Ob er die Kommentare gehört hat? Vielleicht. Aber Verständnis hat Christoph Schlebach für die, die seine Amtsniederlegung beim VfB Hüls mit der Entlassung seines Trainerkollegen Marc Gebler beim SV Dorsten-Hardt in Verbindung bringen, definitiv nicht: „Das geschah völlig unabhängig voneinander. Das eine hatte mit dem anderen rein gar nichts zu tun“, sagte Schlebach am Dienstag (26. September) im Gespräch mit unserer Redaktion.
Bis Dienstag vergangener Woche habe es keinerlei Kontakt zum Hardter Vorstand gegeben. „Als es dann Verhandlungen gab, hat der VfB Hüls auch jederzeit Bescheid gewusst“, erklärte Schlebach.
Der hat seine neue Mannschaft in dieser Saison schon zweimal gesehen: „Einmal in der Vorbereitung in Resse und dann am letzten Sonntag zuhause gegen Wettringen.“ Welche Erkenntnisse hat er daraus gewonnen? Was muss sich beim SV Hardt ändern?

„Die Mannschaft hat unbestritten die nötige Qualität, um nicht da zu stehen, wo sie gerade steht“, sagt der neue Trainer des Landesligisten, der in dieser Saison eigentlich ganz oben mitspielen wollte. „Doch trotz aller Erfahrung der vielen Spieler, die schon höherklassig aktiv waren, kann ein Team natürlich in solch einen Strudel aus Negativerlebnissen geraten. Das erzeugt dann auch bei erfahrenen Spielern Unsicherheit und das ist der Knackpunkt.“
Gegen Wettringen habe man aber auch gesehen, dass die Mannschaft keine Lösungen gefunden habe, als sie gegen einen tief stehenden Gegner in Rückstand geraten war.
Warum nicht sofort?
Wäre es da nicht besser, sofort das Kommando zu übernehmen und ins Training einzusteigen und nicht erst in einer Woche? „Das ist wohl so“, räumt Christoph Schlebach ein, „aber aus persönlichen Gründen kann ich erst am 2. Oktober anfangen.“
Wird dann am 3. Oktober durchtrainiert? „Wie wir das Training in der Woche gestalten, werden wir besprechen, wenn ich mich der Mannschaft vorstelle“, sagte Schlebach. Also am Dienstagabend. Bei vielen Spielern des SV Hardt muss er sich aber eigentlich gar nicht vorstellen.
Viele alte Bekannte
„Jannis Scheuch, Evans Kissi oder Bene Jansen kenne ich noch aus meiner Trainerzeit beim SV Schermbeck“, so Schlebach. Mit Torwarttrainer Stefan Schröder hat er dort sogar noch zusammengespielt. Auch zu anderen Hardter Spielern hatte Schlebach im Laufe seiner Trainerkarriere schon Kontakt: „Mit Lukas Diericks, Cedric Vennemann oder Jonas Grütering hat man immer mal über mögliche Vereinswechsel verhandelt und sie beobachtet.“
Jetzt muss Christoph Schlebach also die bekannten Qualitäten dieser Spieler und ihrer Teamkollegen wieder wachrufen und zur Geltung bringen. „Diese Qualität im Kader hat mich ja letztlich von der Übernahme dieser Aufgabe überzeugt.“ Doch der neue Trainer warnt auch: „Es hat im Fußball hinreichend Beispiele von ambitionierten Mannschaften gegeben, die sich trotz aller Qualität ganz unten statt ganz oben wiederfinden.“
„Höhere Ziele wären Schwachsinn“
Wo soll die Reise also für den SV Hardt in dieser Saison noch hingehen? Gilt der von Marc Gebler aufgestellte Drei-Jahres-Plan noch, der in dieser Saison den Aufstieg zum Ziel hatte? „Über das, was mein Vorgänger gedacht hat, habe ich keine Info“, stellt Schlebach fest, und es sei auch egal: „Ich muss meine eigenen Vorstellungen umsetzen.“ Jetzt gehe es darum, kurzfristig ein Erfolgserlebnis zu feiern und Sicherheit zurück zu gewinnen. „Sich jetzt höhere Ziele zu setzen, wäre Schwachsinn und an den Haaren herbeigezogen.“
Am Sonntag habe seine neue Mannschaft mit dem Spiel bei Tabellenführer SuS Neuenkirchen „noch mal ein richtiges Brett“ vor sich. Einen Tag danach übernimmt dann Christoph Schlebach das Kommando an der Storchsbaumstraße.
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