Videobeweis in der Kreisliga Barkenberger droht eine lange Strafe

Videobeweis in der Kreisliga: Barkenberger droht eine lange Strafe
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„Auf Grund des eingereichten Videos zum oben genannten Spiel wird der Vorgang an das zuständige Rechtsorgan zur Entscheidung abgegeben.“ Hinter dieser nüchternen Formulierung verbirgt sich ein Vorfall während des Spiels zwischen Adler Weseke und Grün-Weiß Barkenberg, der für einen Spieler der Grün-Weißen weitreichende Konsequenzen haben dürfte.

Was war geschehen? Kurz vor Spielende kreuzten sich die Wege des Wesekers Johann Heynck und des Barkenbergers Furkan G.. Einem leichten Rempler des Wesekers folgte beim Kampf um den Ball ein Schubser von G., und Schiedsrichter Werner Jabs entschied auf Freistoß für Weseke.

Als sich vor dessen Ausführung alle Akteure neu auf dem Feld orientierten, vergewisserte sich Furkan G., dass der Unparteiische nicht in seine Richtung sah, und spuckte daraufhin im Vorbeigehen Johann Heynck an. Was er nicht bedachte: Der Weseker Platz ist mit Kameras des Livestream-Anbieters Staige ausgerüstet. Die Aktion des Barkenbergers ist auf den Videobildern klar zu erkennen. Und das rief dann den Weseker Vorstand auf den Plan.

„Eh ein ruhiger Typ“

„Ich war selbst auf der anderen Spielfeldseite, als es geschah“, berichtet Matthias Tüshaus, Geschäftsführer der Weseker Fußballabteilung. Erst nach dem Spiel habe ihm Johannes Heynck von dem Vorfall berichtet. Dass Heynck in der Situation ruhig blieb und nahezu keine Reaktion zeigte, wunderte auch seinen Geschäftsführer, doch der wusste auch: „Johannes ist eh ein ruhiger Typ.“

Für den Vorstand der Weseker Fußball-Abteilung stand aber fest, dass sie das Geschehene nicht auf sich beruhen lassen wollte. Und so schickten die Adler die betreffende Videoaufnahme per Mail an Staffelleiter Franz-Josef Humme, der das Ganze umgehend weiterleitete.

„Ziemlich enttäuscht“

Hummes Einschätzung, „das gehört sich einfach nicht“, teilt auch der mittlerweile informierte Vorstand von Grün-Weiß Barkenberg. „Das geht wirklich nicht“, sagte Vorsitzender Frank Hofmann, „das gehört nicht auf den Platz. Ich hätte das auch von unserem Spieler nie erwartet und bin ziemlich enttäuscht.“

Frank Hofmann an der Seitenlinie
Barkenbergs Vorsitzender Frank Hofmann war "ziemlich enttäuscht. Das geht einfach nicht". © Joachim Lücke

Hofmann besorgte sich noch am Freitag die Nummer von Matthias Tüshaus und kündigte eine offizielle Entschuldigung der Barkenberger bei Adler Weseke und bei Johannes Heynck an. Und auch Furkan G. wird vom Barkenberger Vorstand hören: „Ich hoffe, dass das Sportgericht ihn hart bestraft. Da kann es gar keine zwei Meinungen geben. Es wird aber auf jeden Fall auch von unserer Seite deutliche Konsequenzen geben.“

Furkan G. war am Freitag bis Redaktionsschluss nicht für eine Stellungnahme erreichbar.

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