
© Ralf Pieper
Coronavirus: Dorsten Reapers kommen dem Verband zuvor: „Das macht einfach keinen Sinn“
American Football
Ende April wollten die Dorsten Reapers nach langer Anlaufzeit in der Liga starten. Das Coronavirus machte ihnen einen Strich durch die Rechnung. Ein Gutes hat die Situation trotzdem.
Gerade noch fieberten die Dorsten Reapers ihrem ersten Start in einer der American-Football-Ligen in Deutschland entgegen. Schon macht das Coronavirus auch ihnen einen Strich durch die Rechnung. Dabei hat der Verband noch nicht selber entschieden, ob die Ende April beginnende Saison ausfällt.
„Wir haben die Entscheidung für uns getroffen“, sagt Reapers-Headcoach Markus Spangenberg. „Wir haben von uns aus gesagt, dass das keinen Sinn macht.“ Selbst wenn sich die Lage in Deutschland beruhigte und ab Ende April gespielt werden könnte, würde die Zeit nicht reichen, um das Team fit zu bekommen.
„Das macht einfach keinen Sinn“
„Wir dürften erst ab Mitte April wieder trainieren. Kurz danach hätten wir unser erstes Freundschaftsspiel. Eine Woche später startet dann die Liga“, sagt Spangenberg. „Das macht einfach keinen Sinn.“ Abgesehen davon geht der Headcoach aber auch gar nicht davon aus, dass die Saison überhaupt begonnen wird. Die Entscheidung darüber will der Verband ebenfalls Mitte April treffen. Die Reapers kamen diesem nun zuvor.
Damit die Spieler trotzdem fit bleiben und die Reapers entweder bei einem verzögerten Saisonstart oder dann im nächsten Jahr starten können, hat jeder Spieler einen individuellen Trainingsplan erhalten. „Die Jungs bleiben außerdem über Whatsapp in Kontakt“, sagt Spangenberg. „Nur“, fügt er hinzu, „ob sie die Trainingspläne einhalten, weiß ich nicht. Ich hoffe es natürlich.“
Ein Gutes hat die Coronavirus-Krise für die American Footballer dann übrigens doch. Sie haben genug Zeit, das Playbook auswendig zu lernen. In dem stehen alle Lauf- und Passspielzüge geschrieben. Jede Aufgabe jeder Position in jedem Spielzug ist darin erfasst.
„Das ist eine ganze Menge zum Auswendiglernen“, sagt der Headcoach. Zumindest diese Arbeit könnte sich das Team dann in der kommenden Vorbereitung sparen und direkt anfangen, die Spielzüge auch auf dem Platz umzusetzen – vorausgesetzt die Spieler absolvieren ihre Trainingspläne und sich nicht nur geistig, sondern auch körperlich fit.
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