„Wir werden unbequemer sein“ Schermbecks Trainer Sleiman Salha blickt nach vorn

„Wir werden unbequemer sein“: Schermbecks Trainer Sleiman Salha blickt nach vorn
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Der zwölfte Rang verschleiert, dass der SVS die schlechteste Rückrundenmannschaft stellte. Sleiman Salha ist das durchaus bewusst, er kennt aber auch die Gründe und hat auch schon konkrete Pläne für die kommende Spielzeit.

Nach einem schwachen Start folgte eine sehr erfolgreiche Phase, bevor es dann wieder richtig abwärts ging. Welche Erklärung haben Sie dafür?

Das war wirklich ein holpriges Jahr. Es begann damit, dass Richard Weber und ich die Verträge erst im Mai verlängert haben. Dementsprechend spät startete die Kaderplanung. Gleich zum Start zogen sich Sahid Dahoud und auch Maik Habitz einen Kreuzbandriss zu, und auch Bilal Özkara stieg erst spät ein. Als sich die Mannschaft gefunden hatte, schlugen wir starke Mannschaften wie Lotte und Paderborn.

Welche Rolle spielte der Tod Bilal Özkaras für die Mannschaft?

Zuerst mussten wir die Nachricht des Unfalls verarbeiten, und als die Nachricht von seinem Tod eintraf, war das noch einmal ein richtiger Schock für alle. Als das alles noch frisch war, gab es eine Euphorie, nun für Bilal Fußball zu spielen. Die Spiele gegen den ASC Dortmund und in Bövinghausen waren von dieser Euphorie getragen. Doch dann spielte sich bei den jungen Spielern Vieles im Unterbewusstsein ab. Die Jungs kannten viele Details des Unfalls, die sie wohl nicht so leicht verarbeiten konnten.

Im Winter gab es aber weitere personelle Entwicklungen, die nicht in Ihrem Sinne waren...

Tobias Hötte und Maik Habitz, der sich zum zweiten Mal das Kreuzband riss, waren nun nicht mehr dabei. Im Mai folgte noch Gabriel Cavar ebenfalls mit einem Kreuzbandriss. Zudem hatte sich Nikolaj Zugcic nach der Hinserie in den Ruhestand begeben. Wir haben aber keine neuen Spieler bekommen.

So waren wir sowohl qualitativ als auch quantitativ deutlich schwächer. Das hat den Konkurrenzkampf im Training geschwächt.

Dieser Fehler, der die ganze Rückserie beeinflusste hat, darf uns nicht noch einmal passieren.

Kevin Grund schießt
Routinier Kevin Grund kommt vom 1. FC Bocholt zum SVS und soll das Team mit seiner Erfahrung stabilisieren. © IMAGO/Klumpen Sportfoto

In der Personalpolitik sind Sie nun umgeschwenkt und haben drei sehr erfahrene Spieler geholt. Ist das Projekt mit den jungen Spielern nun vom Tisch?

Natürlich nicht. Als ich in Schermbeck Trainer wurde, hatten wir die im Schnitt älteste Mannschaft der Liga. In dieser Saison sind wir meist mit einer U23 angetreten. Die jungen Leute haben sich grundsätzlich weiter entwickelt, doch zu einer Entwicklung gehören auch Stagnation und sogar teilweise Rückschritte.

Wenn man dann keinen Routinier hat, der das auffängt, gewinnt man nicht mehr. Beispielsweise hätten wir mit etwas mehr Erfahrung im Team das Spiel gegen Sprockhövel nicht mit einem 3:3 beendet, sondern den 3:1-Vorsprung über die Zeit gebracht. Aufgrund der Unerfahrenheit haben wir auch noch mehrere Punkte abgegeben, die nicht nötig gewesen wären.

Trotz dieser Kritik muss dann den Jungs aber Respekt zollen, weil sie doch sehr viel Charakter gezeigt haben.

Cedric Drobe im Tor des SV Schermbeck
Nach dem Weggang von Cedric Drobe hat der SV Schermbeck auf der Torwartposition für die neue Saison noch Handlungsbedarf. © Carsten Loos

Ist die Personalplanung für die neue Saison abgeschlossen?

Nein! Wir brauchen ja noch einen Torwart, da Cedric Drobe uns verlassen hat. Da stehen wir aber schon kurz vor einer Verpflichtung eines jungen Amerikaners, der auf Schalke trainiert und in der Soccer Academy gespielt hat. Außerdem hoffe ich noch auf einen weiteren Hammer-Transfer, der aber noch nicht klar ist. Wir halten auch noch die Augen nach weiteren Talenten auf.

Wie wird sich der SVS in der neuen Saison präsentieren?

Da die Kaderplanung nun schon so weit fortgeschritten ist wie noch nie zu diesem Zeitpunkt, werden wir auch eine gute Vorbereitung haben. Die Mannschaft wird deutlich unbequemer sein und auch hoffentlich konstanter ihre Leistung abrufen.

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