Vom MSV Duisburg zum SC Sand - das erste Bundesliga-Jahr von Dörthe Hoppius

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Mit ihrem ersten Jahr in der Allianz Frauen-Bundesliga ist die Dorstenerin Dörthe Hoppius zufrieden. Trotzdem setzt sie zur neuen Saison auf Veränderung.

Dorsten

, 14.06.2019, 14:00 Uhr / Lesedauer: 2 min
Mit acht Treffern war Dörthe Hoppius (r.) in der vergangenen Saison beste Torschützin des MSV Duisburg in der Allianz Frauen-Bundesliga.

Mit acht Treffern war Dörthe Hoppius (r.) in der vergangenen Saison beste Torschützin des MSV Duisburg in der Allianz Frauen-Bundesliga. © MSV Duisburg/Daniel Matic

„Erste Liga ist doch was anderes“, sagt Dörthe Hoppius. Als sie im vergangenen Sommer nach ihrem USA-Studium aus Kalifornien nach Deutschland zurückkam und beim MSV Duisburg die Chance erhielt, in der Allianz Frauen-Bundesliga zu spielen, da brauchte die damals 21-Jährige länger als gedacht, um sich einzugewöhnen.

„Die 2. Liga kannte ich ja, aber mit der Bundesliga ist das nicht zu vergleichen“, erklärt die Stürmerin, die ihre Karriere einst beim BVH Dorsten begann und über den SSV Rhade zum VfL Bochum kam. Die Spielweise sei „eine ganz andere“. Auch die ersten zwei, drei Saisonspiele habe sie noch gebraucht, um sich zurecht zu finden. Doch dann geschah das, was Stürmer brauchen, um zu ihrem Spiel zu finden: Hoppius schoss ihr erstes Tor, und von da an lief‘s.

Sieben Tore in der Hinrunde

Allerdings nur in der Hinrunde. „Da hab‘ ich sieben Tore geschossen. Danach leider nur noch eins“, erzählt sie. Zwischenzeitlich hatte sie mit sieben Treffern aus zehn Spielen eine echte Topquote vorzuweisen. Doch dann folgte eine Ladehemmung, für die die Dorstenerin aber Erklärungen hat: „Die anderen Teams haben natürlich nach meiner starken Hinrunde gemerkt: ,Auf die müssen wir aufpassen‘ und mich entsprechend schärfer gedeckt.“ Außerdem fiel mit Lisa Makas eine Teamkollegin lange aus, die Hoppius bis dahin höchst effektiv mit Flanken gefüttert hatte. So fiel das Saisonfazit der 22-Jährigen zwiespältig aus. Sie war nicht unzufrieden, aber es hätte auch ein bisschen mehr sein dürfen.

Und dieses „bisschen mehr“ hatte sie auch bei den Planungen ihrer weiteren Karriere im Blick und entschloss sich zum Vereinswechsel. Von den Duisburger Zebras geht es für Hoppius zum SC Sand nach Baden-Württemberg. Der war als Achter zwar nur einen Platz vor Duisburg gelandet. Trotzdem sagt die Dorstenerin: „Ich habe mich in Duisburg von der ersten Sekunde an wohl gefühlt, aber jetzt bin ich bereit für den nächsten Schritt, den ich gern beim SC Sand machen möchte.“

Verbindung von Sport und Beruf

Schon vor der vergangenen Saison hatte sie mit dem Trainerteam des SC Sand um Claudia van Lanken gehabt. „Damals hatte der SC aber seine Positionen im Sturm schon alle besetzt“, erzählt sie. Doch zur neuen Saison sah das anders aus, und die Gespräche führten schnell zur Einigung.

Denn in Baden-Württemberg kann Dörthe Hoppius wahrscheinlich auch die angestrebte Ausbildung bei der Polizei mit dem Sport in Einklang bringen: „Ich werde versuchen, bei der Ausbildung ins Leistungsprogramm aufgenommen zu werden. Dann ließe sich das Ganze gut kombinieren. Im Normalprogramm könnte es dagegen Schwierigkeiten mit Wechselschichten oder Wochenend-Einsätzen geben.“

Das Ziel heißt Nationalmannschaft

Denn der Sport spielt für die 22-Jährige nach wie vor eine Hauptrolle. „Ich will mich wieder in den Fokus für die Nationalmannschaft spielen“, sagt sie. 2016 hatte sie bei der U20-WM zuletzt für Deutschland gespielt. Dass der Sprung in den Frauenkader kein leichter wird, ist ihr klar, und sie denkt in kleinen Schritten. „Erst mal einen Stammplatz beim SC Sand erarbeiten und dann hoffentlich mehr als acht Saisontore schießen.“

Die Nationalmannschaft bleibt dabei stets im Blick, und in diesen Tagen ganz besonders: Am Freitag ist Dörthe Hoppius nach Frankreich aufgebrochen, um sich einige Spiele der Frauen-Weltmeisterschaft anzuschauen. Nicht nur in der deutschen Mannschaft wird sie dabei viele Weggefährtinnen treffen, die sie in ihrer bisherigen Karriere kennen gelernt hat − und gegen die sie gerne wieder spielen würde.