VfB Kirchhellen will nicht zur Fahrstuhlmannschaft werden Verstärkung ist im Anmarsch

VfB Kirchhellen will nicht zur Fahrstuhlmannschaft werden: Verstärkung ist im Anmarsch
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Aufsteiger VfB Kirchhellen steckt in der Bezirksliga schon im ersten Jahr in großen Schwierigkeiten. Das Team von Martin Stroetzel steht nach der Vorrunde in der Staffel 9 auf einem Abstiegsplatz. Das hätte nicht sein müssen, ist sich der erfahrene Coach sicher.

„Die Tabelle lügt nicht“, diese Fußball-Binsenweisheit unterschreibt Martin Stroetzel gerne, doch im Falle seines Teams fügt er hinzu: „Das haben wir uns zum allergrößten Teil selber eingebrockt.“

Er führt da beispielsweise die späten Gegentore gegen Horst-Emscher (90.+5) und Hessler (90.+4) an, die zu Niederlagen führten: „Dann war auch noch das Spiel in Rentfort, in dem wir in der Nachspielzeit in Führung gingen, dann aber auch noch den 2:2-Ausgleich kassierten.“

Diese Treffer seien durch eigene Fehler entstanden: „Hätten wir diese Gegentore vermieden, stünden wir jetzt ganz woanders. Von unseren acht Niederlagen waren vielleicht zwei verdient“

Die heutige Situation bahnte sich aber schon im Sommer an: „Unsere Vorbereitung war nicht gut, da viele Spieler im Urlaub war.“ Hinzu kamen einige Verletzungen von Leistungsträgern. Ganz besonders schlimm hat es Nils Marpe erwischt. Der Verteidiger wird wegen eines Knorpelschadens über Jahre keinen Fußball mehr spielen.

Marin Stroetzel an der Auswechselbank des VfB Kirchhellen
Trainer Martin Stroetzel (r.) erlebte eine schwierige Saisonvorbereitung. © Joachim Lücke

Martin Stroetzel sagt: „Nils war ein herausragender Defensivmann, auf den eine Mannschaft nicht verzichten kann.“ In der Vorbereitung erwischte es auch noch Max Stratmann, der erst spät in der Saison wieder einsteigen konnte.

Kader des VfB Kirchhellen ist (noch) nicht breit genug

Da viele seiner Spieler ihre Urlaube auch noch während der Saison nehmen mussten und etliche private Verpflichtungen hatten, wusste Martin Stroetzel oft nicht, wen er überhaupt noch aufstellen sollte: „Dazu ist der Kader auch nicht breit genug. So musste ich auch auf ungewohnte Maßnahmen ergreifen.“

Seinen gefährlichsten Stürmer Fabian Mohs, mit acht Treffern der erfolgreichste Torschütze des VfB, stellte er einige Mal in der Verteidigung auf: „Da hat er auch einen tollen Job gemacht, aber vorne fehlten uns seine Treffer. Als wir dann in Rückstand gerieten, musste Fabian doch nach vorne, und dafür brach dann hinten alles zusammen.“

Fabian Mohs am Ball
Fabian Mohs (r.) war in der Hinrunde als Torjäger und als Abwehrspieler gefragt. © Joachim Lücke

Dabei wollen die Kirchhellener alles tun, um einen Abstieg zu verhindern, so Martin Stroetzel: „Wir wollen keine Fahrstuhlmannschaft werden. Wenn wir jetzt wieder unter in die A-Kreisliga müssten, wäre der letztjährige Aufstieg für die Katz gewesen.“

Vielmehr schwebt ihm vor, dass sich der VfB Kirchhellen mittelfristig im mittleren bis oberen Bereich der Bezirksliga etabliert: „Das sieht der Vorstand genau so, und wir schwimmen auf einer Wellenlänge.“

Weitere Leistungsträger werden gehen

Doch dafür muss sich in der Mannschaft etwas tun. Schon im Sommer haben einige Spieler aufgehört, und Martin Stroetzel weiß, dass im nächsten Sommer weitere vier seiner Stammkräfte aufhören: „Das kann man aus der eigenen Jugend nicht auffangen, auch wenn wir Maximilian Löcke jetzt schon zum Senioren erklärt haben.“

In den kommenden Wochen wird der Club einige Neuzugänge bekannt geben, die das Team schon in der Rückserie verstärken werden. Für Namen sei es aber noch zu früh, so der Trainer: „Das sind aber alles Leute, die uns auf jeden Fall weiterhelfen werden.“

Diese muss der Coach auch schnell ins Team integrieren. Schon in den ersten beiden Meisterschaftsspielen nach der Winterpause gegen die Abstiegskonkurrenten Firtinaspor Herne und BV Rentfort haben es die Kirchhellener selber in der Hand, die Abstiegsplätze zu verlassen.