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Warum der Dorstener Hendrik Winkel sein WM-Ticket nicht einlöst
Rudern
Eigentlich hatte Hendrik Winkel mit dem Deutschen U23-Meistertitel im Leichtgewichts-Doppelvierer das Ticket für die WM in Sarasota/USA gelöst. Doch dann sagte der eigene Trainer „Stop“.
Warum, das erklärte Sebastian Schmelzer am Montag im Gespräch mit unserer Redaktion. „Der Doppelvierer ist eine Renngemeinschaft mit Ruderern aus Würzburg, Dortmund und Dorsten. Der Deutsche Ruderverband wollte nun nach dem DM-Ergebnis einen Mix aus unserem und dem eigentlich favorisierten Boot aus Hamburg bilden. Wir Trainer hatten uns schon vor dem Finale der Deutschen Meisterschaft verständigt, dass wir es für besser halten, unsere Crew zusammen zu lassen und das Boot lieber bei der Europa- statt der Weltmeisterschaft starten zu lassen“, sagte Schmelzer.
Klima und Zeitpunkt sind ungünstig
Denn die WM wäre für die blutjunge Besatzung des frischgebackenen Deutschen Meisters die erste große internationale Regatta überhaupt. „Noch dazu“, so Sebastian Schmelzer, „unter den klimatischen Bedingungen Floridas. Und das Vorbereitungs-Trainingslager hätte an diesem Dienstag begonnen.“
Die Trainer der Renngemeinschaft baten den Deutschen Ruderverband deshalb darum, ihr Boot bei der EM am 7./8. September in Griechenland starten zu lassen und stießen mit diesem Vorschlag beim Verband auf offene Ohren. U23-Bundestrainerin Brigitte Bielig signalisierte bereits per Mail, dass der DRV der Bitte gerne entspräche.
Gerade erst 19 geworden
Der Verband folgt dabei den Argumenten von Sebastian Schmelzer und seinen Trainerkollegen. Denn im Hamburger Boot, das nun bei der WM in den USA starten wird, sitzen durchweg Ruderer des letzten U23-Jahrgangs. Der Renngemeinschaft Würzburg/Dortmund/Dorsten gehört dagegen die Zukunft. Hendrik Winkel etwa ist gerade erst 19 geworden. „Da geht es um Nachhaltigkeit“, fasst es Sebastian Schmelzer zusammen und freut sich, dass Hendrik Winkels weitere Entwicklung etwas behutsamer abläuft, als es der DRV nach der DM eigentlich vor hatte.
Sport ist für den Wulfener nicht nur ein wichtiger Bestandteil seines Arbeitslebens. Seit 1993 schreibt er als Mitarbeiter der Dorstener Zeitung über das Sportgeschehen in der Lippestadt, seit 1999 ist er als Redakteur für den Lokalsport in der Lippestadt verantwortlich. Dabei fasziniert ihn besonders die Vielfalt der Dorstener Sportszene, die von Fußball bis Tanzen und von Basketball bis Kitesurfen reicht.
