach 18 Siegen in 18 Spielen alleine in dieser Saison einem 0:2-Rückstand hinterher laufen zu müssen?Wir hatten das in der Tat schon einmal in dieser Saison. Und zwar im Hinspiel bei uns gegen Eichlinghofen. Da wir damals aus einem 0:2 ein 3:2 gemacht hatten, dachten wir einfach, wir machen das wieder so. Spaß beiseite: Wir sind einfach nicht gut reingekommen. Einer wie Bodo Welsch, unser gesperrter Kapitän, den ich vertreten habe, hätte uns gutgetan. Aber wir haben die Köpfe nicht hängen lassen, es mit Willen, Ehrgeiz und Engagement dann doch in der Schlussphase gedreht bekommen.
Was muss denn überhaupt passieren, dass Ihre Mannschaft mal die Köpfe hängen lässt?Wir wollen ja nicht groß über das reden, was noch nicht ist. Natürlich reißt unsere Serie irgendwann mal. Ich glaube, wir sind mittlerweile seit ungefähr 40 Spielen ungeschlagen. Dann zeigt sich relativ schnell, ob wir den Charakter haben, das einzuordnen und weiterzumachen. Ich habe aber keine Zweifel an unserer Mannschaft.Was macht sie aus?Das ist einfach der Teamgeist. Wir sind befreundet, unternehmen auch abseits des Platzes viel. Unsere Mischung mit ganz jungen Spielern, einigen um die 21/22, die sich gerade etablieren, und älteren von 28 bis 31 wie mir passt einfach. Und: Ohne starkes Trainerteam funktioniert die beste Mannschaft nicht.Sie sind Führungsspieler. Warum nur in der B-Liga?Ich fange mal vorne an. Ich habe in der Jugend des BSV Schüren gespielt, zwischendurch auch im ASC, dann im Seniorenbereich im Bezirksligakader der Schürener. Ich habe aber, da ich wegen eines dualen Studiums den Aufwand nicht betreiben wollte, früh wieder aufgehört. Dann haben mich erst ein paar Kumpel vom FC Wellinghofen angesprochen. Da bin ich dann hin. Thomas Ebbinghaus hatte dann dem SV Berghofen den Gefallen getan, eine ordentliche 2. Mannschaft zu formen. Mit Thomas bin ich beruflich verbunden. Daher bin ich dann nach Berghofen. Wir stiegen sogar auf, dann aber schnell wieder ab.
Und Sie sind immer noch da.Thomas ja auch. Ich bin nicht der Typ, der nur so zum Spiel kommt. Mit den Jungs macht es einfach Riesenspaß. Mit unserem Torjäger Justin Nordberg bin ich seit Juniorenzeiten befreundet.Was muss passieren, damit Berghofen jetzt länger in der A-Liga bleibt? Am Aufstieg dürfte auch der größte Pessimist keine Zweifel haben.Es spricht viel für uns, ja! Wir haben 16 Punkte Vorsprung auf den Zweiten Hörder SC II und 17 auf unseren kommenden Gegner Wellinghofen. Ich bin aber ein Freund davon, erst da-rüber zu reden, wenn es so weit ist.Wir haken nach: Ist die Mannschaft jetzt besser als die vor ein paar Jahren?Ja, das schon. Ich denke aber auch, dass unser Teil des Vereins mitwachsen muss. Die Frauen haben ihren Bereich. Auch wir fühlen uns im SVB akzeptiert, aber wir müssen auch eine gewisse finanzielle Unterstützung haben. Ich rede nicht von üppigen Gehältern. Dazu haben wir zu viel Spaß. Aber eine gute Ausrüstung wollen wir schon haben. Dann bleiben wir noch ein wenig in der näheren Zukunft. Wellinghofen ist mit 70 Toren die einzige Mannschaft, die ihnen alleine in der Trefferwertung – sie haben 75 – Konkurrenz macht. Dürfen sich die Zuschauer auf viele Tore gegen und von Ihrem Ex-Klub freuen?Um mal etwas Brisanz gegen meine Freunde aus Wellinghofen reinzubringen. Im Hinspiel wussten wir aber die Null zu halten. Wir gewannen 2:0. Das ist aber, so ehrlich bin ich, unser bislang stärkster Gegner gewesen.
Und Ihr Coach hat die Qual der Wahl, wo er Sie spielen lässt…Die Frage nach meiner Position ist in der Tat eine für mich besonders schwierige. In Eichlinghofen habe ich auf der Sechs, als Innenverteidiger und noch als Rechtsverteidiger gespielt. Bis auf Torwart spiele ich alles. Ich bin gespannt. Der Trainer entscheidet.Dann bleibt uns, Ihnen nur zu wünschen: Bleiben Sie gesund!Ich habe das Ganze mit Corona zum Glück hinter mir. Gegen den Hörder SC II im Derby zu fehlen, tat auch richtig weh. Ich gehe aber mal davon aus, dass mir jetzt nichts mehr passiert.
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