
© Ralf Deinl
3 x 7 - auf diese Serie hätte der Sickingmühler SV gerne verzichtet
Fußball Kreisliga B2
Auf diese Serie hätten sie in Sickingmühle gerne verzichtet: Sonntag kassierte der Marler B-Ligist zum dritten Mal in dieser Saison sieben Gegentore in nur einem Spiel - am achten Spieltag!
Die sportliche Lage am Hammer Feldweg ist trostlos, nur Schlusslicht Schermbeck III ist noch schlechter. Der kommenden Partie bei SuS Hervest-Dorsten, mit acht Punkten Tabellenzehnter, kommt schon große Bedeutung zu, will Sickingmühle (ein Punkt) irgendwann den Anschluss finden.
„Klar ist doch, dass jetzt alles hinterfragt wird“, sagt Trainer Michael Heu. „Wie das im Fußball so ist, wenn es nicht rund läuft.“ Auch am Übungsleiter sind die Tiefschläge nicht spurlos vorüber gegangen, nur: Dem Übungsleiter, der sich im Interview auch selbstkritisch gibt („Die Spieler müssen sich hinterfragen, wie es der Verein sicher tut, wie ich es auch mache“) scheinen die Hände gebunden. „Die personelle Lage ist nun mal so, wie sie ist“, sagt Heu und bekommt Unterstützung aus der Sportlichen Leitung: „Bei den Verletzungsproblemen ist es fraglich, ob es mit einem anderen Trainer besser aussehen würde“, so Ralf Gerding.
Beim Auswärtsspiel in SuS Polsum (2:5), das bis dahin in der Liga auch keinen Angst und Schrecken verbreiten konnte, fehlten Sickingmühle 15 Spieler. Gleich vier Torhüter versuchten in acht Spielen, den Kasten irgendwie sauber zu halten mit dem Resultat, dass die Marler mit 36 Gegentreffern zur Schießbude mutierten. Auch hier ist nur Schermbecks „Dritte“ noch erfolgloser. Es dürfte ein schwacher Trost sein.
Der Start stimmte noch zuversichtlich
Wann die Verletzungsmisere beendet ist, bleibt bis auf Weiteres offen. Stammkeeper Philipp Rowek wird noch einige Zeit ausfallen, aber den tabellarischen Niedergang des SSV auf die Torhüter zu reduzieren, sei zu einfach: „Du hast in einem Kader in der Kreisliga B nun mal ein Leistungsgefälle. Fehlen Leistungsträger, wird es eng“, sagt Ralf Gerding.
In die Saison war der Sickingmühler SV eigentlich sehr zuversichtlich gegangen. Die Vorbereitung war ordentlich, am ersten Spieltag gab es ein 2:2 bei RW Deuten II. Nur sieben Tage später, bei der 1:7-Heimniederlage gegen den TSV Marl-Hüls, aber deutete sich an, dass es eng werden würde.
Mittlerweile scheinen sämtliche Mechanismen des Fußballs zu greifen. Michael Heu im Rückblick auf das jüngste 0:7 gegen BW Wulfen II:„Eigentlich lief alles ganz gut an. Dann kassieren wir ein ganz blödes Eigentor, dann folgte das 0:2 - ja und dann nahmen die Dinge ihren Lauf...“
Am Feldweg hoffen sie nun, dass die Verletztenmisere bald endet und das Team wieder wettbewerbsfähig ist. Ralf Gerding, der Sportliche Leiter: „Michael macht als Trainer eine gute Arbeit.“ Dass es neben den Verletzten auch immer wieder Ausfälle aus privaten und beruflichen Gründen gebe, sei kaum zu ändern: „Wir spielen nicht Bundesliga oder Oberliga. Aber klar, wir müssen auch in die Mannschaft hören jetzt.“
Sport ist Mord? Vielleicht. Garantiert ist Sport gesellig, spannend und spaßig - und damit berichtenswert. Wenn nicht gerade die Halbzeitwurst mit Senf lockt, geht’s vorzugsweise in Laufschuhen an die eigenen überzähligen Kalorien. Mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg - wie der Sport eben so ist.
