
© Ralf Pieper
Corona sorgt in der Sommersaison auch in Dorsten für Schieflagen
Tennis
Der Beginn der Sommersaisonin Westfalen ist erst einmal verschoben. Viele Verantwortliche der heimischen Clubs glauben aber, dass das noch nicht das Ende der Fahnenstange ist.
Der Westfälische Tennisverband ist in dieser Woche der Empfehlung des Deutschen Tennisbundes gefolgt und hat alle Spiele der Sommersaison 2020, die eigentlich Mitte Mai beginnen sollte, bis zum 8. Juni ausgesetzt.
„Ich rechne nicht mit einem Saisonstart am 8. Juni“, sagt aber zum Beispiel Jan-Henning Janowitz, Vorsitzender des TC Deuten. Dass die Verbände aktuell an alternativen Spielplänen basteln, sei legitim, meint der Deutener. „Aber das ist momentan doch eher wie der Blick in die Glaskugel.“
Vereinsintern muss Janowitz diesen Blick allerdings auch werfen: „Das gesamte Vereinsleben liegt ja brach. Wir arbeiten deshalb an Plänen, um mit vereinsinternen Turnieren und Aktionen reagieren zu können, wenn die Plätze wieder geöffnet werden.“
Das könnte an der Birkenallee umgehend geschehen, sobald der Verband grünes Licht gibt. „Unser Platzwart Josef Maiß hat in diesem Jahr schon sehr früh zur Instandsetzung aufgerufen. Die Plätze sind fertig, wir müssen nur noch die Netze spannen.“ Clubs, die die Instandsetzung noch nicht erledigt haben, sieht Deutens Vorsitzender dagegen vor einem Problem: „Die brauchen dann noch einige Wochen, ehe sie wieder starten können.“
Zumindest für den Ligabetrieb könnte das aber egal sein, glaubt Janowitz: „Wir sind zwar alle heiß darauf, dass gespielt werden kann. Aber Wettkampf-Spiele sehe ich vorerst nicht.“ Und wenn die Saison vielleicht im Spätsommer nachgeholt wird, drückt den Deutener Vorsitzenden eine ganz andere Sorge.
„Auf Bezirksebene halte ich das für möglich. Aber in der Damen-Regionalliga sind viele Spielerinnen aktiv, die dann um Weltranglistenpunkte kämpfen müssen und folglich nicht mehr in ihren Teams anträten.“ Deuten mit seinem fast rein deutschen Team wäre plötzlich heißer Aufstiegskandidat. „Ein Schreckensszenario“, lacht Janowitz. Denn die 2. Bundesliga brächte Mehrkosten von 15.000 Euro.
Schröder ist äußerst skeptisch
Ähnliche Gedanken verfolgt auch Marcel Schröder vom Dorstener TC beim Blick auf die Herren-30-Bundesliga: „Ich rechne nicht damit, dass Corona in sechs bis acht Wochen überstanden ist. Aber eine Verschiebung wäre auch sportlich nicht sinnvoll. Die Ausländer in den Teams sind für fixe Termine gebucht. Wenn sie aber nicht spielen, führt das zu Wettbewerbsverzerrung. So bitter es ist: Die Saison sollte ausfallen.“
Sport ist für den Wulfener nicht nur ein wichtiger Bestandteil seines Arbeitslebens. Seit 1993 schreibt er als Mitarbeiter der Dorstener Zeitung über das Sportgeschehen in der Lippestadt, seit 1999 ist er als Redakteur für den Lokalsport in der Lippestadt verantwortlich. Dabei fasziniert ihn besonders die Vielfalt der Dorstener Sportszene, die von Fußball bis Tanzen und von Basketball bis Kitesurfen reicht.
