Die Chance war da, und das Spitzenduo der Kreisliga A1 Recklinghausen hat sie genutzt. Das Verfolgerduell zwischen Schermbeck II und dem BVH hatte mittags 1:1 geendet, und der TSV Raesfeld und der SV Lembeck legten beide einen 3:0-Erfolg nach. Ihr Vorsprung auf den SVS beträgt damit nun sechs Punkte.
SV Lembeck - GW Barkenberg 3:0 „Das war heute sehr, sehr souverän von uns“, freute sich Lembecks Trainer Steffen Kölnberger über den Auftritt seiner Mannschaft. Eine „halbe Chance“ habe seine Mannschaft den Gästen aus Barkenberg in der ersten Halbzeit erlaubt, mehr nicht. Und so sprach Kölnberger seiner jungen Truppe ein dickes Lob aus: „Wir sind erwachsen geworden.“
Barkenbergs Spielertrainer Marvin Pulver drückte es aus seiner Sicht genauso deutlich aus: „Wir hätten heute auch 13 gegen 11 spielen können und wären trotzdem nicht für einen Sieg in Frage gekommen.“

Schon zur Pause war das Spiel nach den Toren von Robin Kordes (21.) und Fabian Schöneis (45.) entschieden. Steffen Fellner stellte kurz nach dem Wiederanpfiff den Endstand her (53.).
TSV Raesfeld - SG Borken II 3:0 Als hätten sie sich abgesprochen: Der TSV Raesfeld legte gegen Borken praktisch dasselbe Spiel hin wie die Lembecker gegen Barkenberg. In 90 souveränen Minuten gewährten die Gastgeber den Gästen keine nennenswerte Torchance und sorgten durch Treffer von Julian Kortstegge (26.) und Christoph Platzek (33.) schon vor dem Seitenwechsel für die Entscheidung. Simon Sondermann gelang kurz vor dem Abpfiff das dritte Tor (88.).
Einziger Unterschied zu Lembeck: TSV-Trainer Christian Gabmaier bescheinigte seiner Mannschaft allenfalls eine durchschnittliche Leistung: „Aber wir können auch nicht jeden Sonntag ein Feuerwerk abbrennen wie gegen den BVH.“
SV Schermbeck II - BVH Dorsten 1:1 Im Spiel zweier ausgeglichener Mannschaften konnte BVH-Trainer Daniel Schikora mit der Punkteteilung am Ende gut leben: „Das ging in Ordnung, auch wenn der Gegentreffer für uns ärgerlich war.“

Nachdem Leon Schwandt die Holsterhausener nach Zuspiel von Kaan-Barkin Kara in der 45. Minute in Führung gebracht hatte, bot sich Kara kurz darauf die Chance, Schermbecks aufgerückten Keeper Lukas Peto mit einem Fernschuss zu überwinden. Doch der Schuss landete nicht im Tor, sondern bei den Schermbeckern, die einen letzten Angriff vor dem Pausenpfiff starteten und durch Ali Salha zum 1:1 kamen (45.+5).
„Hätten wir die Zeit ausgespielt, wären wir wohl mit einer Führung in die Pause gegangen“, meinte Daniel Schikora.
Die lange Nachspielzeit der ersten Halbzeit resultierte aus einer Handverletzung von BVH-Keeper Marvin Kötter, den es im zweiten Durchgang dann noch einmal am Kopf erwischte. Diesmal wurden sieben Minuten nachgespielt – Verhältnisse fast wie bei der WM. Aber gerechtfertigt.
TuS Velen - BW Wulfen 3:3 Wulfens Trainerduo Mustafa Yücel und Pascal Makowski war mit großen Personalsorgen und völlig neu formierter Mannschaft angereist. „Wir hatten in dieser Zusammenstellung noch nie gespielt“, erzählte Yücel, und so gab es zu Spielbeginn große Abstimmungsprobleme.
Die Folge: eine Velener 3:1-Führung zur Pause. TuS-Stürmer Philipp Schulz hatte die Lücken in der Wulfener Defensive zweimal genutzt (6., 20.), bevor Gianluca John zum 2:1 traf (27.). Danach war dann wieder Schulz an der Reihe (32.).
Mit Beginn der zweiten Halbzeit habe seine Mannschaft dann aber zu ihrem Spiel gefunden und zur Aufholjagd geblasen. Bastian Wiegands Treffer zum 3:2 (55.) beflügelte die Wulfener. Doch sie mussten bis in die Nachspielzeit warten, ehe Gianluca John sie mit seinem zweiten Tor jubeln ließ (90.+1).
„Wir sind mit diesem Unentschieden sehr zufrieden“, erklärte Mustafa Yücel.
Adler Weseke - SSV Rhade 2:1 Wenn man in der 90. Minute den entscheidenden Gegentreffer durch einen Freistoß in den Winkel kassiert, bei dem der Torwart keine Chance hat, kann man an diesem Tor nicht herummäkeln. Die Niederlage in Weseke war für den SSV Rhade trotzdem ärgerlich.
Nicht nur, weil der SSV damit eine große Chance vergab, die Adler auf Distanz zu halten, sondern auch, weil die Torchancen dazu da gewesen wären. Lukas Sziesze brachte Rhade nach 28 Minuten in Führung. „Danach hatten wir bis Spielende drei, vier Möglichkeiten, aus denen wir eigentlich ein Tor machen müssen“, sagte Trainer Lukas Pieper. Stattdessen kam Weseke in der 50. Minute zum Ausgleich und in der 90. zu einem Freistoß ...
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