David Ronau füllt die Rolle des Jokers beim TSV Raesfeld mit einer fast schon beängstigenden Präzision aus und glänzt mit einer schier unfassbaren Bilanz.
Alle seine fünf Treffer für den Bezirksligisten erzielte er nach Einwechslungen, und das in einer unglaublichen Zeitspanne.
Gegen Westfalia Osterwick, SW Holtwick und die DJK Billerbeck brauchte er nur zwei Minuten, um den Ball ins Netz zu befördern. Gegen Lembeck waren es auch nur sieben Minuten. In Reken ließ er sich ein bisschen Zeit und köpfte erst nach 14 Minuten den Ausgleich. Dabei waren seine Tore von enormer Wichtigkeit, denn sie retteten dem TSV entweder einen Punkt oder gar den Sieg. Nur in Merfeld musste Ronau passen, doch beim 3:0 war ein Tor auch nicht mehr nötig.
Für David Ronau hat das nichts mit Glück zu tun: „Ich bin sehr schnell, und wenn ich frisch von der Bank komme, nutze ich meine Frische natürlich aus.“ Sein Trainer Christian Gabmaier lobt auch noch eine weitere Eigenschaft: „David haut sich in jeden Zweikampf rein und will unbedingt an den Ball.“
Dafür nimmt er auch Blessuren in Kauf. Nach seinem 3:1 in Billerbeck zog er sich noch eine Platzwunde am Kopf zu: „Ich konnte dann nicht mehr weiterspielen, sodass wir das Match zu zehnt beenden mussten.“ Die Wunde musste mit vier Stichen genäht werden: „Glücklicherweise gab es dann eine lange Pause bis zum Reken-Spiel, sodass die Fäden dann schon wieder gezogen wurden.“
David Ronau war häufig verletzt
Diese Saison lief für Ronau ohnehin nicht so optimal und er musste oft verletzungsbedingt passen. In der letzten Spielzeit kam er noch auf 19 Begegnungen und elf Tore, bislang kam er in dieser Saison nur auf die genannten sechs Einwechslungen.

Das hat David Ronaus Lust am Fußball aber keinesfalls geringer werden lassen: „Ich lebe für den Fußball und gerade in Raesfeld macht er besonders viel Spaß.“ Wie bei vielen seiner Teamkameraden steht in der Rubrik „Spielerstationen“ nur ein Verein: der TSV Raesfeld.
Die meisten Spieler kennen sich schon ewig: „Mit Christoph Platzek, David Steinkamp oder Yannis Brömmel war ich entweder schon in der Schule oder spielte mit ihnen in diversen Raesfelder Jugendmannschaften zusammen. Die meisten anderen kennt man auch aus dem täglichen Dorfleben.“

So habe sich eine eingeschworene Mannschaft entwickelt, in der ein großer Zusammenhalt herrscht. Dazu kommt ein passender Trainer wie Christian Gabmaier: „Kiki ist ein toller Coach, der noch zusätzlich Motivation schafft und uns den Spaß am Spiel vermittelt. Ich bin auch sehr glücklich darüber, dass er seinen Vertrag bei uns verlängert hat.“
Beim TSV Raesfeld müssen inzwischen selbst Schützenfeste warten
Mittlerweile habe der Fußball die Rangfolge im Dorfleben verändert, so Ronau: „Selbst wenn irgendwo Schützenfest ist, bereiten wir uns gewissenhaft auf ein Spiel vor. Das richtige Feiern beginnt erst am Sonntagnachmittag nach dem Abpfiff.“ Frühere Trainer waren an der Raesfelder Feierfreudigkeit noch verzweifelt.
Das Engagement der Mannschaft werde von den Raesfeldern honoriert, freut sich Ronau: „Die Zuschauerzahlen sind überragend, denn das Dorf steht hinter der Mannschaft. Man begleitet uns nach Schöppingen, und nach Reken sind viele Raesfelder mit dem Fahrrad gefahren. Auch meine Eltern sind immer dabei.“
David Ronau, der auch in Raesfeld als Metallbauer arbeitet, setzt natürlich darauf, dass der TSV Raesfeld weiter in der Bezirksliga spielt. Nach zehn Begegnungen ohne Niederlage sieht es auch sehr gut aus. Und wenn der Edeljoker seine Rolle weiter so glänzend spielt, dann steht dem Klassenerhalt auch nichts mehr im Weg.