
© Joachim Lücke
Mit Video - Tumultartige Szenen und fast ein Spielabbruch bei SuS Hervest gegen GW Barkenberg
Fussball
Zehn Mal Gelb, zwei Mal Gelb-Rot und zwei Mal glatt Rot. Dazu einmal Gelb-Rot, das nicht im Spielbericht auftauchte – die Partie zwischen Hervest und Barkenberg lief dem Unparteiischen aus dem Ruder.
Die Spieler, die am Ende noch auf dem Platz standen, klatschten sich ab und umarmten sich. Von Groll aufeinander war bei den Akteuren von SuS Hervest-Dorsten und Grün-Weiß Barkenberg am Sonntag nach dem Schlusspfiff nichts zu spüren. Der richtete sich auf einen anderen: den Schiedsrichter.
Seine Entscheidungen hatten viele nicht nachvollziehen können. Angefangen mit einer Roten Karte, die er Barkenbergs Torwart Dominik Hannemann wegen einer Notbremse außerhalb des Strafraums zeigte und die er nach kurzer Diskussion wieder zurück nahm und in Gelb umwandelte.
Es war eine von acht Gelben, die der Unparteiische in Halbzeit eins verteilte. Spätestens da sahen sich die bestätigt, die geunkt hatten: „Bei dem Schiri gehen heute mindestens zwei vorzeitig duschen.“
Eugen Fell ging nicht allein vom Platz
Der erste war dann Barkenbergs Eugen Fell, der nach einem Foulspiel im Mittelfeld Gelb-Rot sah. Vertretbar. Und für Hervest die Riesenchance, den 1:0-Vorsprung durch das schön heraus gespielte Tor von Bedirhan Alpaydin (45.+2), zu sichern und den Dreier einzufahren.
Doch noch bevor der fällige Freistoß für Hervest ausgeführt wurde, sah Seyfettin Yesilmen wegen abfälligen Klatschens ebenfalls Gelb-Rot, und beide Mannschaften spielten zehn gegen zehn.
Mehr Raum für Barkenberg
Für die Barkenberger sicher von Vorteil, denn so wurden die Räume in der Hervester Hälfte größer. Für den nicht unverdienten Ausgleich brauchte es allerdings einen Standard. Klemens Gerling, ausgerechnet der Ex-Hervester im Barkenberger Team, köpfte eine Ecke zum 1:1 ins Netz (68.).
Zweimal konnte SuS-Keeper Florian Kalinowski danach noch die Barkenberger Führung mit Glanzparaden verhindern, rettete gegen Akif Aygün (71.) und Kujtim Arifaj (76.), der sich seiner Sache aus kurzer Distanz zu sicher war. Doch Arifaj bekam noch einen zweiten Versuch: Nach maßgenauer Aygün-Flanke überwand er Kalinowski mit einem Kopfball aus acht Metern zum 2:1-Siegtreffer (78.).

Hier kann Hervests Keeper Florian Kalinowski noch gegen Barkenbergs Kujtim Arifaj (M.) retten. Doch einige Minuten später überwand der ihn mit einem Kopfball zum 2:1-Siegtreffer. © Joachim Lücke
Der Rest? Waren durchaus noch dicke Chancen für Hervest. Doch Dominik Hannemann rettete im Eins-gegen-eins gegen Marvin Lapsien (80.), und dem völlig frei stehenden Bedhiran Alpaydin rutschte der Ball am Fünfmeterraum über den Fuß (84.).
Weitere Platzverweise in der Schlussphase
Unrühmlicher Höhepunkt waren aber weitere Platzverweise. Zunächst schickte der Schiedsrichter Hervests Emre Cetin wegen Meckerns mit Gelb-Rot vom Platz (89.). Dann sah Barkenbergs Ken Kirchhoff für ein hartes Einsteigen an der Mittellinie Rot (90.+5). Doch auch er musste nicht alleine gehen: Hervests Emre Kömürcü sah vor Ausführung des Freistoßes Rot, was bei ruhendem Ball wohl nur auf eine Beleidigung zurückzuführen sein dürfte.
Sport ist für den Wulfener nicht nur ein wichtiger Bestandteil seines Arbeitslebens. Seit 1993 schreibt er als Mitarbeiter der Dorstener Zeitung über das Sportgeschehen in der Lippestadt, seit 1999 ist er als Redakteur für den Lokalsport in der Lippestadt verantwortlich. Dabei fasziniert ihn besonders die Vielfalt der Dorstener Sportszene, die von Fußball bis Tanzen und von Basketball bis Kitesurfen reicht.
